Heilig-Geist-Spital (Berlin)
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Das Heilig-Geist-Spital war eins von drei Hospitälern im mittelalterlichen Berlin-Cölln. Das an der Spandauer Straße nahe dem Spandauer Tor liegende Spital diente der Alten- und Krankenpflege. Es war eine der ältesten Berliner Stiftungen und wurde erstmalig 1272 im Gildebrief der Bäcker, 1288 im Privilegium des Gewerkes der Schneider erwähnt. Die älteste erhaltene Urkunde bezüglich einer Schenkung an das Spital stammt aus dem Jahre 1313. Sie besagt unter anderem, dass im Spital je 16 alte Männer und 17 Frauen unterhalten wurden. Das Spitalsgebäude wurde 1825 abgerissen und durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzt.
Zum Spital gehörte die Heilig-Geist-Kapelle. Sie wurde etwa um 1300 errichtet und ist eines der ältesten erhaltenen Gebäude Berlins. Die 1313 erstmals urkundlich erwähnte Kapelle ist ein 17 Meter langer und etwa zehn Meter breiter eingeschossiger roter Backsteinbau mit einem Feldsteinsockel mit drei hohen Rund- bzw. Spitzbogenfenstern auf den Seiten. 1476 erhielt die Kapelle einen 1816 entfernten Dachturm mit schlankem Spitzhelm. Um 1600 ersetzte man die flache Decke durch ein Sterngewölbe und baute ringsum Emporen mit 32 Brüstungsfeldern ein. In diese Felder wurden im Laufe der Zeit Tafelbilder eingesetzt, die heute auf Berliner Dorfkirchen verteilt sind. Von 1655 bis zum Bau der Garnisonkirche 1703 wurde die Kapelle von der Berliner Garnison genutzt. Später fanden hier bis 1905 katholische Gottesdienste statt. 1906 wurde sie in den Neubau der Handelsschule der Berliner Kaufmannschaft einbezogen und gehört heute zur Humboldt-Universität Berlin. Sie befindet sich in der Spandauer Straße, Richtung Hackescher Markt, auf der linken Straßenseite.
[Bearbeiten] Weblinks
- Einträge in der Berliner Landesdenkmalliste:
- Luisenstädtischer Bildungsverein
Koordinaten: 52° 31' 15" N, 13° 24' 11" O