Keilprodukt
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Das Keilprodukt, auch als Dachprodukt oder äußeres (Vektor-)Produkt bezeichnet, ist das Produkt der äußeren oder Graßmann-Algebra (nach Hermann Graßmann) eines Vektorraumes V. Es hat üblicherweise ein kleines Dach, d.h. eine Spitze nach oben, als Multiplikationszeichen. Das Produkt ist assoziativ, antikommutativ und distributiv.
D.h., für drei Vektoren a, b, c aus V gilt (genauer für ihre Bilder in der Algebra):
und
, was (bei Charakteristik
des Grundkörpers) zu
äquivalent ist,
.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Keilprodukt alternierender Multilinearformen
Es sei V ein endlichdimensionaler Vektorraum über einem Körper K der Charakteristik 0. Weiter seien und
Multilinearformen. Dann ist das Keilprodukt
die alternierende n-Multilinearform mit
, die durch
definiert ist; dabei ist Sn die symmetrische Gruppe auf der Menge und sgn(σ) das Vorzeichen der Permutation
.
Dieses Produkt ist bilinear und assoziativ. Außerdem ist es graduiert-kommutativ (auch superkommutativ genannt):
Ist eine Basis von V und
die dazu duale Basis, so ist
eine alternierende n-Multilinearform, für die
gleich der Determinante der von den Koordinatendarstellungen von gebildeten Matrix ist, also der Determinante der linearen Abbildung, die ei auf vi abbildet (
).
[Bearbeiten] Beziehung zum Kreuzprodukt
Ist der Vektorraum der reelle Spaltenvektorraum und seien zwei Vektoren in Koordinatendarstellung
und
gegeben. Wir multiplizieren das Keilprodukt mittels Distributivgesetz aus und erhalten
.
Damit hat das Keilprodukt genau die gleichen Koordinaten wie das Kreuzprodukt beider Vektoren. (Genauer: Die beiden Produkte sind über den Hodge-Stern-Operator verbunden.)
Somit kann man das Keilprodukt als höherdimensionale Verallgemeinerung des Kreuzproduktes betrachten.
[Bearbeiten] Graßmann- und Plücker-Koordinaten von Teilräumen
Identifiziert man alle Keilprodukte, die sich nur um einen konstanten Faktor unterscheiden, so charakterisiert das Keilprodukt
eindeutig den Untervektorraum, der von den linear unabhängigen Vektoren a1,...,am aufgespannt wird. Jede andere Basis desselben Untervektorraums erzeugt, bis auf eine Konstante, die die Determinante der Basiswechselmatrix ist, dasselbe Keilprodukt.
Sind a1,...,am Spaltenvektoren der Dimension n, so kann man aus ihnen Spaltenvektoren a'1,...,a'm der Dimension n+1 machen, indem man als "0"-te Koordinate eine 1 voranstellt (sog. affine Koordinaten). Die Koordinaten des Keilproduktes
werden Plücker-Koordinaten genannt (nach Julius Plücker). Sind nicht alle davon 0, so charakterisieren sie eindeutig den affinen Teilraum des Rn, der durch die Punkte a1,...,am verläuft, die affine Hülle dieser Vektoren. Die Plücker-Koordinaten sind nur vom affinen Teilraum, aber nicht mehr von den Punkten abhängig, jedes andere m-Tupel, aus diesem Teilraum und in allgemeiner Lage, ergäbe dieselben Koordinaten.
Geraden im 3-dimensionalen Raum sind durch 2 Punkte gegeben und damit durch 6 Plücker-Koordinaten charakterisiert. Diese erfüllen allerdings eine Gleichung 2. Grades, so dass das entsprechende Keilprodukt auf der 5-dimensionalen Plücker-Quadrik liegt.
[Bearbeiten] Differentialformen
Das moderne Hauptanwendungsgebiet des Keilproduktes ist die Theorie der Differentialformen in der Differentialgeometrie. Dabei ist der erzeugende Vektorraum der Kotangentialraum einer Mannigfaltigkeit, welcher von den Differentialen differenzierbarer Funktionen aufgespannt wird.
Ist die Parametrisierung einer m-dimensionalen Untermannigfaltigkeit im
, so wird
als m-dimensionales vektorielles Volumenelement betrachtet, das skalare Volumenelement ist über den Betrag von ω definiert als :