KRAKA
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Der Kraka ("Kraftkarren") war ein militärisches Transportmittel der deutschen Bundeswehr.
[Bearbeiten] Technik und Geschichte
Das leichte und mit wenigen Handgriffen für den Lufttransport zusammenklappbare Fahrzeug verfügte über vier Niederdruckreifen und hob die Beweglichkeit der Fallschirmjäger maßgeblich.
Das von Faun in Nürnberg (Firma "Fahrzeugwerke Ansbach und Nürnberg") zunächst für den landwirtschaftlichen Einsatz entwickelte Gefährt verfügte in der Bundeswehrausführung über vier Reifen 22x12 Lypsoid (Kugelform), war mit einem auf 26 PS gedrosselten BMW-Boxermotor ausgerüstet und konnte rund 750 kg Last transportieren. Das Fahrzeug war 1,19 m hoch, hatte eine Breite von 1,51 m bei einer Ladefläche von 1,4 x 1,4 m. Die Länge betrug 2,78 m, zusammengefaltet noch 1,85 m.
Die Erprobung des "LKW 0,75 t gl Kraka Typ 640" begann 1971, ab 1974 wurden insgesamt 840 Stück der Bundeswehr zugeführt. Das Fahrgestell wurde mit verschiedenen Rüstsätzen versehen, von der Panzerbekämpfung (106 mm rückstoßfrei, Milan, TOW) bis hin zum Kranken- und Munitionstransport.
Mit der zunehmenden Einführung des Waffenträgers Wiesel 1 und des Mercedes Benz Wolf wurde der Kraka nach und nach ausgemustert.
[Bearbeiten] Internationaler Vergleich
Der Kraka auf deutscher Seite war eine Lösung für die Probleme von Luftlandetruppen, welche bereits während des Zweiten Weltkrieg erkannt wurden. Erste reale und vermeintliche Lösungen für luftverladbare Leichttransportmittel entstanden noch während des Krieges, andere später:
- Klappräder
- ein englischer Kleinstmotorroller, flache Bauart, Lenker und Sattelstütze jeweils in normaler Höhe und klappbar
- Bernardet, ein eher grober Motorroller mit 250 cm³ Motor
- Cushman Airborne-Scooter (USA), ein grober, stabiler Roller für den Fallschirmabwurf
- Valmobile, ein Kleinstmofa, zu einem Koffer zusammenklappbar.
- militärische Vesparoller, mit Gepäckträger, Sturzrahmen und durchbohrten Windschutzschild zum Transport von Munition und einem Leichtgeschützrohr. Die Roller wurden in der französischen Armee verwendet.
- ein militärisches Dreirad aus Italien, eventuell von Piaggio, zwei Sitze Seite an Seite, mit zusätzlichen einachsigem Anhänger. Zusammen mit dem Kraka in Deutschland getestet.
1. Generation: Daimler-Benz LG315/46 | Ford G398 | Kraftkarren (KraKa) | MAN 630 | VW Typ 2 | DKW Munga | Unimog (S404) | VW Typ 181 | Hercules K 125 BW
2. Generation: Unimog (U 1300 L) | MAN gl | Raketenwerfer LARS | SLT 50-2/3 Elefant | Mercedes-Benz NG | TPz Fuchs | Spähpanzer Luchs | VW Iltis | VW Typ 3 | Hercules K 125 1A1 BW
Ungepanzerte Radfahrzeuge der 3. Generation: Wolf | SLT 56 Franziska | Unimog (U3000/U4000/U5000) | MAN gl | Wechselladersystem MULTI | Hercules K 180 BW | KTM
Geschützte Radfahrzeuge der 3. Generation: ATF Dingo (1&2) | Serval/Wolf AGF | Wolf MSA und FSA | Mungo ESK | GTK Boxer | Duro 3 | Spähwagen Fennek
Truppenversuche: Zobel (Panzer) (Projektstudie zum Fennek) | Sonderwagen 4 (TM-170) (nur zur Erprobung, nicht realisiert)