Homogenes Polynom
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Ein Polynom heißt homogen, falls sämtliche Monome, aus denen das Polynom besteht, den gleichen Grad haben.
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[Bearbeiten] Definition
Sei R ein kommutativer Ring, n > 0 eine natürliche Zahl und der Polynomring in den Variablen
über R. Ist
ein Polynom, so existieren ein , Elemente
und Monome
in den Variablen
, so dass sich f darstellen lässt als
.
Das Polynom f ist homogen, wenn
- deg(mi) = deg(mj) für alle
gilt.
Bemerkung: Da Monome nur aus endlich vielen Faktoren bestehen können, lässt sich die Definition von homogenen Polynomen direkt auf Polynomringe in beliebig vielen Variablen erweitern.
[Bearbeiten] Eigenschaften
- Ist
homogen vom Grad k, so gilt
-
für
.
- (Die Formel gilt auch für
in einer beliebigen R-Algebra, sofern diese Elemente miteinander kommutieren.)
- Ist R ein unendlicher Körper oder Integritätsbereich, so gilt auch die Umkehrung, d. h. jedes Polynom, für das f(λx) = λkf(x) für alle
und
gilt, ist homogen vom Grad k.
[Bearbeiten] Beispiele
- Jedes Monom ist homogen.
- Die Menge aller homogenen Polynome in R[X], dem Polynomring in einer Variablen über R, ist gegeben durch
.
- Einfache Beispiele für homogene Polynome in
(siehe Ganze Zahlen) sind:
- X4 − Y4 ist homogen, da deg(X4) = deg(Y4) = 4.
- X7 + 5X3Y4 + XY6 ist homogen, da deg(X7) = deg(X3Y4) = deg(XY6) = 7.
- Beispiele für nicht-homogene Polynome in
(siehe Rationale Zahlen) sind:
ist nicht homogen, da
.
ist nicht homogen, da deg(X3Y3Z2) = deg(X2Y6) = 8 aber deg(Y5) = 5.
[Bearbeiten] Graduierung
Jedes Polynom lässt sich auf eindeutige Weise als Summe von homogenen Polynomen verschiedenen Grades schreiben, indem man alle Monome von einem Grad zusammenfasst. Der Polynomring lässt sich also als eine direkte Summe schreiben:
wobei
die Menge der homogenen Polynome vom Grad d zusammen mit dem Nullpolynom ist. Es gilt
der Polynomring ist also eine graduierte Algebra über R.