Hackescher Markt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Hackesche Markt im Berliner Bezirk Mitte ist kulturelles Zentrum, Verkehrsknotenpunkt und ein bekannter Ausgangspunkt für das Berliner Nachtleben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Der Platz befindet sich am südlichen Ende der Rosenthaler Straße, wo sich einst der Festungsgraben erstreckte. Außerdem laufen die Oranienburger Straße, die Große Präsidentenstraße, die Neue Promenade und die Straße An der Spandauer Brücke auf den Platz zu.
[Bearbeiten] Geschichte
Das ursprüngliche Gelände, auf dem sich der Platz heute befindet, war ursprünglich Sumpfland. Erst mit dem Abriss des Festungsgrabens ließ der Berliner Stadtkommandant Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke den Platz auf Betreiben Friedrich II. anlegen. Er wurde schnell als der Hackesche Markt bekannt, dennoch erfolgte erst am 23. Juli 1840 die offizielle Umbenennung.
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entwickelte sich der Platz dank der Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel zu einem innerstädtischen Knotenpunkt. Nahe des Platzes befand sich die Berliner Börse, nach der auch der S-Bahnhof am Platz benannt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Platz zwar an Bedeutung, konnte sich jedoch nach der Wende seinen Ruf als kulturelles Zentrum wieder zurückerobern.
[Bearbeiten] Öffentlicher Verkehr
[Bearbeiten] Straßenbahn
Der Platz ist der zentrale Knotenpunkt der Berliner Straßenbahn. Hier treffen sich fünf so genannte MetroTram-Linien aus drei Richtungen, von denen drei hier ihre Endhaltestelle haben. Im Nachtverkehr halten bzw. enden hier vier der genannten Straßenbahnlinien, da die Linie M6 nachts nicht auf einem Großteil des bereits von der Linie M5 bedienten Streckenabschnitts verkehrt.
Die zentrale Bedeutung rührt daher, dass sich hier eine der wenigen innerstädtischen Wendeschleifen der Straßenbahn befindet. Sämtliche Streckenabschnitte südlich der Stadtbahn wurden bis 1970 stillgelegt, so dass der Verkehr, der in der Regel aus den Außenbezirken in die Innenstadt läuft, sich hier automatisch trifft.
Die Wendeschleife war anfangs eine eingleisige Durchfahrt und diente ursprünglich nicht dem heutigen Zweck. Erst nach und nach erweiterte man sie auf vier Abstellgleise. Der enorme Verkehr in der Schleife kann dennoch dazu führen, dass einsetzende Züge bereits hier mit Verspätung abfahren. Mit dem Bau einer neuen Strecke über den Alexanderplatz musste die Wendeschleife umgebaut werden, die Züge fahren nun auf einem kurzen Stück südlich des Stadtbahn-Viadukts entlang, um hier die neue Strecke aufzunehmen.
[Bearbeiten] S-Bahnhof
Der Stadtbahnhof wurde am 7. Februar 1882 dem Verkehr übergeben. Er hieß zunächst noch Börse, wurde allerdings zum 1. Mai 1951 in Marx-Engels-Platz umbenannt. Der neue Name war etwas irreführend, denn jener befand sich vor dem Palast der Republik und war somit nicht im Bahnhofsumfeld. Zum 31. Mai 1992 hin wurde die Station in Hackescher Markt umbenannt, nachdem bereits die Straßenbahnen dieses Ziel seit Jahren anfuhren.
Der Bahnhof ist heute der älteste entlang der Stadtbahn. Ansehnlich ist er vor allem durch seine backsteinerne Halle für die Stadtbahnzüge. Die Fernbahnzüge werden außerhalb der Halle entlang geführt. Unterhalb der Halle befinden sich in den Stadtbahnbögen zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants. Der S-Bahnhof steht heute unter Denkmalschutz.
Durch den S-Bahnhof und die zahlreichen Straßenbahnlinien ist der Platz und die umliegenden Straßen sehr gut erschlossen. Eine Vielzahl von Kinos, Kneipen, Cafés und Einzelhandelsgeschäften ist zu Fuß gut zu erreichen. Auto-Parkplätze dagegen sind kaum vorhanden.
[Bearbeiten] Nachtbus
Während tagsüber keine einzige Buslinie am Hackeschen Markt hält, ist er nachts nach dem Bahnhof Zoo der zweitwichtigste Umsteigepunkt Berlins. Neben den auch nachts verkehrenden Straßenbahnlinien (siehe oben) halten hier sechs Nachtbuslinien, drei davon "U-Bahn-Nachtbusse" (als nächtlicher Ersatz für die tagsüber am nahegelegenen Alexanderplatz fahrenden Linien U2, U5 und U8), wobei die Linien N5 und N8 am Wochenende aufgrund des durchgehenden U-Bahnverkehrs nicht fahren. Die Linie N2 (als U2-Ersatz) fährt am Wochenende nur in Richtung Zoologischer Garten, da die Strecke nach Pankow von der U2 bedient wird.
[Bearbeiten] Umgebung
Der Platz dient meist als Treffpunkt für Leute für einen Besuch in einer Bar oder Diskothek. Andererseits finden sich in seiner Umgebung zahlreiche Sehenswürdigkeiten und bekannte Lokalitäten. Dies sind unter anderem der Monbijoupark, die Hackeschen Höfe, der Lustgarten mit dem Berliner Dom, die Museumsinsel, der Palast der Republik und der Alexanderplatz. In der Oranienburger Straße befindet sich zudem die Neue Synagoge.
[Bearbeiten] Weblinks
- Hackescher Markt Stadt-Panorama
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste zum S-Bahnhof Hackescher Markt
Koordinaten: 52° 31' 24" N, 13° 24' 10" O