Königswasser
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Strukturformel | ||
---|---|---|
Allgemeines | ||
Name | Königswasser | |
Andere Namen | Königssäure; Aqua regis, Aqua regia | |
Summenformel | HNO3 + 3 HCl | |
CAS-Nummer | 123-41-1 | |
Kurzbeschreibung | Gelbliche, rauchende, erstickend riechende Flüssigkeit | |
Eigenschaften | ||
Molmasse | HNO3 = 63 g/mol ¦ 3HCl = 109.35 g/mol | |
Aggregatzustand | flüssig | |
Dichte | ? kg/m³ | |
Schmelzpunkt | ? °C | |
Siedepunkt | ? °C | |
Dampfdruck | ? Pa (x °C) | |
Löslichkeit | ||
Sicherheitshinweise | ||
|
||
R- und S-Sätze | R: 23-35 S: ? |
|
MAK | ? | |
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Königswasser (teilweise auch als Königssäure bekannt, lat.: aqua regis) ist ein Gemisch aus drei Teilen konzentrierter Salzsäure und einem Teil konzentrierter Salpetersäure.
[Bearbeiten] Namensgebung
Der Name Königswasser stammt primär von der Fähigkeit dieses Gemisches, sogar das „königliche“ Edelmetall Gold zu lösen. Dabei entsteht Tetrachloridogold(III)-säure.
Namensgebend war ein Prüfverfahren, welches Könige früher angewandt haben, um die Echtheit ihrer Krone zu testen. Dabei wurde ein kleiner Span aus der Krone entnommen und in verschiedene Säurelösungen gegeben. Löste sich das Metall erst im Königswasser auf, war die Krone aus echtem Gold. Daher der Name Königswasser. Dieses Verfahren findet zum Teil noch heute Anwendung (siehe Anwendung). Aus diesem Grund wird es lateinisch aqua regis (engl. aqua regia), „Wasser des Königs“, genannt.
[Bearbeiten] Chemische Wirkung auf andere Materialien
Die Mischung aus einer oxidierenden Säure (Salpetersäure) und der nicht-oxidierenden Säure (Salzsäure) ist für die Aggressivität von Königswasser verantwortlich.
Es entsteht nascierendes (in statu nascendi) Chlor sowie Nitrosylchlorid (NOCl), die Gold und auch andere Edelmetalle wie Platin, Palladium und Ruthenium zu oxidieren vermögen (nicht aber Silber, da dieses durch Bildung einer unlöslichen Silberchloridschicht vor weiterem Angriff geschützt wird). Die hohe Konzentration von Chloridionen steigert die Löslichkeit der Edelmetalle, diese werden in Form von anionischen Chloro-Komplexen gelöst.
Königswasser zerfällt von selbst, wobei Chlor als Radikal, Nitrosylchlorid und Nitrose-Gase frei werden.
Zirkonium, Hafnium, Niob, Tantal, Titan und Wolfram widerstehen hingegen aufgrund ihrer Passivität dem Angriff von Königswasser zumindest bei Raumtemperatur.
[Bearbeiten] Anwendung
- Mit Hilfe von Königswasser werden u. a. Edelmetallpräparate für die Porzellan- und Glasmalerei hergestellt.
- In der analytischen Chemie findet Königswasser Anwendung beim Aufschluss schwerlöslicher Stoffproben. (siehe auch Königswasseraufschluss)
- In verschiedenen Konzentrationen dient es heutzutage noch dazu, die Karätigkeit (ein alter Begriff für Feingehalt) von Gold zu überprüfen. Dabei wird die Löslichkeit einer Abriebprobe in den verschiedenen Lösungen geprüft.