Kim Clijsters
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Kim Clijsters anhören ?/i (* 8. Juni 1983 in Bilzen, Belgien) ist eine belgische Profi-Tennisspielerin, ehemalige Nummer 1, fünffache Finalistin der Grand-Slam-Turniere und Gewinnerin der US Open 2005.
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[Bearbeiten] Steckbrief
- Schlaghand: rechts, beidhändige Rückhand
- Trainer: Marc Dehous (bis 2005)
[Bearbeiten] Karriere
1998 erreichte sie als Juniorin das Wimbledon-Finale, gewann die French Open im Doppel an der Seite von Jelena Dokic und die US Open mit Eva Dyrberg.
Ihr Debüt im Profitennis war im Mai 1999 in Antwerpen. Bereits Ende des Jahres gewann sie die ersten Titel im Einzel in Luxemburg und im Doppel in Bratislava mit Laurence Courtois. 2001 erreichte sie bereits ihr erstes Grand-Slam-Finale bei den French Open in Paris, wo sie nur knapp mit 10:12 im dritten Satz Jennifer Capriati unterlag. Den ersten großen Erfolg feierte sie 2002 bei den WTA Tour Championships in Los Angeles, wo sie im Finale die damalige Nummer 1 Serena Williams besiegte.
2003 war eines der erfolgreichsten Jahre für Clijsters, als sie neun Turniere gewann (darunter erneut die WTA Tour Championships), zwei Grand-Slam-Finals erreichte, die sie beide gegen Justine Henin-Hardenne verlor, einige Wochen die Weltrangliste anführte und die Saison als Zweite hinter ihrer Landsfrau Justine Henin-Hardenne beendete.
Das Jahr 2004 fing für Clijsters mit einer Knöchelverletzung an, die sie allerdings rechtzeitig zu den Australian Open auskurierte, um dort erneut das Finale zu erreichen, in dem sie erneut gegen Justine Henin-Hardenne verlor. Wegen einer Sehnenentzündung im linken Handgelenk im März 2004 und darauffolgender operativen Entfernung einer Zyste verpasste Clijsters zehn Monate auf der WTA-Tour und fiel auf Platz 134 in der Weltrangliste.
2005 wurde unerwartet zu einem absoluten Highlight. Nach dem Comeback im Februar 2005 in Antwerpen gewann sie schon im März die aufeinanderfolgenden Tier-I-Turniere in Indian Wells und Miami. Nur Steffi Graf gelang es bis dahin, diese zwei Turniere in einem Jahr zu gewinnen. Innerhalb eines halben Jahres gewann sie weitere drei Turniere, kam zurück in die Top-Ten und erhielt dafür in San Diego die Auszeichnung „Comeback Player“ des Jahres. In den 16 gespielten Turnieren erreichte sie neun Finals, die sie alle gewann. Keine Spielerin konnte in diesem Jahr mehr Einzeltitel gewinnen. Zum ersten Mal in ihrer Karriere gelang ihr auch ein Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Kim Clijsters gewann die Einzelkonkurrenz bei den US Open 2005 mit einem Zwei-Satz-Sieg über die Französin Mary Pierce. Außerdem verhalf sie dem belgischen Fed-Cup-Team zu einem Sieg über Argentinien, indem sie zwei Einzelspiele und ein Doppelspiel (mit Els Callens) gewann. Zum zweiten Mal in ihrer Karriere nach 2003 beendete sie die Saison als Nr. 2 der Weltrangliste, obwohl sie im Jahr 2005 sechs Turniere weniger bestritt.
