Heinz-Otto Peitgen
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Heinz-Otto Peitgen (* 30. April 1945 in Nümbrecht-Bruch, bei Köln) ist ein deutscher Mathematiker. Peitgen ist einer der populärsten deutschen Forscher auf dem Gebiet der Fraktale.
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[Bearbeiten] Leben
Peitgen studierte von 1965 bis 1971 in Bonn Mathematik, Physik und Ökonomie, arbeitete anschließend sechs Jahre am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Bonn und promovierte 1973 in Mathematik.
Nach seiner Habilitation 1977 lehrte er am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Bonn als Privatdozent; im selben Jahr Berufung auf eine Professur für Mathematik an die Universität Bremen, dort maßgebend an der Gründung und dem Aufbau eines Instituts für Dynamische Systeme beteiligt. In dessen Rahmen gründete er 1982 ein Computergraphiklabor für mathematische Experimente. Seit 1992 ist er Direktor des Centrums für Complexe Systeme und Visualisierung (CeVis) an der Universität Bremen, das er ebenfalls gegründet hat. Von 1985 bis 1991 Professor für Mathematik an der University of California at Santa Cruz; seit 1991 auch Professor für Mathematik und Biomedizinische Wissenschaften an der Florida Atlantic University in Boca Raton, Florida. Im Jahr 1992 wurde er in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste berufen. 1995 gründete er das Zentrum für Medizinische Diagnosesysteme und Visualisierung (MeVis) GmbH, dessen Geschäftsführer er ist. Er erhielt mehrere Rufe an deutsche und amerikanische Universitäten und war Gastprofessor an Universitäten in Belgien, Brasilien, Canada, USA, Mexiko und Italien. Er ist Autor mehrerer preisgekrönter Bücher und Filme, die dazu beigetragen haben, die Fraktale Geometrie und die Chaostheorie weltweit bekannt zu machen, und ist Mitherausgeber mehrerer internationaler Fachzeitschriften. Seine wissenschaftlichen Fachgebiete sind Dynamische Systeme, Numerische Analysis, Computergraphik, Bild- und Datenanalyse und -verarbeitung und Computerunterstützung in der bildbasierten medizinischen Diagnostik und Therapieplanung.
[Bearbeiten] Ehrungen
- 1996 Bundesverdienstkreuz erster Klasse
- 1999 Karl Heinz Beckurts-Preis für Forschung und Innovation.
- 2005 Werner Körte-Medaille in Gold der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) für die Entwicklung einer Software, mit deren Hilfe patientenindividuell die Risiken bei komplexen leberchirurgischen Eingriffen erkannt werden können.
- 2006 Heinz Otto Peitgen erhielt den Deutschen Gründerpreis 2006 in der Kategorie "Visionäre"
[Bearbeiten] Publikationen
- The Beauty of Fractals, Springer, Heidelberg, 1986 (mit P. H. Richter), ISBN 0-387-15851-0
- The Science of Fractal Images, Springer-Verlag, Tokyo, Springer, New York, 1988 (mit D. Saupe) ("based on a Course for SIGGRAPH'87"), ISBN 0-387-96608-0
- Newton's Method and Dynamical Systems, Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, 1989
- Fraktale: Gezähmtes Chaos, Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung, Themen XLIX, München, 1990 (mit H. Jürgens)
- Fractals for the Classroom – Strategic Activities, Vol. 1, Springer-Verlag, New York, und NCTM, 1990 (mit H. Jürgens, D. Saupe, E. Maletsky, T. Perciante und L. Yunker)
- Fractals for the Classroom – Part One, Springer-Verlag, New York, und NCTM, 1991 (mit H. Jürgens and D. Saupe)
- Fractals for the Classroom – Part Two, Springer-Verlag, New York, und NCTM, 1992 (mit H. Jürgens and D. Saupe)
- Fractals for the Classroom – Strategic Activities, Vol. 2, Springer Verlag, New York, and NCTM, 1992 (mit H. Jürgens, D. Saupe, E. Maletsky, T. Perciante und L. Yunker)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Peitgen, Heinz-Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 1945 |
GEBURTSORT | Bruch bei Nümbrecht, Deutschland |