Karl Sack
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Karl Sack (* 9. Juni 1896 in Bosenheim, heute zu Bad Kreuznach; † 9. April 1945 im KZ Flossenbürg) war ein deutscher Jurist und Widerstandskämpfer.
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[Bearbeiten] Leben
Karl Sack studierte Jura unter anderem in Heidelberg, wo er Mitglied der Burschenschaft Vineta wurde. Nach einer Tätigkeit als Amtsrichter wechselte Karl Sack 1934 zur neu eingerichteten Militärjustiz. Er stieg dort bis zum Richter am Reichskriegsgericht auf. In dieser Funktion war er mit dem Verfahren gegen den von der Gestapo der Homosexualität beschuldigten Chef der Heeresleitung Werner von Fritsch befasst und konnte belegen, dass die erhobenen Anschuldigungen ohne Grundlage waren. 1942 wurde Karl Sack Chef der gesamten Heeresjustiz.
Während des 2. Weltkriegs kam Karl Sack in Kontakt zu den Widerstandskreisen der Abwehr und des Militärs. Die Verschwörer des 20. Juli 1944, in deren Pläne er eingeweiht war, hatten ihn bei einem Gelingen des Umsturzes als Reichsjustizminister vorgesehen. Nach dem Scheitern des Attentats und des Umsturzversuchs wurde Karl Sack am 9. August 1944 verhaftet, in den letzten Kriegstagen in einem Standgerichtsverfahren zum Tode verurteilt und erhängt.
Im Jahre 1984 wurde Karl Sack durch Anbringung einer Bronzetafel im ehemaligen Reichskriegsgericht in Berlin-Charlottenburg als Widerstandskämpfer geehrt. Diese Ehrung war heftig umstritten, da er eine weitreichende Auslegung des Straftatbestands der Fahnenflucht befürwortete, die zu nicht wenigen Todesurteilen geführt haben dürfte.
In Bosenheim, einem Vorort von Bad Kreuznach, wurde ihm zu Ehren eine Straße benannt.
[Bearbeiten] Literatur
- Hermann Bösch, Heeresrichter Dr. Karl Sack im Widerstand; München 1967
- Stephan Dignath, Dr. Karl Sack. Bekenntnis und Widerstand; 1984 (ISBN 3924824215)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Karl Sack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Sack, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Widerstandskämpfer |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1896 |
GEBURTSORT | Bosenheim, heute zu Bad Kreuznach |
STERBEDATUM | 9. April 1945 |
STERBEORT | KZ Flossenbürg |