Heiligtumsfahrt Kornelimünster
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Die Heiligtumsfahrt Kornelimünster steht im engen Zusammenhang mit den Heiligtumsfahrten Aachen und Mönchengladbach, sie findet in einem siebenjährigem Rhythmus statt.
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[Bearbeiten] Das Benediktinerkloster in Kornelimünster
Benedikt von Aniane (750 - 821) hat um 814 das Kloster Kornelimünster gegründet. Als Berater Kaiser Ludwigs des Frommen hat Benedikt von Aniane die Ordensregel seines Namensvorgängers Benedikt von Nursia (480 – 547) in Frankenreich als maßgebende Regel für das Mönchsleben durchgesetzt. Das Kloster war zunächst als "Erlöserkloster an der Inde" bekannt. Ab dem 12. Jahrhundert hat die Verehrung des Papstes Kornelius (+ 253) zur Patronats- und Namensänderung in "Kornelimünster" geführt. . Die Reliquienschätze aus der Gründungszeit führten dann im Mittelalter zur Tradition der Kornelioktav und der Heiligtumsfahrt. Die Tradition der Kornelioktav (Oktav = achttägige Feier hoher Feste) um den Festtag des Heiligen (16. September) wurde nach der Aufhebung der Reichsabtei (1802) von der Pfarrgemeinde Kornelimünster weitergeführt .
[Bearbeiten] Drei Heiligtümer
Die Heiligtümer in Kornelimünster sind ausschließlich Christusreliquien, es sind dieses: Das Schürztuch ist der Überlieferung nach das Tuch, welches sich Jesus umgebunden hatte, als er beim letzten Abendmahl den Jüngern die Füße wusch. Das Grabtuch wurde der Überlieferung nach bei der Grablegung Christi benutzt. Das Schweißtuch soll jenes Tuch sein, welches dem jüdischem Brauch folgend, den Kopf des Leichnames Jesu im Grab umhüllt hat. Die drei Tuchreliquien stammen ursprünglich aus dem Reliquienschatz den Karl der Große seiner Pfalzkapelle geschenkt hatte. Ludwig der Fromme, sein Sohn und Nachfolger, entnahm sie diesem Schatz und schenkte sie Kornelimünster. Hier werden sie, im Gegensatz zu Aachen, nicht in einem kostbaren Schrein aufbewahrt, sondern in einem einfachen Holzkasten.
[Bearbeiten] Heiligtumsfahrt
Die drei Heiligtümer wurden in enger Beziehung mit den vier Heiligtümern in Aachen gestellt, hieraus ergab sich, dass sie ebenfalls wie in Aachen , auch in Kornelimünster alljährlich den Gläubigen gezeigt wurden. In einer von 1359 bestehenden Urkunde lässt sich nachlesen, dass man zu dem üblichen und biblischen Rhythmus von sieben Jahre über ging. Gezeigt wurden die Heiligen Tücher von der äußeren Galerie der im späten Mittelalter errichteten Probsteikirche. Diese Tradition wird bis an den heutigen Tag fortgesetzt, 1790 fand die letzte Heiligtumsfahrt statt, bei der die Reliquien im Besitz der Benediktinerabtei waren. Vier Jahre später mussten sie vor den Truppen Napoleons nach Paderborn in Sicherheit gebracht werden. Dem Bischof des ersten Aachener Bistums verdankte Kornelimünster, dass die Heiligtümer der neuen Pfarrei St. Kornelius übergeben wurde. Die Pfarrei wurde damit anstatt des Klosters zum Träger der Wallfahrt. Im Laufes des 19. Jahrhunderts kam es, zunächst zögerlich, zu einem Neuanfang der Heiligtumsfahrten. 1916 fiel die Heiligtumsfahrt wegen des Ersten Weltkrieges aus. 1937 zeigte Bischof Clemens August Graf von Galen, die Heiligtümer von Kornelimünster von den Galerien der St. Kornelius - Kirche zeigten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition der Heiligtumsfahrt wieder aufgegriffen und seit 1979 wird sie unter einen Leitgedanken gestellt. 2007 werden die Heiligtumsfahrten in Aachen, Kornelimünster und Mönchengladbach durchgeführt.
[Bearbeiten] Literatur
- Albert J. Urban (Hrsg.), Lexikon der Wallfahrtsorte – Ihre Geschichte und heutige Bedeutung, Voltmedia Verlag, Paderborn, 2006, ISBN 3-938478-35-7