2006 begann für Clijsters mit einem Sieg in einem Show-Turnier in Hongkong. Bei den offiziellen WTA-Turnieren hatte sie allerdings weniger Glück. Während des Turniers in Sydney verletzte sie sich im Training an der Hüfte und musste ihre Teilnahme vor dem Viertelfinale absagen. Bei den Australian Open trat sie mit schmerzender Hüfte und angeschlagenem Rücken an und kam trotzdem bis ins Halbfinale, in dem sie sich allerdings im dritten Satz gegen Amelie Mauresmo den Knöchel vertrat. Wegen dieser Knöchelverletzung war Clijsters zu einer zweimonatigen Pause gezwungen. Ab Februar verlief das Jahr ziemlich erfolgreich, Clijsters gewann das Turnier in Warschau und zum vierten Mal das Turnier in Stanford, erreichte jeweils das Halbfinale bei French Open und Wimbledon (beide Male verlor sie gegen Justine Henin-Hardenne) und führte die belgische Mannschaft bis ins Fed-Cup-Finale. Aufgrund erneuter Verletzung im linken Handgelenk war sie gezwungen beim Turnier in Monteral bereits in der zweiten Runde aufzugeben. Aus diesem Grund konnte sie ihren letztjähigen Titelgewinn bei den US Open 2006 nicht verteidigen und musste auch auf die Teilnahme im Fed-Cup-Finale verzichten.
[Bearbeiten] Abschiedsjahr 2007
Clijsters begann, wie im Jahr zuvor, mit einem Exhibition-Turnier in Hong Kong, wo sie im Finale Maria Scharapowa in zwei Sätzen besiegte und den Titel erfolgreich verteidigte. Bei dem Turnier startete sie auch zum ersten Mal seit ihrer Handgelenkoperation im Doppel (mit Swetlana Kusnezowa). Eine Woche später gewann sie das Turnier in Sydney, wie bereits im Jahr 2003 - ihrem erfolgreichsten Jahr auf der Tour. Bei den Australian Open erreichte sie das Halbfinale mit gerade mal einem Satzverlust, verlor dort aber mit 4:6, 2:6 gegen Maria Scharapowa.
[Bearbeiten] Rekorde
2003
- Am 10. August 2003 wurde sie die Nummer 1 der Damenweltrangliste, am 18. August erreichte sie als fünfte Frau in der Tennisgeschichte Platz 1 im Einzel und Doppel.
- Als erste Frau überschritt sie den Verdienst von 4 Mio. US-$ in einem Jahr.
- Sie war auch die erste Spielerin, der es gelang, ohne einen Grand-Slam-Titel die Nummer 1 der Weltrangliste zu werden.
- In allen gespielten Turnieren erreichte sie mindestens das Halbfinale (ausgenommen die Niederlage in der zweiten Runde in Toronto). Dies gelang bis dahin nur Monica Seles.
2005
- Mit ihrem Erfolg in Indian Wells war sie die am niedrigsten platzierte Spielerin der Geschichte (Rank 134), die ein Tier-I-Turnier gewinnen konnte.
- Als erste Frau nach Steffi Graf gelang es ihr die beiden drauffolgenden Tier-I-Turniere in Indian Wells und Miami zu gewinnen.
- Sie gewann die Turnierserie auf den US-amerikanischen Hartplätzen vor Flushing Meadows (US-Open-Series) und danach die US Open, was ihr Preisgeld um 100 % erhöhte. Damit kassierte sie 2,2 Mio. US-$, was auch das höchste Preisgeld in der Geschichte des Damensports war.
- Sie gewann neun Titel in diesem Jahr, womit sie Platz 1 in der Jahreswertung und Platz 2 in der Weltrangliste erreichte. Mehr Turniere in einem Jahr gewannen bis dahin nur Martina Hingis (1997: 12), Monica Seles (1991, 1992: 10) und Steffi Graf (1990, 1993: 10).
2006
- Mit ihrem Sieg über Martina Hingis im Viertelfinale der Australian Open kehrte Clijsters an die Spitze der Weltrangliste zurück. Sie ist die erste Tennisspielerin, der es gelang, sich innerhalb eines Jahres von Platz 134 auf Platz 1 zu verbessern.
