Jerry Falwell
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Jerry Lamon Falwell (* 11. August 1933 in Lynchburg (Virginia), USA) ist ein fundamentalistisch-baptistischer Pfarrer und Fernsehprediger, der vor allem durch deutliche Unterstützung sehr konservativer Positionen in den USA bekannt wurde. Er ist Begründer der Moral Majority movement und der Liberty University.
Falwell fordert u.a. die Umstellung des Schulsystems von einem öffentlichen System zu einem Gutscheinsystem für Eltern, wobei er eine Übernahme des kompletten Schulsystems durch christliche Gemeinschaften erhofft. Er gilt als Unterstützer Präsident Bushs. Die Terroranschläge vom 11. September 2001 bezeichnete er als Rache Gottes am liberalen Sündenpfuhl Amerika.
In der November-Ausgabe des Jahres 1983 brachte das Hustler-Magazin eine Parodie über Falwell. Der Fernsehprediger sprach in einem gefälschten Interview über "sein erstes Mal", er hatte angeblich Inzest mit seiner Mutter in einem Toilettenhäuschen während er betrunken war.
Jerry Falwell verklagte daraufhin das Magazin auf 45 Millionen US-$ Schadenersatz, u.a. wegen psychischer Belastungen. Larry Flynt, der Herausgeber des Magazins, wehrte sich gegen die Klage. Schließlich entschied am 24. Februar 1988 der oberste Gerichtshof der USA für Flynt und den Hustler. (Hustler Magazine, Inc. et al. v. Jerry Falwell, 485 U.S. 46) Die Begründung: Der erste Zusatzartikel und die darin garantierte Meinungsfreiheit sei wichtiger als der vermeintliche Schaden, den öffentliche Personen durch psychischen Stress infolge von Parodien hätten.
Im Februar 1999 warnte Falwell Eltern in einem Artikel im National Liberty Journal davor, ihre Kinder die Teletubbies sehen zu lassen, da die Figur Tinky Winky die Kleinen mit versteckten homosexuellen Symbolen "verderben" könnte. Er wies auf Tinky Winkys rote Handtasche, seine lila Farbe (als Farbe der Schwulen) und seine dreieckige Antenne hin, die als schwules Symbol gelte.