Hindukusch
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Der Hindukusch (persisch: هندوکش) ist ein Gebirge in Zentralasien.
[Bearbeiten] Name
Der Name ist (nach einer Theorie von James Rennell) eine Verballhornung von (Caucasus) Indicus, wird aber häufig auch als "töte den Hindu" gelesen. "Kosch" (persisch: کش) ist der Imperativ von koschtan (persisch: کشتن) - "töten".
Eigentlich ist "Kuh" in Neupersisch (Dari) der Singular von "Berg". Im Altpersischen bzw. Sanskrit (siehe indoiranische Sprachen) wurde der Plural mit "s" bzw. "sch" gebildet. Seit ca. 1000 Jahren wird die Pluralbildung im Persischen entweder mit "an" bzw. "ian" oder mit "ha" gebildet. Demnach bedeutet Hindukusch "Berge der Hindus". Vom 7. Jahrhundert bis zum 11. Jahrhundert n. Chr. regierten die hinduistischen Kabulschahian (persisch) (Könige von Kabul) bzw. Hindushahi (Hindu-Dynastie). Die Islamisierung von Kabul begann mit dem Sendungsbewusstsein der Ghaznawiden im 11. Jahrhundert.
Das Gebiet wird historisch von den Kuchis-Nomaden bewohnt und grenzt an das ehemalige Reich von Kuschan. Eine Herleitung des Namens hierüber nach dem Schema Gebirge zwischen Indus und Kuschan wäre durchaus im Bereich des Möglichen.
[Bearbeiten] Geographie
Seine Ausdehnung in Ost-West-Richtung beträgt rund 1200 km, in der Breite sind es rund 240 km.
Der größte Teil liegt in Afghanistan, der östliche Teil mit den höchsten Gipfeln in Pakistan. Im Nordosten ist er durch den Amu-Darja (bzw. dessen Quellfluss Pjandsch) begrenzt, hinter welchem sich (in Tadschikistan) das Pamir anschließt. Im Osten grenzt ihn der Chitral-Fluss sowie der Pass Karambar An vom Hinduraj ab, der seinerseits bis zum Indus und an den Gilgit-Fluss reicht.
Heute sind die südöstlichen Ausläufer des Hindukusch (wie etwa die Spinghar-Kette oder das Suleiman-Gebirge) offensichtlich Hauptrückzugsgebiet der Taliban-Milizen und somit besitzt der Hindukusch auch für Deutschland strategische Bedeutung (mit den Worten von Peter Struck am 4. Dezember 2002: „Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt.“).
[Bearbeiten] Geologie
Er gehört zu den Faltengebirgen, die mit dem Eindringen der Indischen Platte in das zentralasiatische Festland aufgeworfen werden und ist geologisch noch relativ jung. Sein Wachstum hält an.
Der größte, in Afghanistan gelegene Teil des Hindukusch besteht aus trockenen, ca. 4000-5000 m hohen Bergen. Die Hauptkette des Hindukusch in der Grenzregion zu Pakistan dagegen ist ein mit dem Himalaya vergleichbares Hochgebirge mit bis zu 20 km langen Gletschern.
Die höchsten Berge sind bis zu 7700 Metern hoch, wie zum Beispiel:
- Tirich Mir (7699 m)
- Noshak (7492 m)
- Istor-o-Nal (7403 m)
- Saraghrar I (7338 m)