[Bearbeiten] Rücktritt
Im August 2005 gab Clijsters bekannt, dass sie über den Rücktritt nachdenke. „Ich glaube, ich werde nach der Saison 2007 aufhören. Mein Körper bereitet mir jede Menge Probleme“. „Ich bin erst 22, aber mein Körper fühlt sich viel älter an“. Clijsters litt während ihrer siebenjährigen Profikarriere unter mehreren Verletzungen. Schon nach ihrer Handgelenksoperation 2004 gaben ihr viele Ärzte wenig Hoffnung, dass sie jemals wieder spielen würde. Seitdem teilt Clijsters ihre Karriere in zwei Abschnitte. Vor der gefährlichen Verletzung und danach. „Alles, was ich jetzt erleben darf, ist nur noch ein Bonus“.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Clijsters wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem als Spielerin des Monats im November 2002 und Mai, August und Oktober/November 2003. Sie erhielt auch dreifach (2000, 2003, 2005) den „Sportmanship Award“, fünffach „Sportlerin des Jahres“ in Belgien und wurde von der Internationalen Tennis Federation zum ITF World Champion 2005 ernannt. Am 21. März 2006 erhielt sie in Miami den Titel der „WTA Spielerin des Jahres 2005“ und den für „Comeback Spielerin des Jahres 2005“. Die größte Ehre allerdings ist die Nominierung für den „Laureus World Sports Award“, der auch als sportlicher Oscar angesehen wird
[Bearbeiten] Turniersiege
Legende (Singles) |
Grand Slam (1) |
WTA Championships (2) |
Tier I Event (5) |
WTA Tour (26) |
[Bearbeiten] Einzel (34)
- 2007: Medibank International, Sydney, AUS
- 2006: Gaz de France Stars, Hasselt, BEL
- 2006: Bank of the West Clasic, Stanford, CA, USA
- 2006: J&C Cup, Warschau, POL
- 2005: Gaz de France Stars, Hasselt, BEL
- 2005: Fortis Championships Luxembourg
- 2005: US Open, New York, USA
- 2005: Rogers Cup, Toronto, CAN
- 2005: JPMorgan Chase Open, Los Angeles, CA, USA
- 2005: Bank of the West Clasic, Stanford, CA, USA
- 2005: Hastings Internalional Direct Championships, Eastbourne, GBR
- 2005: Nasdaq-100 Open, Miami, FL, USA
- 2005: Pacific Life Open, Indian Wells, CA, USA
- 2004: Open Gaz de France, Paris, FRA
- 2004: Proximus Diamond Games, Antwerp, BEL
- 2003: Adidas International, Sydney, AUS
- 2003: Pacific Life Open, Indian Wells, CA, USA
- 2003: Telecom Italia Masters, Rome, ITA
- 2003: Ordina Open, s'Hertogenbosch, NED
- 2003: Bank of the West Clasic, Stanford, CA, USA
- 2003: JPMorgan Chase Open, Los Angeles, CA, USA
- 2003: Porsche Tennis Grand Prix, Filderstadt, GER
- 2003: SEAT Open, Luxembourg, LUX
- 2003: WTA Tour Championships, Los Angeles, CA, USA
- 2002: Betty Barclay Cup, Hamburg, GER
- 2002: Porsche Tennis Grand Prix, Filderstadt, GER
- 2002: SEAT Open, Luxembourg, LUX
- 2002: WTA Tour Championships, Los Angeles, CA, USA
- 2001: Bank of the West Clasic, Stanford, CA, USA
- 2001: Sparkassen Cup, Leipzig, GER
- 2001: SEAT Open, Luxembourg, LUX
- 2001: FED CUP mit belgischen Team
- 2000: Tasmanian International, Hobart, AUS
