Joseph Ferdinand von Bayern
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Joseph Ferdinand Leopold, Kurprinz von Bayern und Prinz von Asturien (* 28. Oktober 1692 in Wien; † 6. Februar 1699 in Brüssel) war der Sohn des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel von Bayern und dessen erster Frau Maria Antonia von Österreich, einer Tochter Kaiser Leopolds I. und seiner ersten Gemahlin Margarita Teresa von Spanien. Maria Antonia war somit mütterlicherseits Enkelin des spanischen Königs Philipp IV.
Vor dem Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges war Joseph Ferdinand der Favorit Englands und der Niederlande für den spanischen Thron und wurde von Karl II. von Spanien 1698 zu seinem Erben ernannt. Damit wäre Ferdinand Joseph nicht nur Kurfürst von Bayern, sondern auch König des spanischen Weltreiches geworden und hätte damit die Ambitionen des Vaters zur Schaffung einer wittelsbachischen Großmacht endlich befriedigen können. Sein unerwarteter Tod im Alter von sechs Jahren machten den englisch-französischen Teilungsvertrag über die spanischen Besitzungen unwirksam und führte am 2. März 1700 zu einem zweiten Teilungsvertrag zwischen Frankreich, England und den Niederlanden. Danach sollte Philipp von Anjou Neapel, Sizilien und Mailand erhalten, während die übrigen spanischen Besitzungen an Karl, den Sohn Leopolds I. übergehen sollten. Leopold jedoch akzeptierte diesen Vertrag nicht und Ludwig XIV. brach den Vertrag, indem er Philipp in Spanien inthronisierte.
Er wurde in der Kathedrale St. Michel et Gudule zu Brüssel beigesetzt.
Personendaten | |
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NAME | Joseph Ferdinand Leopold von Bayern |
KURZBESCHREIBUNG | Sohn des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel von Bayern |
GEBURTSDATUM | 28. Oktober 1692 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 6. Februar 1699 |
STERBEORT | Brüssel |