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Hearts

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hearts ist ein beliebtes US-amerikanisches Kartenspiel, das im deutschen Sprachraum vor allem als MS-Hearts oder das Microsoft-Netzwerk mit Herz bekannt ist, weil es dem Betriebssystem Microsoft Windows in einigen Versionen als multiplayerfähiges Kartenspiel beiliegt. Auch sind Free- und Shareware-Programme, teils mit Regelvariationen oder höherer Spielstärke, verfügbar. Hier werden jedoch nur die Standard-Regeln besprochen:

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Spielregeln

[Bearbeiten] Ziel des Spiels

Ziel des Spiels ist es, wenn einer der Mitspieler 100 Punkte erreicht oder überschritten hat, möglichst wenige Punkte auf dem Konto zu haben.

[Bearbeiten] Voraussetzungen

Hearts wird mit vier Spielern und einem französischen Blatt ohne Joker (Kreuz, Pik, Herz, Karo; 2–10, Bube, Dame, König, Ass) gespielt.

[Bearbeiten] Das Spiel

Die Karten werden gemischt und gleichmäßig auf alle Spieler aufgeteilt. Jeder hat nun 13 Karten auf der Hand, die nur er selbst einsehen kann.

Zu Beginn des ersten Spiels wählt jeder Beteiligte drei seiner Karten aus, die er verdeckt an seinen linken Mitspieler übergibt. Dieser nimmt die Karten auf die Hand. Nach dem Rundumtausch besitzt wieder jeder genau 13 Karten. Beim nächsten Spiel gehen die Karten von jedem Spieler aus nach rechts, beim übernächsten wechseln je zwei gegenüber sitzende Spieler drei Karten, vor dem Spiel danach wird überhaupt nicht getauscht. Dann geht es wieder von vorne los.

Derjenige, der die Kreuz Zwei auf der Hand hat, eröffnet das Spiel, indem er diese ausspielt: Er legt die Karte offen in die Mitte der Runde.

Sein linker Nachbar wirft die nächste Karte ab. Diese Karte muss allerdings im Normalfall die selbe Farbe (Kreuz, Pik, Herz, Karo) wie die schon liegende haben. Wenn nun beispielsweise Kreuz liegt, der Spieler, der am Zug ist, aber kein Kreuz auf der Hand hat, darf er eine beliebige Karte abwerfen. Zu beachten ist auch, dass im ersten Stich weder eine Herz-Karte noch die Pik Dame geworfen werden kann.

Haben alle vier Spieler eine Karte abgelegt, wird der Stapel bei dem Spieler zurückgelegt, der die Karte mit dem höchsten Wert gelegt hat. Wer nicht bedient hat (also eine andersfarbige Karte ablegen musste), kann den Stapel nicht einziehen. Die Reihenfolge der Wertigkeiten lautet: 2–10, Bube, Dame, König, Ass.

Der Spieler, der den vorigen Viererstapel eingezogen hat, eröffnet den neuen Stich mit einer beliebigen Karte. Mit einer Herz-Karte kann aber nur dann der Stich begonnen werden, wenn im selben Spiel schon einmal mangels der passenden Farbe Herz abgeworfen wurde oder der Spieler nur noch Herz-Karten auf der Hand hat. Wurde eine erste Karte im Stich gelegt, sind wieder im Uhrzeigersinn alle anderen Spieler an der Reihe. Ab dem zweiten Stich können nun alle Karten abgelegt werden – auch Herzen und die Pik Dame.

Das Spiel ist beendet, wenn alle Karten abgeworfen wurden.

[Bearbeiten] Auswertung

Nach einem Spiel werden die Punkte jedes Mitspielers gezählt: Ein Herz auf seinem Stapel bedeutet einen Punkt, die Pik Dame gilt 13 Punkte.

Hat ein Spieler nach einem Spiel 26 Punkte auf seinem Stapel – also alle Herzen und die Pik Dame kassiert –, dann hat er den Mond abgeschossen: Er selbst erhält keinen einzigen Punkt; für alle anderen Mitspieler werden je 26 Punkte aufgeschrieben.

Die Punktzahlen werden auf einem Zettel notiert und es wird ein neues Spiel begonnen. Es wird so lange gespielt, bis mindestens ein Mitspieler mindestens 100 Punkte erreicht hat.

Ist eine Serie von Spielen abgeschlossen, gewinnt derjenige mit den wenigsten Punkten. Der Spieler mit den meisten Punkten belegt den letzten Platz. Dazwischen gibt es einen zweiten und dritten Platz. Wenn mehrere Mitspieler die gleiche Punktzahl erreicht haben, belegen sie gemeinsam den besseren Platz. Die schlechteren Mitspieler rücken dabei nicht nach. Haben beispielsweise drei Spieler gleich viele Punkte und einer mehr, dann belegen die drei Spieler den 1. Platz und der eine den 4.