- 2000: Sparkassen Cup, Leipzig, GER
- 1999: SEAT Open, Luxembourg, LUX
[Bearbeiten] Doppel (11)
- 2003: Sydney (w / Ai Sugiyama)
- 2003: Antwerp (w / Ai Sugiyama)
- 2003: Scottsdale (w / Ai Sugiyama)
- 2003: Roland Garros (w / Ai Sugiyama)
- 2003: Wimbledon (w / Ai Sugiyama)
- 2003: San Diego (w / Ai Sugiyama)
- 2003: Zurich (w / Ai Sugiyama)
- 2002: Los Angeles (w / Jelena Dokic)
- 2002: Luxembourg (w / Janette Husárová)
- 2000: Antwerp (w / Sabine Appelmans)
- 1999: Bratislava (w / Laurence Courtois)
[Bearbeiten] Leistungen - Übersicht
Turniere | 2007 | 2006 | 2005 | 2004 | 2003 | 2002 | 2001 | 2000 | 1999 | Karriere |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Australian Open | HF | HF | - | F | HF | HF | 4r | 1r | - | 0 |
Roland Garros | HF | 4r | - | F | 3r | F | 1r | - | 0 | |
Wimbledon | HF | 4r | - | HF | 2r | VF | 2r | 4r | 0 | |
US Open | - | S | - | F | 4r | VF | 2r | 3r | 1 | |
WTA Tour Championships | HF | RR | - | S | S | HF | VF | - | 2 | |
Gespielte Turniere | 2 | 13 | 15 | 6 | 21 | 21 | 22 | 17 | 8 | 121 |
Erreichte Finalen | 1 | 5 | 9 | 3 | 15 | 6 | 6 | 3 | 2 | 47 |
Gewonnene Titel | 1 | 3 | 9 | 2 | 9 | 4 | 3 | 2 | 1 | 32 |
Hartplatz Sieg-Niederlage | 9-1 | 19-5 | 49-4 | 17-2 | 62-8 | 33-11 | 28-11 | 17-9 | 6-2 | 240-53 |
Sand Sieg-Niederlage | 10-2 | 8-3 | 3-0 | 17-2 | 10-3 | 15-5 | 1-2 | 2-2 | 66-19 | |
Gras Sieg-Niederlage | 7-2 | 8-1 | 0-0 | 9-1 | 2-2 | 7-2 | 2-2 | 3-1 | 38-11 | |
Teppich Sieg-Niederlage | 3-1 | 2-1 | 0-0 | 2-1 | 6-1 | 8-0 | 10-4 | 8-2 | 39-10 | |
Gesamt Sieg-Niederlage | 9-1 | 39-9 | 67-9 | 20-2 | 90-12 | 51-17 | 58-18 | 30-17 | 19-7 | 383-92 |
Jahresendplatzierung | 5 | 2 | 22 | 2 | 4 | 5 | 18 | 47 | N/A |
[Bearbeiten] Privatleben
Kims Vater, Leo Clijsters, war belgischer Fußball-Nationalspieler. Ihre Mutter, Els Vandecaetsbeek, war belgische Meisterin in Rhythmischer Sportgymnastik. 2003 verlobte sich Clijsters mit ihrem langjährigen Freund, dem australischen Tennisspieler Lleyton Hewitt, die beiden trennten sich im Oktober 2004 kurz vor der geplanten Hochzeit. Seit April 2006 ist sie mit dem Basketballspieler Brian Lynch verlobt, der für die Mannschaft ihrer belgischen Heimatstadt Bree spielt. Die Hochzeit soll nach Wimbledon 2007 stattfinden.
Clijsters hat eine jüngere Schwester, Elke Clijsters, die ebenfalls Tennisspielerin war und als Juniorin 2002 sogar Weltmeisterin im Doppel wurde, allerdings wegen Rückenproblemen ihre Karriere aufgeben musste.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kim Clijsters – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- http://www.kimclijsters.be
- http://www.wtatour.com/players/playerprofiles/playerbio.asp?PlayerID=30458
Personendaten | |
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NAME | Clijsters, Kim |
KURZBESCHREIBUNG | belgische Tennisspielerin |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1983 |
GEBURTSORT | Bilzen, Belgien |