Jan Steen

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Selbstporträt als Lautenspieler

Jan Steen (* um 1626 in Leiden; † vor 3. Februar 1679 ebd.) war ein holländischer Maler.

[Bearbeiten] Leben

Jan Steen wurde um 1626 in Leiden geboren. Er war Schüler N. Knupfers in Utrecht und soll sich dann in Haarlem bei Adriaen van Ostade, vielleicht auch nach Dirk Hals, weitergebildet haben.

1648 ließ er sich in die Malergilde zu Leiden aufnehmen, 1649 verheiratete er sich im Haag, wo er bis 1653 tätig war. Von 1654 bis 1658 wohnte er wieder in Leiden, dann bis 1669 in Haarlem, und 1672 erhielt er in Leiden die Erlaubnis, eine Schenke zu halten. Am 3. Februar 1679 wurde Steen in Leiden begraben.

[Bearbeiten] Werk

Steen ist der geistreichste und humorvollste der holländischen Genremaler, der auch eine scharfe gesellschaftliche Satire nicht scheute. Er malte biblische Darstellungen in sittenbildlicher, bisweilen humoristischer Auffassung (Hauptwerke: Simson unter den Philistern, in Antwerpen; Verstoßung der Hagar und Hochzeit zu Kana, in Dresden), zumeist aber Szenen aus dem mittleren und niederen Bürgerstand, in welchen er die größte Feinheit und Mannigfaltigkeit der Charakteristik mit derbem, ausgelassenem, oft groteskem Humor zu verbinden wusste. Er liebte es, seinen figurenreichen Darstellungen oft eine moralische Tendenz unterzulegen oder durch sie ein Sprichwort oder eine allgemeine Wahrheit zu versinnlichen.

In der koloristischen Durchführung seiner Bilder ist Steen ungleich. Doch übertrifft er in seinen besten und sorgfältigsten Arbeiten alle Zeitgenossen an geistreicher, feiner Abstimmung der Farben und meisterhafter Behandlung des Helldunkels.

Vielseitig gebildet, interessiert und voller Humor schuf er Familiendarstellungen, Wirtshausszenen, illustrierte Sprichwörter und Allegorien. Er hat der Nachwelt fast 400 Gemälde hinterlassen, darunter auch viele Darstellungen biblischer Motive. Besonders viele seiner Werke sind im Reichsmuseum Amsterdam zu sehen, beispielsweise ein St. Niklasfest, der berühmte Papageienkäfig, die kranke Dame mit dem Arzt, eine Tanzstunde und eine Darstellung des Sprichworts "Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen" befinden. Von seinen übrigen Werken sind die hervorragendsten: die Menagerie und die Lebensalter, die Unterzeichnung des Ehekontrakts, das Bohnenfest, der Streit beim Spiel und der Wirtshausgarten und die Hochzeit.