Karawankentunnel (Autobahn)
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Der Karawankentunnel (slow.: Predor Karavanke) verbindet seit 1991 die österreichische Karawanken Autobahn A11 mit dem Autobahnnetz in Slowenien in Richtung Ljubljana zwischen Jesenice und Rosenbach, einem Ortsteil von Sankt Jakob im Rosental.
Er verläuft dabei durch die namensgebenden Karawanken (slowenisch Karavanke), einen Gebirgsstock der südlichen Kalkalpen.
Die Herstellung, Erhaltung und Finanzierung der etwa 9,8 km langen „Karawankenautobahn-Tunnelstrecke“ wurde am 29. Juni 1978 mit Bundesgesetzblatt Nr. 442 beschlossen und mit Erlass des damaligen Bundesministerium für Bauten und Technik vom 24. Jänner 1979 einschließlich der Planung an die Tauern Autobahn AG übertragen.
Der Karawankentunnel Nord wurde von April 1987 bis Oktober 1991 gebaut. Die Inbetriebnahme der Karawankenautobahn erfolgte vorerst mit einer Fahrspur im Juni 1991, die Fertigstellung im Juni 1992. Im 10-Tage-Krieg in Slowenien im Juni 1991 wurde der Tunnel kurzzeitig von Einheiten der Jugoslawischen Volksarmee besetzt, am 30. Juni jedoch wieder von slowenischen Einheiten eingenommen.
Nach wie vor ist der Tunnel einröhrig, sodass im Tunnel Gegenverkehr besteht und ein dauerndes Tempolimit gilt.
Bauherr war die Tauernautobahn AG, ab dem Jahre 1993 die Österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen AG als deren Rechtsnachfolgerin. Mit der Bauaufsicht war gemäß Übereinkommen vom 15. Dezember 1987 das Land Kärnten (Amt der Kärntner Landesregierung) betraut.
Bis zur Eröffnung des Tunnels war Slowenien von Nordwesten nur über Passstraßen oder durch den Eisenbahn-Karawankentunnel zu erreichen.
Die Fahrzeit von Villach nach Ljubljana hat sich seit Eröffnung des 7864 m (8019 m) langen Tunnels um über eine Stunde verkürzt. Für den Tunnel ist Maut in der Höhe von 6,50 EUR (Stand Januar 2005) zu entrichten.
Die österreichische Grenzpolizeiinspektion befindet sich in Rosenbach.