Klassenarbeit
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Als Klassenarbeit bezeichnet in der Schule die schriftlichen Leistungsnachweise, die von den Schülern zu Abschluß einer Lehreinheit erbracht werden müssen. Der Begriff wird im deutschsprachigen Raum sehr unterschiedlich verwendet. In Österreich und der Schweiz wird die Klassenarbeit anders bezeichnet. In Bayern bezeichnet der Begriff einen kleineren Leistungsnachweis.
Neben regionalen Abweichungen in der Verwendung gibt es auch leicht unterschiedliche Verwendung durch die Schultypen. Generell unterscheiden lassen sich große Arbeiten und kleine Arbeiten. Die Gewichtung der Noten, die bei diesen Arbeiten vergeben werden, erfolgt regional und pro Schultyp uneinheitlich.
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[Bearbeiten] Große Arbeiten
In Deutschland (außer Bayern) bezeichnet man als Klassenarbeit eine Arbeit, die mindestens eine ganze Schulstunde (im Normalfall sind das 45 Minuten) dauert und mindestens zwei Tage im Voraus angekündigt werden muss. Hierbei werden größere Lehreinheiten abgefragt, die den Stoff der vergangenen Schulstunden beinhalten. Die entstehenden Noten sind meistens gewichtiger als andere Noten (zum Beispiel von Kurzkontrollen). Beispielsweise werden in der Sekundarstufe I in den Hauptfächern Klassenarbeiten mehrmals pro Halbjahr geschrieben.
In Bayern heißen diese großen Leistungsnachweise Schulaufgaben. Sie werden in der Reformierten Oberstufe umgangssprachlich auch Klausuren genannt. Es sind die "schweren" Arbeiten.
[Bearbeiten] Große Arbeiten (Österreich)
In Österreich heißen die großen Arbeiten Schularbeiten und sind stets schriftliche Leistungsüberprüfungen. Im Gegensatz zu Tests ist die Anzahl pro Schuljahr (bzw. ob es in einem Gegenstand überhaupt Schularbeiten gibt) und die Dauer (Mindestens 1 Stunde) der Schularbeiten im Lehrplan vorgeschrieben. Klassische Schularbeitsfächer sind Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen. Vor allem an BHS gibt es jedoch zahlreiche weitere Schularbeitsfächer, wie zB Rechnungswesen und Betriebswirtschaft an Handelsakademien.
[Bearbeiten] Kleine Arbeiten
Neben großen Arbeiten gibt es in allen Schulsystemen und Regionen kleinere Leistungsnachweise, die keine ganze Schulstunde in Anspruch nehmen oder unangekündigt durchgeführt und ebenfalls regional unterschiedlich benannt werden. Kleinere Arbeiten enthalten oft nur wenige Aufgaben, die den Schulstoff der unmittelbar vorangegangenen Lektion abfragen oder spontan im Ermessen des Lehrers durchgeführt werden. Sie werden in Ostdeutschland einheitlich Leistungskontrolle (LK) genannt. Westliche Bundesländer und Österreich benennen kleine Arbeiten oft als Test.
In Bayern heißen kleine Arbeiten wieder herum „Klassenarbeit“ (Kurzarbeit). An bayerischen Gymnasien können Schulaufgaben unter bestimmten Umständen durch je zwei Kurzabeiten ersetzt werden. Die Arbeitszeit einer Kurzarbeit beträgt die Hälfte dessen, was für eine Schulaufgabe üblich ist, ihre Note zählt halb so viel wie die Note einer Schulaufgabe. In den modernen Fremdsprachen kann eine Schulaufgabe im Jahr auch durch eine mündliche Schulaufgabe ersetzt werden.
Kurzarbeiten werden auch in ganz Deutschland der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums geschrieben, und zwar in den Fächern, in denen keine Schulaufgaben geschrieben werden. An den Realschulen hingegen zählen Kurzarbeiten (und nicht Klassenarbeiten) zweifach, eine abweichende Gewichtung kann jedoch von der Lehrkraft zu Beginn des Schuljahres festgelegt werden, und ist den Schülern im Voraus mitzuteilen.
Unangekündigte, kleinere Wissenstest werden in Süddeutschland (das, ugs. die) Extemporale oder Stegreifaufgabe genannt.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Zu den rechtlichen Regelungen siehe Schriftlicher Leistungsnachweis in der Schule
- Zur pädagogischen Einschätzung von Leistungsbeurteilungen siehe Leistungsbeurteilung (Schule).