Hugo Meisl
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Hugo Meisl (* 16. November 1881 in Maleschau bei Kuttenberg (Malešov), Österreich-Ungarn; † 17. Februar 1937 in Wien) war eine der herausragendsten Persönlichkeiten der österreichischen Fußballgeschichte. Nach Beendigung seiner Spielerkarriere arbeitete er erfolgreich als Trainer, Funktionär, internationaler Schiedsrichter, ÖFB-Generalsekretär und FIFA-Delegierter.
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[Bearbeiten] Lebenslauf
Hugo Meisl wurde als Sohn des jüdischen Kaufmanns Ludwig Meisl und seiner Frau Karoline, geb. Mauthner, in Böhmen geboren. Mit zwölf Jahren zog er nach Wien und besuchte dort eine Handelsschule. Dabei begann er sich zunehmend für den aufkommenden Fußballsport zu interessieren und trat 1895 dem Vienna Cricket and Football-Club bei. Wegen seiner Berufsausbildung, die er unter anderem in Triest und Paris absolvierte, konnte er nur sehr unregelmäßig seiner Fußballleidenschaft nachkommen. Nach seiner Festanstellung als Bankbeamter 1905 entwickelte sich Meisl alsbald zu einem der führenden Schiedsrichter des ÖFB und pfiff insgesamt 16 Länderspiele, unter anderem bei den Olympischen Spielen 1912. Aufgrund seiner Vielsprachigkeit, Hugo Meisl sprach Deutsch, Tschechisch, Italienisch, Französisch und Englisch perfekt, weitere Sprachen wie Schwedisch, Spanisch und Holländisch fließend wurde er ab 1907 zum unentbehrlichen Vertreter des ÖFB bei der FIFA.
Hugo Meisl begann seine Trainerkarriere 1912 beim Wiener Amateur-SV, betreute allerdings bald als Verbandskapitän beziehungsweise später auch Generalsekretär des ÖFB die österreichische Fußballnationalmannschaft von 1913 bis zum seinem Tode 1937, unterbrochen nur durch seinen Kriegseinsatz während des Ersten Weltkrieges an der Isonzofront. In diese Periode fällt mit dem Wunderteam das Wirken der erfolgreichsten Mannschaft in der Geschichte der Nationalelf. Weiters setzte er sich stark für die Einführung des Professionalismus ein, sodass Österreich 1924 zum ersten kontinentaleuropäischen Land mit einer eigenen Profi-Liga wurde. Hugo Meisl war zudem auch für die europäische Fußballgeschichte von großer Bedeutung. So war er entscheidend an der Schaffung des Mitropapokals, dem Vorläufer der Champions League beteiligt, sowie der Schaffung des Europapokals, welcher der Vorläufer der Europameisterschaft war. Der ÖFB-Generalsekretär verstarb während seiner Arbeit an einem Herzschlag im Alter von 55 Jahren.
[Bearbeiten] Ehrungen
Für seine Leistungen wurde Hugo Meisl unter anderm von Österreich mit dem Ritterkreuz des österreichischen Verdienstordens sowie mit dem silbernen Ehrenzeichen der Republik ausgezeichnet, Italien würdigte ihn mit dem Titel eines Ritters der Krone von Italien.
[Bearbeiten] Literatur
- Andreas Hafer, Wolfgang Hafer: Hugo Meisl oder: die Erfindung des modernen Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-561-7,
- Robert Franta, Wolfgang Weisgram: Ein rundes Leben: Hugo Meisl - Goldgräber des Fußballs. egon theiner verlag, Wien 2005, ISBN 3-902480-04-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hugo Meisl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel über Hugo Meisl bei fifaworldcup.com
Kerntruppe: Josef Blum | Georg Braun | Karl Gall | Friedrich Gschweidl | Rudolf Hiden | Leopold Hofmann | Johann Mock | Walter Nausch | Karl Rainer | Anton Schall | Roman Schramseis | Karl Sesta | Matthias Sindelar | Josef Smistik | Adolf Vogl | Karl Zischek
Weitere Spieler: Karl Adamek | Josef Adelbrecht | Josef Bugala | Josef Chloupek | Leopold Czejka | Leopold Drucker | Karl Graf | Johann Horvath | Anton Janda | Otto Kaller | Johann Luef | Josef Molzer | Heinrich Müller | Peter Platzer | Karl Stoiber | Johann Urbanek | Franz Weselik | Rudolf Zöhrer
Verbandskapitän: Hugo Meisl, Trainer: Jimmy Hogan
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Personendaten | |
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NAME | Meisl, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fußballnationaltrainer |
GEBURTSDATUM | 16. November 1881 |
GEBURTSORT | Malleschau bei Kuttenberg (Böhmen) |
STERBEDATUM | 17. Februar 1937 |
STERBEORT | Wien |