Josef Wenzel I. (Liechtenstein)

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Josef Wenzel (* 9. August 1696 in Prag; † 10. Februar 1772 in Wien) war der 4. Fürst von Liechtenstein von 1712-1718, von 1732-1745 und von 1748-1772.

Johann Wenzel verfügte über viele Talente, die für einen barocken Fürsten damals kennzeichnend waren. Er war sowohl ein guter Hofmann in der Verwaltung, wie auch ein geschickter Kriegsstratege und Organisator. In den Jahren 1716–1718 kämpfte er im Rang eines Oberstleutnants gegen die Türken, im Polnischen Erbfolgekrieg wurde er dann schließlich zum Feldmarschall-Leutnant erhoben. Als Diplomat arbeitete Josef vor allem als Botschafter bzw. Gesandter in Berlin und Paris in den Jahren 1735–1740 für Kaiser Karl VI.

Wie fast jeder liechtensteiner Fürst erhielt auch Josef Wenzel den Orden vom Goldenen Vlies und wurde so im Jahre 1739 zum General der Kavallerie ernannt. Da er ein besserer Kriegstaktiker als Politiker war, erhielt er zusätzlich 1744 das Amt des Generaldirektors über die Artillerie und schließlich im Jahre 1745 durch den neuen Kaiser, Franz I., das Oberkommando der österreichischen Armee in Italien. In dieser Funktion machte der Fürst Militärgeschichte, indem er die österreichische Artillerie zum stärksten Instrument des kaiserlichen Heeres formte.

Aus lauter Wertschätzung wurde er 1760 damit beauftragt die Braut Erzherzog Josephs, dem späteren Kaiser Joseph II., aus Parma heimzuholen. Sein letzter großer politischer Auftritt war im Jahre 1764, als er als Prinzipalkommissar bei der Kaiserwahl und Krönung Josephs II. in Frankfurt am Main fungierte und daraufhin das Großkreuz des ungarischen Stephansordens überreicht bekam.