Holzhau
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Holzhau ist ein Ortsteil von Rechenberg-Bienenmühle und gehört zum Landkreis Freiberg in Sachsen.
Er liegt im südöstlichsten Bereich des Landkreises Freiberg im Tal der Freiberger Mulde, mit dem südlichem Talhang (Fischerwald) unweit der deutsch-tschechischen Grenze in der Nähe des Kamms des Osterzgebirges.
Zurückzuführen ist die Ortsgründung auf den Bedarf an Grubenholz für den Freiberger Bergbau und Brennholz für die Schmelzhütten. Im Jahr 1532 kaufte der Landesherr Herzog Georg den Wald zwischen Mulde, Bitterbach und Böhmischer Landstraße von "Kaspar von Schönberg auf Purschenstein und Rechenberg".
Gegründet wurde der Ort 1534 von Holzfällern, die sich auf der gerodeten Freifläche ansiedelten. Neueste Forschungen haben ergeben, dass die Holzfäller ursprünglich aus Tirol angeheuert wurden. Viele Stammbäume der Einwohner verweisen auf ihren tiroler Ursprung.
Im Laufe der Geschichte tauchten "Holz-Gehau", "Holtzhawe" und "Obere Brettmühle" als Bezeichnungen für den Ort auf.
Das Holz wurde bis in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts auf der Freiberger Mulde nach Freiberg geflößt. Dazu wurde die Neugrabenflöße, ein Floßgrabensystem angelegt. Teile desselben sind bis heute erhalten. Im Muldental waren zur Zeit der Holzflößerei eine größere Anzahl von Teichen angelegt. In ihnen wurden die reißenden Frühjahrshochwässer abgeschwächt und eine größere Menge Wasser für die Flößerei des Holzes vorgehalten. Durch diese Teiche erhielt auch der Holzhauer Ortsteil Teichhaus seinen Namen.
Im Ortsteil Rechenberg hat der Heimatgeschichtliche Verein ein uraltes, winziges Flößerhaus vor dem Verfall gerettet und betreibt dort ein Flößereimuseum.
Die Freiberger Mulde gilt als einer der schnellsten Flüsse Europas. Auf den ersten Kilometern legt sie von der Quelle bei Moldava bis in die Holzhauer Ortsmitte einen Höhenunterschied von ca. 300 m zurück. Auf den nächsten 10 km von Holzhau bis Nassau Ölmühle sind noch einmal 180 Meter Höhenunterschied zu überwinden.
Holzhau ist heute Endstation der Bahnstrecke Nossen-Moldau. Der Bau der Eisenbahnstrecke führte vom Ende des 19. Jahrhunderts an zum Aufkommen des Tourismus, der damals noch "Sommerfrische" hieß. Der Ort ist im Sommer wie im Winter bei Touristen nicht zuletzt wegen der grenzüberschreitenden Wanderwege, Wandern, Skiloipen und Skilifte beliebt.
Holzhau hat im Ortsteil Teichhaus einen Fußgängergrenzübergang zur tschechischen Republik. Dort fließt auch die Freiberger Mulde erstmals über deutsches Gebiet. Ein weiterer Übergang für Wanderer befindet sich in Deutschgeorgenthal. Der nächstgelegene Grenzübergang für Kraftfahrzeuge ist Neuhermsdorf / Moldava.
Der Ort liegt im Naturpark Erzgebirge/Vogtland. Über Staatsstraßen sind als nächste Städte Freiberg, Frauenstein, Sayda und Altenberg gut erreichbar.
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Koordinaten: 50° 44′ 1" n. Br., 13° 35′ 19" ö. L.