Karl Alt
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Karl Alt (* 12. August 1897 in Nürnberg; † 16. Juni 1951 wohl in München), Dr. theol., war ein deutscher evangelischer Theologe und Autor.
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[Bearbeiten] Leben
Unmittelbar nach seiner Geburt starb seine Mutter, mit 13 Jahren wurde Karl Alt Vollwaise. Er wuchs bei einer älteren Schwester in Erlangen auf und studierte nach einer Kriegsverletzung im Ersten Weltkrieg von 1916 bis 1920 Theologie an den Universitäten Erlangen und Tübingen.
Ab 1921 war er Stadtvikar in Augsburg, ab 1923 Pfarrer an der Dreifaltigkeitskirche in Kaufbeuren. Dort widmete er sich der Erforschung und Darstellung der lokalen Kirchengeschichte, womit er auch seinen Doktor-Titel erwarb. Ab 1929 war er Pfarrer in Ansbach.
Im Juli 1934 wurde er Pfarrer an der Lutherkirche in München-Giesing, wo auch die Seelsorge in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim zu seinen dienstlichen Obliegenheiten gehörte.
Karl Alt verstarb schon mit 51 Jahren. Die Folgen seiner Kriegsverletzung aus dem Ersten Weltkrieg und wohl auch die schweren Stunden in Stadelheim hatten seine Gesundheit zerrüttet.
[Bearbeiten] Würdigung
Am 22. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl sowie ihr Gefährte Christoph Probst von der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde noch am selben Tag vollstreckt. Über die letzten Stunden vor der Hinrichtung berichtet Pfarrer Dr. Karl Alt:
Über Hans Scholl: „Nach kurzem Gruß und festem Händedruck bat er mich, ihm zwei Bibelabschnitte vorzulesen: das ‚Hohe Lied der Liebe’ aus I. Korinther, Kapitel 13 und den 90. Psalm: ‚Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.’ (...) Die Armesünderzelle weitete sich zum heiligen Gottestempel. Man vermeinte das Flügelrauschen der Engel Gottes zu vernehmen, die sich bereiteten, die Seelen versöhnter Gotteskinder emporzuführen in den Saal der Seligkeit.“
Über Sophie Scholl: „Ohne eine Träne zu vergießen, feierte auch sie das heilige Mahl, bis der Wächter an die Zellentür pochte und sie hinausgeführt wurde.“
Als letzten Bibelvers vor ihrer Hinrichtung wählte Pfarrer Alt ein Wort Jesu aus dem Johannesevangelium: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Joh. 15,13).
Pfarrer Dr. Karl Alt wurde in Marc Rothemunds Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ (2005) von Walter Hess dargestellt.
[Bearbeiten] Werke
- Todeskandidaten. Erlebnisse eines Seelsorgers im Gefängnis München-Stadelheim mit zahlreichen im Hitlerreich zum Tode verurteilten Männern und Frauen, München 1946
- Daß Christus verkündigt wird. Lutherische Zeugnisse aus der bayerischen Landeskirche, Ansbach 1934
- Die Lateinschule der freien Reichsstadt Kaufbeuren und ihr berühmtester Rektor Magister Dr. Jakob Brucker, Ein Beitrag zur schwäbischen Schul- u. Gelehrtengeschichte, Kaufbeuren 1929
- Jakob Brucker, ein Schulmeister des 18. Jahrhunderts, Kaufbeuren 1926
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Karl Alt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- 75 Jahre Lutherkirche
- http://www.ekd.de/aktuell_presse/pm10_2005_elkb_sophie_scholl.html
- http://www.epv.de/node/154
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Alt, Karl |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theologe und Autor |
| GEBURTSDATUM | 17. August 1897 |
| GEBURTSORT | Nürnberg |
| STERBEDATUM | 16. Juni 1951 |
| STERBEORT | München |
