Hornbach (Zürichsee)
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Der Hornbach ist ein Bach in der Stadt Zürich sowie in den östlichen Vorortsgemeinden und gehört zusammen mit dem von ihm durchflossenen Wehrenbachtobel zu den Naherholungsgebieten der Stadt Zürich. In seinem Oberlauf ist er weitgehend naturbelassen und zählt somit zu den wenigen Wildbächen auf Stadtgebiet.
Als Werenbach (oft auch Wehrenbach genannt) entspringt er zwischen Ebmatingen und Zumikon am Westhang des Wassbergs und fliesst an Zollikerberg – erwähnt sei die Trichtenhauser Mühle – und Witikon vorbei durch das Wehrenbachtobel, eine der ausgeprägtesten Tobellandschaften der Stadt Zürich.
Aufgrund seiner geologischen, biologischen und landschaftlichen Werte ist das Wehrenbachtobel nicht nur ein bedeutendes Natur- und Landschaftsschutzgebiet, sondern auch ein attraktives Naherholungsgebiet.
Bei der Burgwies vereinigt sich der Werenbach mit dem vom Witikon (Adlisberg) kommenden Stockentobelbach – Erholungssuchenden besser bekannt als «Elefantenbach» – dessen eindrückliche Bachtobellandschaft sich als Wandergebiet ebenfalls grosser Beliebtheit erfreut.
Der Name Werenbach (von Wehr) verdeutlicht, dass der Mensch seit Jahrhunderten versucht hat, dieses Gewässer zu zähmen und seine Wasserkraft zu nutzen. Das Wehrenbachtobel ist daher trotz seiner reizvollen Erscheinung und oberflächlich wirkenden Wildnis auch eine vom Menschen geprägte Kulturlandschaft. Bei der Burgwies wird dies deutlich: An einem künstlich angelegten Seitenarm offenbart sich dem aufmerksamen Auge ein weiteres kleines Biotop, der Burgwies-Weiher. 1883 wurde er als Wasserreservoir für die alte Mühle Hirslanden und die Neumühle, die heutige Schreinerei Burgwies, angelegt. Die alte Mühle Hirslanden wurde 1396 erstmals urkundlich erwähnt. Das auf den ersten Blick unscheinbare Kleinkraftwerk Umiker wurde zur Bekämpfung der Energieknappheit im Jahr 1941 erbaut. Die elektro-hydraulische Krafterzeugungsanlage bildet mit dem Weiher und den dazugehörenden Wasserbauten bei der Burgwies ein seltenes Kleinkraftwerk. Deshalb steht es, wie die Mühle samt Nebengebäuden und der sogenannte Oberwasserkanal, seit 1995 unter Denkmalschutz.
Nun unterquert der Unterlauf des quirligen Gewässers die Tramlinie 11 (Forchstrasse), eine wichtige Verkehrsachse. Übrigens nochmals an einem historischen Wasserkraft-Bauwerk vorbei, die bis ca. 1937 genutzte Farbholzmühle Burgwies. Erstmals erwähnt wurde sie im 17. Jahrhundert als eine sogenannte «Reibe mit Stampfe», damals zur Mühle Hirslanden gehörend.
Der Unterlauf des Bachs – nun offiziell Wildbach genannt – führt durch eine sanft geschwungene, im Vergleich zum Oberlauf breite Bachlandschaft durch die dichtbesiedelten Quartiere Hirslanden, Weinegg und Mühlebach. Auch in diesem Bereich finden sich ehemalige Betriebe (z.B. die ehemalige Drahtzug-Fabrik), die die Kraft dieses Gewässers genutzt haben.
Nur 300 Meter vom unteren Bachlauf entfernt, auf Höhe des Hegibachplatzes, ist übrigens der Botanische Garten ebenfalls einen Ausflug wert.
Ab Kreuzung Wildbach-/Hornbachstrasse erhält der nun vollends kanalisierte Bach seinen Namen Hornbach und wird teilweise unterirdisch durch das Quartier geführt. Deutlich ist an der hohen Mauerumrandung im Seefeld zu erahnen, dass auch er in unserer Zeit seinem alten Namen «Wildbach» gerecht werden kann. Nach Unterquerung der wichtigen Verkehrsachse Bellerivestrasse führt der Bachlauf noch durch die Parkanlagen am Seeufer. Beim Zürichhorn, einer von ihm erschaffenen kleinen Landzunge, mündet er in den Zürichsee.
Seit dem Rückzug des Linthgletschers nach der Würmeiszeit hat sich der Werenbach in den vergangenen 10'000–15'000 Jahren sein heutiges Bett durch die Moräne gegraben. Stellenweise ist er dabei bis auf den felsigen Untergrund, die Molasse gestossen. Mit dem Geschiebe wurde ein Delta am Zürichsee geschaffen, das heute das flache Seefeld bildet. Besonders ausgeprägt ist dies noch an der Landzunge Zürichhorn zu erkennen.