Karl Freund
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Karl Freund (* 16. Januar 1890 in Königinhof (Dvur Kralove), Böhmen; † 3. Mai 1969 in Santa Monica) war in der Zeit des Stummfilms der bedeutendste deutsche Kameramann. Später war er auch als Regisseur tätig.
[Bearbeiten] Leben und Werk
Der Sohn des Glasers Julius Freund und seiner Frau Marie zog 1901 mit seinen Eltern nach Berlin. Er begann 1906 als Filmvorführer und war danach als Kameramann zwischenzeitlich in Belgrad und Wien und ab 1913 in Neubabelsberg tätig. Er filmte in der Zeit des Ersten Weltkrieges besonders mit Asta Nielsen und Henny Porten.
1919 machte Freund sich mit der Gründung der Karl Freund-Film GmbH selbständig. Er entwickelte sich in der Folge zum stilprägenden Kameramann des deutschen Kammerfilms und arbeitete forthin mit allen Größen des deutschen Stummfilms. Eine besonders enge Zusammenarbeit ergab sich mit Friedrich Wilhelm Murnau. Freund wird die Methode der „entfesselten“ Kamera zugeschrieben, die er in dem Film Der letzte Mann (1924) von Friedrich Wilhelm Murnau einsetzte. Er war nicht der Erste, der die Kamera ohne Stativ verwendete, jedoch sind seine Aufnahmen in Der letzte Mann von einer Beweglichkeit gekennzeichnet, die kaum zuvor zu sehen war.
Einen weiteren Höhepunkt in seinem Schaffen bildeten die Aufnahmen zu dem Monumentalfilm Metropolis (1926) unter der Regie von Fritz Lang. Ab 1929 war Karl Freund wegen des großen Erfolges von "Der letzte Mann" in Hollywood tätig, wo er später auch als Regisseur arbeitete. Sein Film Die Mumie von 1932 mit Boris Karloff in der Hauptrolle ist seine bekannteste Regiearbeit, der ein Jahr zuvor entstandene Dracula mit Bela Lugosi seine wohl beste amerikanische Kameraarbeit. Für Die gute Erde (1937) erhielt er einen Oscar. Er war auch Kameramann bei Fred Zinnemanns Das siebte Kreuz (1944).
1960 zog Freund sich auf seine Farm im San Fernando Valley zurück. Bis zuletzt war er als Kapazität auf dem Gebiet der Filmtechnik geschätzt.
Karl Freund war in erster Ehe 1915 bis 1918 mit der Tochter des Musikantiquars Leo Lippmansohn verheiratet und wurde Vater einer Tochter. Die Schauspielerin Gertrude Hoffmann war ab 1920 seine zweite Ehefrau, bekannt als Trude Freund.
[Bearbeiten] Filme
Folgend eine Auswahl an Filmen, bei denen Karl Freund Kamera oder Regie führte:
- 1914 Engelein, (Urban Gad)
- 1914 Eine venezianische Nacht, (Max Reinhardt)
- 1915 Vordertreppe - Hintertreppe, (Urban Gad)
- 1919 Rausch, (Ernst Lubitsch)
- 1920 Die Spinnen, (Fritz Lang)
- 1920 Der Golem, wie er in die Welt kam, (Paul Wegener und Carl Boese)
- 1922 Der brennende Acker, (Friedrich Wilhelm Murnau)
- 1922 Lucrezia Borgia, (Richard Oswald)
- 1924 Michael, (Carl Theodor Dreyer)
- 1924 Der letzte Mann, (Friedrich Wilhelm Murnau)
- 1925 Varieté, (Ewald André Dupont)
- 1926 Tartüff, (Friedrich Wilhelm Murnau)
- 1927 Metropolis, (Fritz Lang)
- 1929 Fräulein Else, (Paul Czinner)
- 1931 Dracula, (Tod Browning)
- 1935 Mad Love/The Hands of Orlac, (als Regisseur)
- 1936 Der große Ziegfeld, (Robert Z. Leonard)
- 1937 Maria Walewska, ((Clarence Brown)
- 1937 Die gute Erde, Sidney Franklin
- 1940 Stolz und Vorurteil, (Robert Z. Leonard)
- 1942 Tortilla Flat, (Victor Fleming)
- 1944 Das siebte Kreuz, (Fred Zinnemann)
- 1948 Gangster in Key Largo, (John Huston)
[Bearbeiten] Weblinks
- Karl Freund in der Internet Movie Database
- Biographie bei film-zeit.de
- Biographie und Filmographie in filmportal.de
Personendaten | |
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NAME | Freund, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kameramann |
GEBURTSDATUM | 16. Januar 1890 |
GEBURTSORT | Königsdorf, Böhmen |
STERBEDATUM | 3. Mai 1969 |
STERBEORT | Santa Monica |