Jagdschloss Gelbensande
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Das Jagdschloss Gelbensande liegt in der Rostocker Heide und gehört zur Gemeinde Gelbensande (Amt Rostocker Heide). Dies liegt im nördlichen Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis Bad Doberan. Die Gemeinde liegt in der Nähe der Bundesstraße B 105 zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten.
[Bearbeiten] Geschichte und Entwicklung
Großherzog Friedrich Franz III. von Mecklenburg gab um 1880 den Auftrag zum Bau einer Sommerresidenz. Die Grundsteinlegung des nach den Plänen des mecklenburgischen Hofbaurates Gotthilf Ludwig Möckel entworfenen Gebäudes erfolgte am 1. Mai 1885 durch den russischen Prinzen Michail. Richtfest konnte am 23. September 1885 gefeiert werden. Ab 1887 wurde das im englischen Cottage-Stil errichtete Schloss als Jagdhaus der mecklenburgischen Herrscherfamilie genutzt. Da Großherzog Friedrich Franz III. mit der russischen Großfürstin und Zarenenkelin Anastasia Michailowna verheiratet war, findet man am Schloss als Ausdruck der familiären Verbindungen zur Zarenfamilie als Schmuckelemente den russischen Doppeladler sowie Gestaltungselemente aus russischen Schlössern und Bojaren-Häusern.
Nach dem Tod von Friedrich Franz III. war das Jagdschloss ab 1897 der Witwensitz seiner Frau Großherzogin Anastasia. Ein Höhepunkt in der Geschichte des Schlosses war 1904 die Verlobung der Prinzessin Cecilie von Mecklenburg-Schwerin mit Kronprinz Wilhelm von Preußen (1882–1951), dem Sohn von Kaiser Wilhelm II.. Mit der Revolution von 1918 wurde die Mecklenburger Herrscherfamilie enteignet. Im Rahmen der Fürstenabfindung erhielt der abgedankte Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg das Jagdschloss Gelbensande 1919 zurück und nutzte es mit seiner Familie bis 1944. Im Mai 1945 wurde das Schloss als Lazarett genutzt. Im Zuge der sozialistischen Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse in der sowjetischen Besatzungszone erfolgte die Enteignung der Mecklenburger Herrscherfamilie, die vor der Roten Armee nach Westdeutschland geflüchtet war. Das Schloss wurde in der DDR dann bis 1979 als TBC-Heilstätte und Krankenhaus genutzt. Von 1980 bis 1985 war es Bauarbeiterunterkunft. Zwischen 1985 bis 1990 erfolgte die kommunale Nutzung durch die Gemeinde unter anderem als Gemeindebibliothek und Veteranenklub sowie für Wohnzwecke. Im Jahr 1995 wurde das Jagdschloss Eigentum der Gemeinde Gelbensande, die auch mit der Sanierung des Gebäudes begann. Durch den Förderverein Jagdschloss Gelbensande e. V. werden seit 1995 kulturelle Veranstaltungen im Schloss durchgeführt. Seit 1998 dient das Jagdschloss Gelbensande auch für Trauungen. Die Repräsentationsetage mit den vier Kaminzimmern und dem Bad des Großherzogs kann ungeführt besichtigt werden. Eine Dauerausstellung informiert über die Entwicklungsgeschichte des Hauses.
[Bearbeiten] siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 54° 12' 27" N, 12° 18' 51" O