Rechenberg-Bienenmühle
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Hilfe zu Wappen |
|
|
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Regierungsbezirk: | Chemnitz | |
Landkreis: | Freiberg | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 44′ N, 13° 33′ O50° 44′ N, 13° 33′ O | |
Höhe: | 600 m ü. NN | |
Fläche: | 52,49 km² | |
Einwohner: | 2309 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 44 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 09623 | |
Vorwahl: | 037327 | |
Kfz-Kennzeichen: | FG | |
Gemeindeschlüssel: | 14 1 77 350 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
An der Schanze 1 09623 Rechenberg-Bienenmühle |
|
Bürgermeister: | Werner Sandig | |
Lage der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle im Landkreis Freiberg | ||
Der staatlich anerkannte Erholungsort Rechenberg-Bienenmühle ist eine Gemeinde im Südosten des sächsischen Landkreises Freiberg. Die am Fuße des Erzgebirgskammes liegende Kommune befindet sich inmitten des Naturpark Erzgebirge/Vogtland im oberen Tal der Freiberger Mulde. Bekannt ist die Grenzgemeinde zur Tschechischen Republik durch das Ski- und Wintersportgebiet Holzhau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Rechenberg-Bienenmühle befindet sich am Fuße des Kammes des Osterzgebirges im Oberen Freiberger Muldental. Durch Rechenberg-Bienenmühle fließt neben der Freiberg Mulde der Nebenfluss Rachel. Mit 806 m ü. NN ist die im Gemeindegebiet liegende Steinkuppe der dritthöchste Berg des Landkreises Freiberg.
[Bearbeiten] Geologie
Der Ort befindet sich auf kristallinen Schiefern wie bpsw. Gneis.
[Bearbeiten] Ortsgliederung
Die Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle besteht aus dem im Jahre 1925 zusammengeschlossenen Ort Rechenberg-Bienenmühle sowie den Ortsteilen Clausnitz und Holzhau.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte des Ortes Rechenberg reicht bis zur erstmaligen Erwähnung 1270 zurück; der Ortsteil Clausnitz entstand infolge Waldrodungen bereits im 12. Jahrhundert. Rechenberg-Bienenmühle wurde besonders geprägt durch die Burg Rechenberg mit Wehranlage und durch das Rittergut Rechenberg. Damit hatten sowohl die Burg als auch der Ort mit seinem Markt, der Treffpunkt der Händler, Bedeutung im Gewerbe erlangt. Besonders bekannt wurde Rechenberg 1558 durch die dort erbaute Rittergutsbrauerei, als in jenem Jahr das Braurecht zugeteilt wurde. 1876 wurde der Ortsteil Bienenmühle an die Bahnstrecke Nossen-Moldau - Brüx angeschlossen. Vier Jahre später entstand der Industrieort Bienenmühle. 1925 erhielt der Ort durch den Zusammenschluss von Rechenberg und Bienenmühle seinen heutigen Namen.
Die Ortsgeschichte des Ortsteils Clausnitz hat ihre Ursprünge im 12. Jahrhundert, als infolge von Waldrodungen der Ort entstand. Im Jahr 1532 kaufte Herzog Georg den Wald zwischen Mulde, Bitterbach und Böhmischer Landstraße. Den dort arbeitenden Holzfällern wurde gestattet, sich dort anzusiedeln. Diese belieferten vor allem die Bergbau- und Hüttenstadt Freiberg. Zum diesem Zeitpunkt war auch die Grenzfrage zu Böhmen noch unklar. Die Streitereien um das Holz wurden zwischen den Burgherren über lange Jahre durch Kriege ausgefochten.
Zurückzuführen ist die Ortsgründung Holzhaus auf den Bedarf an Grubenholz für den Freiberger Bergbau und Brennholz für die Schmelzhütten. Im Jahr 1532 kaufte der Landesherr Herzog Georg den Wald zwischen Mulde, Bitterbach und Böhmischer Landstraße von "Kaspar von Schönberg auf Purschenstein und Rechenberg". Gegründet wurde der Ort 1534 von Holzfällern, die sich auf der gerodeten Freifläche ansiedelten. Neueste Forschungen haben ergeben, daß die Holzfäller ursprünglich aus Tirol angeheuert wurden. Viele Stammbäume der Einwohner verweisen auf ihren tiroler Ursprung. Das Holz wurde bis in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts auf der Freiberger Mulde nach Freiberg geflößt. Dazu wurde die Neugrabenflöße, ein Floßgrabensystem angelegt. Im Muldental waren zur Zeit der Holzflößerei eine größere Anzahl von Teichen angelegt. In ihnen wurden die reißenden Frühjahrshochwässer abgeschwächt und eine größere Menge Wasser für die Flößerei des Holzes vorgehalten.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt das Sächsische Brauereimuseum in Rechenberg. Rechenberg-Bienenmühle hat einen historischen Ortskern, der mit dem kleinen Markt, dem früheren Herrenhaus der Burgruine, der Brauerei sowie der ehemaligen Dorfschule ein Ensemble gut erhaltener Fachwerkhäuser umfasst. Neben den dörflichen Zwei- und Dreiseitenhöfen des Ortsteils hat die Dorfkirche von Clausnitz auf Grund ihrer Innenausstattung sehenswerten Charakter. Auch sind Reste der einstigen Neugrabenflöße erhalten. Diese Verbindung zwischen der Flöha von Fláje (Fleyh) bis zur Freiberger Mulde, die in Clausnitz in der Rachel endete, diente über 350 Jahre diente sie der Holzflößerei für den Freiberger Bergbau.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Seit Ende des 20. Jahrhunderts erlangte der Fremdenverkehr Holzhaus im Winter zunehmende Wichtigkeit für die Region, für den zwei Doppelschlepplifte, rund 80 gespurte Loipen sowie weitere Angebote zur sportlichen Betätigung bereitstehen.
[Bearbeiten] Verkehr
Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesstraße 171. Daneben ist die Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle der heutige Endpunkt der Bahnstrecke Nossen–Moldau, die stündlich zwischen Freiberg und Holzhau betrieben wird. Besondere Bedeutung hat die Bahnstrecke für den Tourismus. Auch gibt es Busverbindungen nach Olbernhau, Dresden, Seiffen, Freiberg und Altenberg.
[Bearbeiten] Weblinks
Augustusburg | Bobritzsch | Brand-Erbisdorf | Dorfchemnitz | Eppendorf | Falkenau | Flöha | Frankenstein | Frauenstein | Freiberg | Großhartmannsdorf | Großschirma | Halsbrücke | Hilbersdorf | Leubsdorf | Lichtenberg/Erzgeb. | Mulda/Sa. | Neuhausen/Erzgeb. | Niederwiesa | Oberschöna | Oederan | Rechenberg-Bienenmühle | Reinsberg | Sayda | Weißenborn/Erzgeb.