Kata'ib
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Die Kata'ib oder Kataeb (arab. كتائب katā'ib), auch bezeichnet als Phalange, ist eine libanesische politische Partei, die ursprünglich aus der maronitischen nationalen Jugendbewegung hervorgegangen ist. Sie wurde 1936 von Pierre Gemayel gegründet und war von der spanischen Falange inspiriert.
Während des libanesischen Bürgerkriegs war die Kata'ib eine wichtige politische und militärische Macht im Lande. 1982 erreichte sie die Wahl Bachir Gemayels zum Präsidenten, der aber noch vor seiner Amtseinführung ermordet wurde. Sein Bruder Amin Gemayel war danach von 1982 bis 1988 Präsident.
Die Miliz der Kata'ib umfasste zu Beginn der 80er Jahre fast 20.000 Mann und bildete den Hauptanteil der Lebanese Forces. 1988 verblieben noch 12.000 Mann unter dem Kommando von Samir Geagea, der 1985 Elie Hobeika verdrängt hatte. Zunächst verbündet mit der regulären Libanesischen Armee, trug sie nach Michel Aouns Übernahme des Präsidentenamts und dessen Krieg gegen Syrien 1990 zu deren Vernichtung bei.
1982 verübten Mitglieder der Miliz mit Unterstützung israelischer Truppen ein Massaker in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatila in Westbeirut. Dem Übergriff vielen mindestens 460 Menschen zum Opfer.
Seit der Auflösung der Milizen am Ende des Bürgerkriegs sind die Lebanese Forces eine eigenständige politische Partei, die bei den Parlamentswahlen von 2005 ebenso wie die Kata'ib Mitglied des siegreichen anti-syrischen Parteienbündnisses unter Saad Hariri war. Die Kata'ib erreichte dabei gemeinsam mit zwei verbündeten Parteien 6 Parlamentssitze, die LF 5 Sitze.