[Bearbeiten] Taktiken

Wie in jedem Spiel gibt es auch in Hearts verschiedene Strategien, die man verfolgen sollte, um die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns zu steigern:

Wenn vor einem Spiel drei Karten weitergegeben werden müssen, dann sollten diese gewissenhaft ausgewählt werden:

  • Da die Gefahr groß ist, dass derjenige, der die Pik Dame auf der Hand hat, diese später auch kassieren muss, ist es erstrebenswert, die Gelegenheit zu nutzen und diese Karte loszuwerden, falls man sie auf der Hand hat.
  • Pik König und Pik As überbieten Pik Dame. Deshalb sollten auch diese weitergegeben werden.
  • Herzen bringen Punkte. Daher ist es besser, wenn man möglichst wenige von ihnen hat.
  • Schön ist es, wenn man eine Farbe nicht bedienen kann. Dann darf man nämlich eine beliebige Karte (womöglich die Pik Dame) abwerfen. Falls man also von vornherein von einer Farbe nur sehr wenige Karten auf der Hand hat, dann sollte man diese an seinen Nachbarn weitergeben.
  • Wenn man schon vor dem Kartentauschen viele hohe Kartenwerte hat, kann es sinnvoll sein, die wenigen niedrigen Karten weiterzugeben und darauf zu spekulieren, den Mond abzuschießen. Das kann aber sehr schnell auch ins Auge gehen – ein einziger verlorener Punkte-Stich kann am Ende mit 25 Minuspunkten ins Kontor schlagen!

Auch während des Spiels ist folgendes zu beachten:

  • Situationen, in denen man nicht bedienen kann, sind wertvoll und sollten genutzt werden, um ungeliebte Karten (Herzen, Pik Dame oder die wenigen letzten Karten einer Farbe) abzuwerfen.
  • Jeder Spieler sollte stets den Überblick behalten, ob er bis jetzt alle Punktkarten eingezogen hat. Wenn das Spiel fast vorbei ist und man alle bisher gespielten Punkte bekommen hat, sollte man nicht mehr versuchen, möglichst wenige weitere Punkte zu erhalten, sondern den Mond abzuschießen.
  • In den meisten Situationen ist man bestrebt, möglichst kleine Karten abzuwerfen, um den Stapel nicht zu bekommen. Wenn allerdings die niedrigste liegende Karte zum Beispiel eine 5 ist, dann ist es theoretisch völlig egal, ob man darauf eine 4 oder eine 2 legt. Die 4 ist aber empfehlenswerter: Vielleicht wird nochmal irgendwann eine besonders niedrige Karte benötigt.
  • Nicht immer ist es günstig, zu versuchen, von allen vier Spielern die kleinste Karte abzuwerfen. Wenn keine Punkte liegen, kann man gefahrlos den Stapel einziehen. Solche Manöver können genutzt werden, um große Karten loszuwerden.
  • Im ersten Stich werden keine Punkte gespielt. Jeder Spieler – bis auf den, der das Spiel eröffnet hat – sollte daher die größten Karten abwerfen.
  • Bei vielen Karten der gleichen Farbe (Flöte), am besten mit ein paar niedrigen, sollte man diese auf der Hand behalten, da man so stets bei keinen liegenden Punkten drübergehen, bei Punkten druntergehen und sonst abwerfen kann.
  • Dies ist besonders ratsam bei einer Herz- oder Pikflöte, da dann Punkte geschickt platziert werden können.
  • Es kann von Vorteil sein, einen Stich (auch wenn er Punkte enthält) mit einer hohen Karte zu übernehmen, statt ihn zu unterbieten, um anschließend mit einer niedrigen Karte den nächsten Stich einen anderen Spieler machen zu lassen. Damit kann man vermeiden, dass die hohe Karte zu einer nicht mehr abwendbaren Serie von Stichen führt, womöglich gar mit der gefürchteten Pik-Dame.
  • Vermittelt der Verlauf eines Spiels den Eindruck, dass ein Spieler versucht, den Mond abzuschießen, sollte man nicht zu zaghaft bis aggressiv mit einer hohen Karte den Stich (bzw. den nächsten Punkte-Stich) zu übernehmen versuchen – fast alles ist besser, als 26 Punkte einzufahren!
  • Merke dir, welche Karten schon gespielt wurden!

[Bearbeiten] Cheat

Mit folgendem Cheat können in der Windows-Version "MS Hearts" in die Karten der Gegner gesehen werden:

  • In der Windows-Registry im Schlüssel HKCU/Software/Microsoft/Windows/CurrentVersion/Applets/Hearts einen neuen Zeichenfolgen-Wert namens ZB mit dem Inhalt 42 erstellen.
  • MS Hearts neu starten; mit der Tastenkombination "Strg+Alt+Umschalt+F12" können nun die Karten aller Mitspieler aufgedeckt werden - dies funktioniert auch im Netzwerkspiel.

[Bearbeiten] Weblinks

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