Hawker Sea Fury
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Die Hawker Sea Fury war ein einmotoriges, britisches Jagdflugzeug. 1945 wurde es von Hawker entwickelt. Es war der letzte kolbengetriebene Jäger, der bei der Royal Navy zum Einsatz kam und das schnellste kolbengetriebene Serien-Jagdflugzeug, das je gebaut wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Hawker Fury war der evolutionärer Nachfolger der erfolgreichen Typen Hawker Typhoon und Tempest aus dem 2. Weltkrieg. Die Fury wurde von Hawker-Designer Sidney Camm 1942 entworfen und sollte eine Art leichte Tempest II werden. Der Rumpf stammte von der Tempest, allerdings diesmal komplett als Monocoque ausgeführt. Die elliptischen Tragflächen der Tempest wurden modifiziert und das Cockpit höher gelegt.
[Bearbeiten] Umbau für die Royal Navy
1943 forderte die Royal Navy eine Flugzeugträger-Variante der Fury an. Boulton-Paul Aircraft arbeitete an dieser Version, während Hawker an der Royal Air Force-Version weiterarbeitete. Die erste Sea Fury flog am 21. Februar 1945 erstmals. Sie hatte einen Bristol Centaurus XII-Motor, aber noch keine einklappbaren Tragflächen. Der zweite Prototyp erhielt einen neuen 5-Blatt-Propeller, einen Centaurus XV-Motor und einklappbare Tragflächen. 200 Maschinen wurden bestellt, davon wurden allerdings nur 100 bei Boulton-Paul gebaut.
Bei Prototypen gingen noch in die Flugzeugträger-Testphase als mit der Kapitulation Japans der 2. Weltkrieg endete. Damit wurden auch die Arbeiten an der landbasierten Fury eingestellt. Die erste Serienmaschine war die Sea Fury F.X, die erstmals im September 1946 flog. Allerdings gab es Probleme mit den Landehaken bei Trägerlandungen. Nach Konstruktionsänderungen konnten im Frühjahr 1947 erfolgreiche Landungen durchgeführt werden.
[Bearbeiten] Einsatzgeschichte
Die frühere Supermarine Seafire der Royal Navy konnten nie richtig überzeugen und wurde deshalb auf fast allen Flugzeugträgern durch die Sea Fury F.X. ersetzt. Die F.X. wurde später durch die FB.XI ersetzt, einer Jagdbomber-Variante, auch FB.11 genannt. Von dieser Maschine wurden wahrscheinlich 650 Maschinen hergestellt. Die Flugzeuge blieben bis 1953 auf den Trägern im Dienst und wurden dann durch die Hawker Sea Hawk ersetzt.
Die FB.11 diente im Koreakrieg als Erdkampfbomber und flog von den britischen Flugzeugträgern HMS Glory, HMS Ocean und HMS Theseus, sowie vom australischen Flugzeugträger HMAS Sydney, aus.
Am 8. August 1952 konnte der britische Pilot Peter Carmichael eine MiG-15 im Luftkampf abschiessen. Das letzte Schwadron der Royal Navy mit Sea Furies wurde 1955 aufgelöst. Die Mk.50-Exportvariante wurde nach Australien, Kanada, Deutschland, Irak, Ägypten, Burma, Pakistan und Kuba verkauft. Die Niederlande kauften 24 Maschinen und bauten danach weitere 24 in Lizenz bei Fokker.
In Deutschland wurden die Flugzeuge durch eine zivile Firma als Zieldarstellungsflugzeug betrieben. Im Auftrag der Bundeswehr schleppten die Maschinen an einem mehrere hundert Meter langem Kabel eine Art Fahne hinter sich her, auf die Soldaten mit Flugabwehrkanonen feuern durften.
Kubanische Sea Furies kamen bei der Invasion in der Schweinebucht 1961 zum Einsatz. Insgesamt wurden rund 860 Maschinen gebaut.
[Bearbeiten] Heutige Maschinen
Heute gibt es noch etwa ein Dutzend flugfähige Sea Furies. Die meisten Maschinen sind stark modifiziert und werden in Flugrennen eingesetzt, z.B. in den Reno Air Races 2006. Weitere nicht flugfähige Maschinen existieren in vielen Museen rund um die Welt.
[Bearbeiten] Technische Daten
Hawker FB.11: | |
Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge | 10,6 m |
Flügelspannweite | 11,7 m |
Tragflügelfläche | 26 m² |
Höhe | 4,9 m |
Antrieb | Ein Bristol Centaurus XVIIC mit 2.480 PS (1.850 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 740 km/h |
Reichweite | 1.127 km |
Besatzung | ein Pilot |
Dienstgipfelhöhe | 10.900 m |
Leergewicht | 4.190 kg |
Max. Fluggewicht | 5.670 kg |
Bewaffnung | 4x 20 mm Hispano-Kanonen, 908 kg Bomben, 12x 76 mm Raketen |