Hubert de Givenchy
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Hubert de Givenchy (* 20. Februar 1927 in Beauvais, Frankreich) ist ein französischer Modeschöpfer, Couturier und Designer.
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[Bearbeiten] Leben
Givenchy wurde in eine wohlhabende Familie geboren. Beeindruckt durch die Weltausstellung 1937 in Paris stand für den 10-Jährigen sofort fest „irgendetwas mit Mode machen zu wollen”. Er studierte zunächst an der École des Beaux Arts in Paris. Seine ersten Arbeiten im Modebereich entwarf er 1945 für Jacques Fath in Paris; anschließend folgten Entwürfe für Lucien Lelong (1946), Pierre Balmain und Christian Dior. Schlussendlich arbeitete er von 1947 bis 1951 für die damalige „Modezarin” und Avantgarde-Designerin Elsa Schiaparelli.
1952 eröffnete Hubert de Givenchy sein erstes eigenes Atelier an der Plaine Monceau in Paris und richtete eine Kollektion für Bettina Graziani (einem damaligen Pariser Topmodell) aus; hierbei steuerte er einen innovativen Kurs gegen die eher konservativen Kollektion aus dem Hause Dior. Mit 25 Jahren war er der jüngste Designer der aufstrebenden progressiven Pariser Modeszene. Seine ersten Kollektionen entstanden aus finanziellen Gründen aus eher schlichten Materialien, erzeugten aber in der Fachpresse stets Aufsehen.
Der Name Givenchy ist überdies sehr eng verknüpft mit der Schauspielerin Audrey Hepburn, die er bereits 1953 zu den Dreharbeiten von Sabrina kennenlernte: Er stattete die Schauspielerin sowohl privat, wie auch in ihren Filmen (Frühstück bei Tiffany, Charade u. a.) über 40 Jahre lang mit individuell entworfenen Kostümen aus. Für Hepburn entwickelte er auch seine erste Parfumkollektion, die er ihr widmete. Außerdem zählten Grace Kelly und Jacqueline Kennedy zu seinen bekanntesten Kunden. Jacky Kennedy ließ sich ihr Trauerkleid zur Beerdigung John F. Kennedys von Givenchy anfertigen.
In dem gleichen Jahr begegnete Givenchy seinem großen Vorbild, dem spanischen Modedesigner Cristobal Balenciaga, der bereits Paco Rabanne beeinflusst hatte. Balenciaga wurde sein Mentor und unterstützte ihn dabei, obwohl beide nie zusammen gearbeitet haben.
1968 brachte Givenchy seine erste „öffentliche” Prêt-à-porter-Kollektion Givenchy Nouvelle Boutique heraus, nachdem er Jahre zuvor die Presse aus verkaufstechnischem Kalkül von seinen Modepräsentationen ausgeschlossen hatte. Im Anschluss folgten Herrenkollektionen.
1981 erfolgte ein Ausverkauf im Hause Givenchy: Ätherische Düfte verbanden sich mit alkoholischen Genüssen. Die Parfumkette ging an den Champagner-Hersteller Veuve Clicquot, während das Couture-Haus an Louis Vuitton Moet Hennessy (LVMH-Gruppe) veräußert wurde.
1995 nahm Givenchy mit einer großen Modenschau Abschied von den Laufstegen der Welt. Er fungierte allerdings interim bis 1996 als Chefdesigner in dem von ihm gegründeten Haus. Alsbald überlies er jedoch, auf Drängen der Geschäftsleitung von LVMH dem britischen Modedesigner John Galliano die Leitung seines Unternehmens, welcher nach einem Jahr von Alexander McQueen als Kreativdirektor abgelöst wurde. McQueen wurde 2001 von Julien Mac Donald abgelöst.
[Bearbeiten] Stil
Givenchy bevorzugte in seinen Kollektionen zumeist grelle Farben: Pink, gelb, maigrün, königsblau und feuerrote Kombinationen, die in klaren sachlichen Linien geschnitten waren sowie schlichtes Schwarz (auch Givenchy zählt zu den Miterfindern des klassischen „kleinen Schwarzen”). Seine Damenkollektionen zeichneten sich durch überdimensionale Hutentwürfe aus, die oft das Gesicht verdeckten.
[Bearbeiten] Parfums - Chronologie
1957 L'Interdit (W) 1957 Le de Givenchy (M?) 1959 Eau de Vetiver (M) 1969 Monsieur de Givenchy (M) 1970 Givenchy III (W) 1972 Gentleman (M) 1980 Eau de Givenchy (W) 1985 Ysatis (W) 1986 Xeryus (M) 1988 Xeryus Rouge (M) 1990 Fleur d'Interdit 1993 Insense (W) 1993 Insense (M) 1993 Greenergy (M) 1994 Insense Ultramarine (W) 1994 Amarige 1994 Fleur de Interdit (W) 1995 Gransenbon (W) 1995 Gransenbon (M) 1995 Organza (W) 1995 Insense Ultramarine (M) 1997 Extravagance 1998 Indecence 1998 Ptisenbon (Kinder) 1999 Pi (M) 2000 Oblique Rewind/Play/Fast Forward 2000 Hot couture(W) 2001 Pi Fraiche (M) 2001 Hot Couture White Collection (W) 2001 Greenergy (M) 2002 Givenchy pour Homme (M) 2002 Eau Torride(W) 2002 Into the Blue(W) 2003 Insense Ultramarine Ice Cube (M) 2003 Insense Ultramarine Midnight Swim (M) 2003 Insense UIltramarine Morning Surf (M) 2003 Insense Ultramarine Spirit 2 (M) 2003 Tartine et Chocolat Ptisenbon ma Belle (W) 2003 Amarige d'Amour(W) 2003 Only Givenchy(W) 2003 Eau d'Amour(W) 2003 Very Irresistible(W) 2003 L'Interdit (W)(reissue) 2003 My Couture (W) 2004 So Givenchy (W) 2004 Organza First Light (W)
(W=weiblich, M=männlich)
[Bearbeiten] Literatur
- Françoise Mohrt; Hubert de Givenchy (Vorwort): Le style Givenchy. Éd. Assouline, Paris 1998. ISBN 2-8432-3076-4
- Übersetzung: Givenchy – Ein Leben für die Schönheit. Dt. von Cornelia Niklas. Knesebeck, München 1999. ISBN 3-89660-047-8
- Pamela Clarke Keogh; Hubert de Givenchy (Einleitung): Audrey style. HarperCollins, New York 1999. ISBN 1-85410-645-7
- Übersetzung: Audrey style. Dt. von Jochen Schwarzer. Schirmer/Mosel, München 2000. ISBN 3-88814-190-7
[Bearbeiten] Weblink
Personendaten | |
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NAME | de Givenchy, Hubert |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Modeschöpfer, Couturier und Designer |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1927 |
GEBURTSORT | Beauvais, Frankreich |
Kategorien: Mann | Franzose | Geboren 1927 | Mode | Modeschöpfer