Johannes von Hieber
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Johannes von Hieber (* 25. Juni 1862 in Waldhausen/Lorch; † 7. November 1951 in Uhingen (Grab auf dem Waldfriedhof in Stuttgart-Degerloch)) war ein liberaler Politiker und Staatspräsident in Württemberg.
Johannes von Hieber war evangelischer Pfarrer (Theologiestudium im Evangelischen Stift in Tübingen von 1881 - 1885), seit 1898 Mitglied im Reichstag in Berlin und im Landtag in Stuttgart. 1910 wurde er Direktor des Königl. Württ. Evang. Oberschulamts. In der 1. Regierung im Volksstaat Württemberg unter Wilhelm Blos war Hieber Kultusminister.
1920 - 1924 war Hieber als Nachfolger des Sozialdemokraten W. Blos der 2. Staatspräsident Württembergs und Chef einer Regierung aus Mitgliedern der katholischen Zentrumspartei und der Demokratischen Partei, zu der auch Hieber sich rechnete. Hieber regierte mit einer schwachen Mehrheit in besonders turbulenten und schwierigen Zeiten (Nachkriegszeit, Folgen des Versailler Vertrags, Reparationen, wirtschaftliche Schwierigkeiten, Kritik an der Weimarer Demokratie und an der Demokratie überhaupt, Putsch und politische Morde, Inflation).
Eine bleibende Spur in der politischen Geschichte Württembergs hat Hieber zumindest dadurch hinterlassen, dass er 1922 die Villa Reitzenstein auf der Höhe Stuttgarts von einer Freifrau von Reitzenstein für den Staat gekauft hat; die Villa Reitzenstein ist heute Sitz des Staatsministeriums und des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Die Grund- und Hauptschule in Uhingen wurde nach ihm benannt.
Johannes von Hieber war Mitglied der Verbindung Normannia zu Tübingen.
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Personendaten | |
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NAME | Hieber, Johannes von |
KURZBESCHREIBUNG | liberaler Politiker und Staatspräsident in Württemberg |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1862 |
GEBURTSORT | Waldhausen, Lorch |
STERBEDATUM | 7. November 1951 |
STERBEORT | Uhingen |