Hugo Heimann
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Hugo Heimann (* 15. April 1859 in Konitz; † 24. Februar 1951 in New York) war ein deutscher Verleger, Mäzen und sozialdemokratischer Politiker.
Heimann war Sohn eines jüdischen Kaufmanns und besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. Er ging ohne Abitur ab und machte eine Buchhändlerlehre. Nach einem Aufenthalt als Volontär im Buch- und Verlagshandel in London zwischen 1880 und 1884, kehrte er nach Berlin zurück. Zunächst trat er als Juniorpartner in die Guttentagschen Verlagsbuchhandlung ein und wurde 1890 ihr Inhaber. Der Verkauf des Verlages brachte ihm ein beachtliches Vermögen ein, dass es Heimann gestattete als Rentier zu leben.
Als großzügiger Mäzen der Arbeiterbewegung machte er sich einen Namen. So hat er bereits 1899 der 1. Volksbibliothek von Berlin im Bezirk Kreuzberg gestiftet, die er 1919 der Stadt Berlin schenkte. Eine weitere Bibliothek kam später hinzu. Außerdem war er Mitglied des Berliner Asylvereins für Obdachlose. In der Prinzenallee ließ Heimann 1901 die sogenannten „Roten Häuser“ für Berliner Sozialdemokraten errichten. Mit Übertragung des Besitzes an diese, waren sie Hausbesitzer und konnten damit in die Stadtverordnetenversammlung gewählt werden.
Heimann war selbst Mitglied der SPD und Freund und Vertrauter von August Bebel und Paul Singer. Von 1900 bis 1932 war Heimann Stadtverordneter seiner Partei. In den Jahren 1911 bis 1925 war er Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion und von 1919 bis 1932 Stadtverordnetenvorsteher. Dazu kamen zahlreiche weitere kommunalpolitische Tätigkeiten etwa im Rahmen des Zweckverbandes Groß-Berlin.
Auf Reichsebene war er zwischen 1906 und 1917 Vorsitzender des Zentralen Bildungsausschuss der Partei. Heimann gehörte 1908 zu den ersten acht Sozialdemokraten, die trotz des Dreiklassenwahlrechts in das preußische Abgeordnetenhaus einzogen. Während der Novemberrevolution war er Volksbeauftragter in Berlin und gehörte 1919/20 der Weimarer Nationalversammlung an. Anschließend war er von 1920 bis 1932 Mitglied des Reichstages. In der Nationalversammlung wie auch im Reichstag war er ohne größere Unterbrechungen Vorsitzender des Haushaltsausschusses. Im Jahr 1926 wurde Heimann zum 56. Ehrenbürger von Berlin ernannt. Zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft emigierte er zunächst nach Großbritannien und später in die USA. Als Juden haben die Nationalsozialisten Heimann die Ehrenbürgerwürde aberkannt, die er 1947 wieder erhielt. Nach dem Krieg kehrte er nicht mehr nach Deutschland zurück.
Eine Gedenktafel in der Prinzenallee, die Hugo-Heimann-Brücke, die Hugo Heimann Bibliothek, die Hugo-Heimann-Straße sowie die Hugo-Heimann-Schule in verschiedenen Teilen Berlins erinnern an den Politiker.
[Bearbeiten] Literatur
- Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867 - 1933. Biographien, Chronik und Wahldokumentation. Ein Handbuch. Düsseldorf, 1995. ISBN 3-7700-5192-0 S.495
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag in Berlin-Lexikon
- Kurzbiographie und Gemälde Heimanns im Berliner Abgeordnetenhaus
- Ausstellung zu verfolgten Berliner Stadtverordneten und Magistratsmitgliedern
Personendaten | |
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NAME | Heimann, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verleger, Mäzen und sozialdemokratischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 15. April 1859 |
GEBURTSORT | Konitz |
STERBEDATUM | 24. Februar 1951 |
STERBEORT | New York |