Köln-Düsseldorfer
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Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG (KD) ist eine seit 1853 bestehende Gesellschaft für Vergnügungsfahrten auf Rhein, Main und Mosel. Mit einer Flotte von 14 Schiffen ist die KD gleichzeitig Marktführer dieser Branche. Traditionelle Ausflugsziele sind die Attraktionen des Mittelrheins oder spezielle Veranstaltungen wie Rhein in Flammen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Ursprünge der Köln-Düsseldorfer reichen bis in das Jahr 1826 zurück, als die Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft in Köln gegründet wurde. Dieses Unternehmen schloss sich dann 1853 mit der Dampfschiffahrtsgesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein aus Düsseldorf zur Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft für Rhein-Dampfschiffahrt zusammen. Die neue Gesellschaft transportierte Personen und Fracht im Linienverkehr auf dem Rhein zwischen Köln und Mannheim, war allerdings kein eigenständiges Unternehmen, sondern lediglich eine Betriebsgemeinschaft zur Koordination des Linienverkehrs. Die Gruppierung war zunächst der führende Verkehrsbetrieb der Region, erhielt jedoch später Konkurrenz durch die neu entwickelte Eisenbahn.
1926 erfolgte dann die Umbenennung in Köln-Düsseldorfer Rheindampfschiffahrt. Im 2. Weltkrieg verlor die KD ihre Flotte fast vollständig; nur eins von 22 Schiffen aus der Vorkriegszeit blieb unzerstört. 1967 wurde aus der einstigen Betriebsgemeinschaft mit der Gründung der Köln-Düsseldorfer, Deutsche Rheinschiffahrt AG ein selbständiges Unternehmen. Im weiteren Verlauf hatte die Gesellschaft, bedingt durch Konkurrenz in Form der Zunahme des Auto- und Schienenvekehrs und Rückgang des Rheintourismus, mit einer Abnahme der Fahrgastzahlen zu kämpfen und machte Verluste. Die KD bot von 1975 bis Mitte der 1990er Jahre auch Rheinkreuzfahrten an, später wurde das Angebot und die Kreuzfahrtflotte an Viking-Rivercruises ausgelagert. Ebenfalls wurden Elbekreuzfahrten mit den Schiffen "MS Theodor Fontane" und "MS Clara Schumann" angeboten. Die Linie besaß auch einen Dampfer auf dem Main.
Das Unternehmen setzt jetzt verstärkt auf eine Rolle als "Schifffahrtsveranstaltungsunternehmen" mit dem Angebot von saisonalen Events an Bord der Schiffe, zusätzlich zum reinen touristischen Fahr- und Gastronomiebetrieb. Die heutige Flotte wird ständig modernisiert und erfuhr zuletzt im Jahr 2004 mit dem 90m langen Katamaran MS RheinEnergie zuwachs. Im Rahmen des Weltjugendtag 2005 nutzte Papst Benedikt XVI. dieses Schiff zur Pilgerfahrt auf dem Rhein.
Zur Zeit bietet die KD ihre Linienfahrten ausschließlich auf Rhein und Mosel an. Dazu Rundfahrten in den Regionen Köln und Düsseldorf. Außerdem können Schiffe gechartert werden.
[Bearbeiten] Schiffe
- MS Wappen von Köln (seit 1967, Indienststellung als MS Rhein)
- MS Wappen von Mainz (seit 1961, Indienststellung als MS Drachenfels; nur mehr bei vereinzelten Sonderfahrten im Einsatz)
- MS Berlin (1959 gebaut, 2004 außer Dienst)
- MS Loreley (alt, 1963 gebaut, nicht mehr aktiv)
Diese vier Schiffe waren sich im Design sehr ähnlich, unterschieden sich aber in der Größe. Die äußere Form ist an das Aussehen historischer KD-Raddampfer wie der "Goethe" angelehnt, statt Schaufelrädern beherbergen die Seitenkästen jedoch Voith-Schneider-Propeller.
- MS Heinrich Heine (seit 1969, Indienststellung als MS Domspatz, zwischendurch als MS Treis Karden auf der Mosel)
- MS Stolzenfels (seit 1979)
- MS Drachenfels (seit 1985)
- MS Rüdesheim (seit 1987, gleicher Typ wie Drachenfels, 2002 verkauft an Donau Touristik GmbH in Linz und umbenannt in MS Kaiserin Elisabeth ==> Donauschifffahrt)
- MS Jan van Werth (seit 1992)
- MS Loreley (neu, seit 1996)
- MS Asbach (seit 1996, Indienststellung als MS Marksburg, gleicher Typ wie Loreley (neu))
- Dampfer Goethe (gebaut 1913, verschiedene Umrüstungen, kurzzeitig außer Dienst in den 1990ern, dann 1996 restauriert und wieder im aktiven Dienst, einziger aktiver Schaufelraddampfer auf dem Rhein)
- MS Enterprise (gebaut 1997, im Aussehen dem Raumschiff Enterprise nachempfunden, übernommen von Rhein-Mosel-Schifffahrt Hölzenbein, jetzt aber nicht mehr im Dienst der KD)
- MS Godesburg (seit 1994)
- MS Warsteiner (seit 1994, im Charterbetrieb)
- MS Jeverland (seit 1994, gleicher Typ wie MS Warsteiner, im Charterbetrieb)
- MS Boppard (seit 2004, im Design ähnlich Warsteiner und Jeverland, jedoch diverse Unterschiede; Eigner: "Boppard River Line" nur an die KD bis vorerst 2009 verchartert; Bauwerft ÖSWAG Linz (A); 1996-2001 als MS Ostarrichi im Einsatz bei der Donauschifffahrt)
- MS RheinEnergie (seit 2004, bekannt geworden durch den Besuch von Papst Benedikt XVI. auf dem Weltjugendtag 2005)
Die KD betrieb auch die einzigen Tragflügelboote auf dem Rhein, die "Rheinpfeil" (1972-1997) und die "RheinJet" (1997-2000).
Mehrere Schiffe wurden als Werbefläche vermietet (Wappen von Köln - Ahoi Express, Drachenfels - Sion-Kölsch), dies ging soweit, dass sogar komplette Namen "verkauft" wurden (Warsteiner, RheinEnergie).
[Bearbeiten] Unternehmensdaten
Die Köln-Düsseldorfer erwirtschaftete 2005 einen Umsatz von 22 Mio. Euro und beschäftigt 212 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist eine Mehrheitsbeteiligung der Premicon Beteiligungs GmbH, München.
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Hübener, 2003: Rheindampfschifffahrt - 150 Jahre KD, Herausgeber: Rheinmuseum Emmerich