Hydrothermale Lösung
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Eine hydrothermale Lösung ist eine Wasseransammlung in Gesteinsschichten, die aufgrund der herrschenden Druckverhältnisse noch bei weit über 100 °C flüssig ist. Sie enthält häufig große Mengen gelöster vulkanischer Gase und Minerale.
Sich abkühlende hydrothermale Lösungen führen zur Abscheidung dieser Minerale auf den angrenzenden Gesteinsschichten. Dabei können feinkristalline Lagen entstehen, die bei wechselnden Inhaltsstoffen mehrfarbige Bänderungen aufweisen können (Achat, Malachit und andere).
Unter geeigneten Bedingungen entstehen auch grobkristalline Rasen. Hier wird primär ein bestimmter Stoff, beispielsweise Siliciumdioxid als Quarz, abgeschieden. Geringfügige Verunreinigungen führen zu Färbungen, wie bei Amethyst, Citrin, Rauchquarz und anderen Varietäten des Grundminerals. Beeindruckende Beispiele für diesen Prozess liefern Drusen, die einen Meter und mehr im Durchmesser groß und mit Kristallen gefüllt sind, deren Größe 10 cm erreicht, selten auch mehr.
Ansprechend gebänderte Stücke, solche mit interessanten optischen Phänomenen und große Kristalle werden von der Schmuckindustrie und vom Kunstgewerbe verarbeitet. Kristalle können einen Schliff erhalten, aus gebänderten Lagen werden Gemmen geschnitten, oder der Stein wird zu einer rundlichen Form geglättet. Im Handel wird geeignetes Material, auch wenn es keiner hydrothermalen Lösung entstammt, gelegentlich als „Halbedelstein“ bezeichnet.