Herz-Jesu-Kirche (Dresden)
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Die Herz-Jesu-Kirche wurde 1905 im Dresdner Stadtteil Johannstadt eingeweiht. Die neugotische Kirche ist dem heiligsten Herzen Jesu als Patronat geweiht. Sie steht auf dem Grundstück der Borsbergstraße 15 in Dresden und ist die zweit größte Kirche des Dekanats Dresden.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Stifterin, Veronika Fischer, machte durch ihre großzügige Spende den Aufbau der dringend benötigten Kirche im expandierenden Teils Dresden um die Jahrhundertwende möglich. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche wie durch ein Wunder vor der Zerstörung bewahrt. Nur die Fenster der Kirche wurden zerstört und später durch eine neue Verglasung ersetzt. Die neuen Fenster zeigen biblische Szenen, wie z.B. "die Geburt unseres Herrn Jesus Christus" oder im Altarraum eine der schönsten Christusdarstellungen Dresdens "Der gute Hirte". Eine Restaurierung mit Anbringung von Schutzglas an den Fenstern konnte im Jahr 2001 durchgeführt werden. Der neugotische Steinaltar enthält eine Reliquie der Hl. Donata.
[Bearbeiten] Geläut
Der Glockenstuhl umfasst vier Glocken in den Tönen h – dis – fis – gis, mit diesen Töne beginnt der Kirchenchoral "Salve Regina". Die große Glocke, mit einem Durchmesser von 1,65m und in der Tonlage h, die die Inschrift "Hoffnung 1989" trägt, wurde 1986 bei der Fa. Schilling in Apolda gegossen und war ursprünglich für den Französischen Dom in Berlin bestimmt. Da die 2800 kg schwere Glocke aber klanglich zu tief für das Glockenspiel des Doms war, dafür aber in das Geläut der Herz-Jesu-Kirche passte, wurde sie mit aufgenommen. Die "Drei-Königs-Glocke" in der Tonlage dis ist 1770 kg schwer und hat einen Durchmesser von 1,35m. Gegossen wurde Sie am 22. September 1990 bei der Fa. Metz in Karlsruhe. Als Inschrift trägt Sie das Zitat von Kardinal Meisner vom Katholikentreff 1987 in Dresden: "Wir wollen keinem anderen Stern folgen als dem von Betlehem". Dazu ist das Relief der Heiligen Drei Könige, wie sie dem Stern zu Betlehem folgen, eingemeißelt. In der "Mater-Dolorosa-Glocke" ist die Pietà und das Bibelzitat aus dem Lukasevangelium "Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen" (Lk 6,21) eingeschrieben. Sie erklingt in der Tonlage fis und hat ein Gewicht von 976 kg. Die kleinste Glocke, die als einzige aus dem Jahr 1929 erhalten geblieben ist und im Zweiten Weltkrieg nicht eingeschmolzen wurde, wiegt 525 kg und erklingt in der Tonlage gis. Das komplette Geläut wie es in dieser Kombination seit dem Weihnachtsfest 1990 im Dresdner Stadtteil Johannstadt zu hören ist, erklingt nur an besonderen Hochfesten der Katholische Kirche. Zu normalen Gottesdiensten erklingt das Geläut in den Tonlagen dis – fis – gis. Zum Engel des Herrn um 12:00 Uhr sowie um 18:00 Uhr leutet derzeit nur eine Glocke. Zu jeder viertel Stunde ertönt ein Anschlag (viertel - 1 Anschlag; halb - 2 Anschläge; dreiviertel - 3 Anschläge; um - 4 Anschläge), zur vollen Stunde zusätzlich in einem tieferen Ton die Anzahl der Stunden. Die Uhrzeit wird in der Zeit von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr angeschlagen.
[Bearbeiten] Orgel
Die Orgel der Herz-Jesu-Kirche ist eine romantische Orgel der Gebrüder Jehmlich und ist eine Schenkung der Landesältesten Veronika Fischer im Jahre 1909. Die Orgel hat eine pneumatische Traktur und Kegelwindladen. Sie hat 37 Register die auf drei Manuale und Pedal verteilt sind. In den seitlichen Prospektfeldern sind 34 Pfeifen aus den Registern Prinzipalbaß 16’, Oktavbaß 8’ und Prinzipal 8’ angeordnet. Die Funktionsweise ist so zu erklären, dass beim Niederdrücken einer Taste oder eines Pedals die Luft, die durch ein Gebläse erzeugt wird, durch 8mm Leitungen zu einem Läderbälgchen (Membrane) geleitet wird. Dieses Membran hebt ein Kegelventil und die Luft wird zur Pfeife weitergeleitet. Diese Übertragungsart ist nur noch sehr selten an Orgeln zu finden, da zwischen Tastendruck und dem Erklingen des Tons Zeitverzögerungen auftreten. Bei einer 6 Monatigen Restaurierung 1990 durch die Fa. Jehmlich wurden keine eventuell in Betracht gezogene Dispostionsänderung vorgenommen, so dass die Orgel bis heute in ihrer Ursprungsfunktion gespielt wird. Eine größere Reparatur der Orgel im Juni 2006 ergab weitere klangliche Verbesserungen.
An der Jehmlich-Orgel finden regelmäßig vielbeachtete Orgelmusiken statt.
[Bearbeiten] Gemeindeleben
Im Jahr 2004 konnte in der Kirche die Osternacht zusammen mit Bischof Joachim Reinelt und dem Apostolischen Nuntius Dr. Erwin Josef Ender gefeiert werden.
Zum XX. Weltjugendtag in Köln 2005 wurde das offizielle Weltjugendtagskreuz im Rahmen einer 40 tägigen Fußwallfahrt von Dresden nach Köln in die Herz-Jesu-Kirche getragen. Die Kirche war eine der ersten Stationen dieser Wallfahrt.
Im November 2005 feierte die Gemeinde das 100-Jährige Kirchweihjubiläum mit einer Festwoche und einem Pontifikalamt.
Im Bereich der Ökumene gibt es viele erfolgreiche gemeinsame Schritte aufeinander zu, so beispielsweise der traditionelle ökumenische Gottesdienst mit der benachbarten evang. Johanneskirch-Gemeinde am Reformationstag. Der gemeinsame Gottesdienst beginnt in der kath. Herz-Jesu-Kirche und wird dann nach einer großen Prozession zur Ruine der evang. Trinitatiskirche dort abgeschlossen. Bereits zum Ökumenischen Kirchentag 2003 wurde dieses Projekt an einem gemeinsamen Stand präsentiert.
Für die liturgischen Feiern in der Kirche stehen der Gemeinde etwa 20 Ministranten zur Seite, die zu den Gottesdienste am Wochenende und an Hochfesten der römisch-katholischen Kirche den Altardienst übernehmen.
Die Kirchgemeinde ist geprägt durch viele Gruppen und Kreise, dazu gehören u.a. die Jugend, die Lektoren oder der Kirchenchor. Viele Ämter in der Kirche werden durch ehrenamtliche Helfer besetzt. So zum Beispiel der Dienst des Küsters oder der Kommunionhelfer.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 2′ 45" n. Br., 13° 46′ 31" ö. L.