Jan Hendrik van Kinsbergen

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Jan Hendrik van Kinsbergen, Graf von Doggersbank (* 1. Mai 1735 in Doesburg; 22. Mai 1819 in Apeldoorn) war ein niederländischer Admiral. Sein Vater Johann Henrich Ginsberg war am 7. Januar 1706 in Salchendorf bei Siegen geboren und nach den Niederlanden ausgewandert um Soldat zu werden. 1727 erhielt er eine Anstellung als Sergeant und heiratete am 6. Juni 1734 Petronella ten Nuyl in Zutphen, dem Wohnplatz der Braut.

v. Kinsbergen trat im 15. Jahr in den Marinedienst und stieg schnell auf der militärischen Rangleiter (1762 erster Offizier, 1768 Kommandant]. Beim Ausbruch des Kriegs zwischen der Pforte und Russland 1771 trat er in die Dienste der Kaiserin Katharina II. und erhielt von derselben das Kommando über ein Geschwader im Schwarzen Meer. Dort schlug er im September 1773 durch damals noch neue Flottenbewegungen die an Stärke bei weitem überlegene türkische Flotte und erprobte zum erstenmal den Nutzen der beweglichen Signale. Sein Entwurf über die Erbauung von Kanonenbooten sowie eine Denkschrift, die er der Kaiserin über die freie Schiffahrt auf dem Schwarzen Meer einreichte, bekunden ihn als tüchtigen Diplomaten und Seemann.

1775 ins Vaterland zurückgekehrt, erhielt er den Auftrag, mit dem Sultan von Marokko einen Frieden zu unterhandeln, kommandierte 1781 eine Abteilung der Flotte des Admirals Johan Arnold Zoutman und kämpfte tapfer bei der Doggerbank gegen die Engländer. Bei den Einfällen der Franzosen in Holland unter Dumouriez 1793 und 1794 waren es Kinsbergens Pläne zur Verteidigung des Moerdijk und des Zuidersees, welche die Fortschritte der Feinde einige Zeit aufhielten.

Nach der Errichtung der Batavischen Republik (1795) zog er sich auf sein Landgut bei Apeldoorn in Gelderland zurück und trat später in dänische Dienste. 1806 wurde er von König Louis Bonaparte zum Grafen und 1811 von Napoleon zum Senator ernannt. Holland verdankt ihm die Gründung der Marineanstalt in Amsterdam, der Taubstummenanstalt in Groningen, der Akademien in Utrecht und Harderwijk und mehrerer andern wohltätigen Stiftungen. Auch seine Schriften über Seewesen und Seekriegskunst werden geschätzt. Er war Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften; er starb am 22. Mai 1819.

In seinem Testament hatte v. Kinsbergen u. a. verfügt, daß die bedürftigen Nachkommen seines Großvaters Adam Ginsberg, die ohne Verschulden in Not geraten waren, aus den Zinsen seines Vermögens auf Antrag eine Unterstützung erhielten. Nach dem letzten Krieg wurden die Zahlungen eingestellt.

Die Gemeinde Salchendorf (heute Neunkirchen bei Siegen) hat zu Ehren von v. Kinsbergen eine Straße nach ihm benannt und einen Gedenkstein in der Ortsmitte aufgestellt.

Zur damaligen Abwicklung der Zahlungen aus dem Stiftungsfonds sei eine Bekanntmachung aus dem Jahre 1847 wie folgt zitiert:

"Meine häuslichen Verhältnisse gestatten mir derzeit nicht, Anträge der Nachkommen des Adam Ginsberg zu Salchendorf, Unterstützungen aus dem von Sr. Excellenz dem Herrn Lieutnant-Admiral von Kinsbergen gestifteten Legat betreffend, anzunehmen.

Diejenigen, welche dergleichen Anträge zu machen gedenken, verweise ich also an den Gewerken Carl Gontermann zu Neunkirchen. Derselbe wird sie an meiner Statt annehmen und auch die be- willigt werdenden Unterstützungen im Laufe des Jahres auszahlen.

Von dieser Einrichtung werden die obengenannten Nachkommen hierdurch in Kenntnis gesetzt.

(Neunkirchen-) Zeppenfeld, den 6. März 1847 Hofrat Gontermann "

Personendaten
NAME	Kinsbergen,, Jan Henrik van
ALTERNATIVNAMEN	Graf von Doggersbank
KURZBESCHREIBUNG	niederländischer Admiral
GEBURTSDATUM	1. Mai 1735
GEBURTSORT	Doesborg in Gelderland
STERBEDATUM	22. Mai 1819