Kazimierz Górski
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Kazimierz Górski [kaˈʑimʲɛʃ ˈgurski] (* 2. März 1921 in Lwów; † 23. Mai 2006 in Warschau) war ein polnischer Fußballspieler und Trainer. Kazimierz Górski ist in Polen eine vergleichbare Trainerlegende wie Sepp Herberger in Deutschland .
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[Bearbeiten] Spielerkarriere
Górski begann seine Fußballerlaufbahn als Mittelfeldspieler bei RKS Lemberg und Spartak Lemberg. Sie wurde allerdings durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen und so konnte der talentierte Spieler nie eine große Nationalmannschaftskarriere erreichen. Erst 1948 machte er sein erstes Länderspiel. Lemberg gehörte mittlerweile zur Sowjetunion und Górski spielte bei Legia Warschau.
Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn studierte er Sport mit der Spezialisierung auf Fußballtraining an der Sporthochschule Krakau. Seit 1954 arbeitete Górski als Fußballtrainer.
[Bearbeiten] Trainerkarriere
Beim polnischen Fußballverband trainierte er von 1956 bis 1966 die Jugendnationalmannschaft und entdeckte hier bereits die Spieler, die später für die größten Erfolge des polnischen Fußballs sorgen sollten. Von 1966 bis 1970 trainierte er dann die entdeckten Talente in der U23-Nationalmannschaft weiter und übernahm folgegerecht 1971 die A-Nationalmannschaft Polens als Cheftrainer. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewann seine Mannschaft die Goldmedaille im Finale gegen die Ungarn. Der größte Erfolg in der Geschichte des polnischen Fußballs.
Dieser Erfolg bei den Olympischen Spielen in München machte in Polen Hunger auf weitere Erfolge. Schwer war allerdings die Hürde bei der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland. England, Weltmeister 1966, war der haushohe Favorit in der Qualifikationsgruppe. Das Spiel der Polen im Wembley-Stadion 1973 ist legendär. Polen erreichte ein 1:1.
Bei der WM in Deutschland ließ Górski die athletisch und technisch bestens ausgebildete Mannschaft vom ersten Gruppenspiel auch das deutsche Publikum begeisternden Offensivfußball spielen und so avancierte sie neben den Niederlanden zur besten Mannschaft des Turniers. Das erste Spiel gegen einen der Mitfavoriten Argentinien gewannen sie mit 3:2. Stars der Mannschaft waren Kapitän Kazimierz Deyna (einer der besten Mittelfeldspieler seiner Zeit), Grzegorz Lato (er wurde Torschützenkönig des Turniers) und der dribbelstarke Linksaußen Robert Gadocha. Im letzten Gruppenspiel schlugen sie Italien und warfen den Vize-Weltmeister der letzten WM aus dem Turnier.
Bis heute ein Stachel im Herzen der polnischen Fußballfans war das entscheidende Spiel der zweiten Finalrunde um den Einzug ins Endspiel gegen Deutschland. Das Spiel im Frankfurter Waldstadion hätte ihrer Ansicht nach niemals angepfiffen werden dürfen, da das Spielfeld nach langen, sintflutartigen Regenfällen unbespielbar gewesen sei und in die Fußballgeschichte als Wasserschlacht von Frankfurt eingegangen ist. Polen verlor das Spiel mit 0:1. Das kleine Finale gewann dann die polnische Mannschaft gegen Weltmeister Brasilien mit 1:0 und gewann zum ersten Mal die Bronzemedaille bei einer Fußball-Weltmeisterschaft.
Górski führte die Mannschaft noch weiter bis 1976 zu den olympischen Spielen in Montréal. Bei der Fußball-Europameisterschaftsqualifikation war er gescheitert und kompensierte dies mit der Silbermedaille bei Olympia. Das Finale in Kanada verloren die Polen gegen die Mannschaft der DDR, die wiederum erstmals Olympiasieger im Fußball wurden.
Nach dem olympischen Turnier übernahm Jacek Gmoch die Mannschaft und Kazimierz Górski wurde Ehrenmitglied des polnischen Fußballverbandes. Die Bilanz seiner Arbeit als Nationaltrainer: 45 Siege in 73 Spielen.
Der polnische Verband erlaubte dem hochangesehenen Fußball-Lehrer Górski ins Ausland zu wechseln. Er ging nach Griechenland und feierte dort Erfolge mit Vereinen wie Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus. 1986 beendete er seine Trainerlaufbahn und kehrte nach Polen zurück.
[Bearbeiten] Die Zeit nach der Trainerkarriere
1987 wurde er Vize-Präsident des polnischen Fußballverbandes und nach der politischen Wende zwischen 1991 und 1995 war Präsident des Verbandes. Nach seinem Ausscheiden wurde er zum Ehrenpräsidenten des polnischen Fußballverbandes ernannt. 2001 zum 80. Geburtstag zeichnete FIFA-Präsident Sepp Blatter Górski ihn mit der Goldmedaille für seine großen Verdienste um die FIFA aus. Bei der Zeremonie in Zürich waren aus Polen Zbigniew Boniek und Grzegorz Lato anwesend. Aus dem Ausland Franz Beckenbauer, Bobby Charlton, Johan Cruyff, Eusebio und Michel Platini. Kazimierz Górski starb nach wochenlangem Krankenhausaufenthalt und schwerer Krankheit in Warschau im Alter von 85 Jahren.
[Bearbeiten] Literatur
- Dopóki piłka w grze. 75 lat Kazimierza Górskiego ("Solange der Ball im Spiel ist. Zum 75. Geburtstag von K.G."), Oficyna Wydawnicza "SPAR", Warszawa 1996, ISBN 8386625406
Personendaten | |
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NAME | Górski, Kazimierz |
KURZBESCHREIBUNG | Ehemaliger polnischer Fußballspieler und Trainer |
GEBURTSDATUM | 2. März 1921 |
GEBURTSORT | Lemberg, heute Ukraine |
STERBEDATUM | 23. Mai 2006 |
STERBEORT | Warschau |