Kredithai
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kredithai ist eine Metapher für einen unseriösen Kreditgeber.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eigenschaften
Typisch für einen Kredithai sind
- der Kredit wird zu besonders hohen Zinsen, die oftmals sittenwidrig sind, herausgelegt (daher die Anspielung auf die Gier des Hais)
- der Kredit wird ohne Rücksicht auf die tatsächliche Zahlungsfähigkeit des Kunden herausgelegt
- der Kredit wird ohne Kreditsicherheiten als Blankokredit herausgelegt
- Der Kredithai arbeitet ohne Genehmigung der BAFIN und damit illegal
- bei der Eintreibung fälliger Raten oder Rückzahlungen wird mit illegalen Maßnahmen bis hin zur Gewalt gedroht (daher die Anspielung auf die Gewalttätigkeit des Hais)
Illegales Kreditgeschäft steht oft auch im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität.
[Bearbeiten] Erkennung von Kredithaien
Eine Werbung für Kredite ohne Schufa ist immer ein Hinweis auf einen unseriösen Kreditgeber. Weitere Hinweise sind überhöhte Zinsen, oder die Forderung, vorab Vermittlungs- oder Bearbeitungsgebühren zu zahlen, nach deren Bezahlung dann oftmals keine Kreditvergabe erfolgt.
[Bearbeiten] Gründe für die Kreditaufnahme beim Kredithai
Die Kundschaft eines Kredithaies besteht größtenteils aus Schuldnern, die ihren Zahlungsverpflichtungen aus bestehenden Krediten bei Kreditinstituten nicht mehr nachkommen können. Diese Schuldner bekommen aufgrund der Kreditvergaberichtlinien, die bei allen seriösen Banken ähnlich sind, üblicherweise keine neuen Kredite.
Wenn dann auch noch eine Kreditsanierung des/der bestehenden Kredite(s), z.B. durch Streckung der Raten scheitert und somit eine Kreditkündigung droht, werden diese Schuldner häufig Opfer eines Kredithais.
[Bearbeiten] Folgen einer Kreditaufnahme beim Kredithai
Ein Kredithai vergibt auch Kredite an solche Schuldner, denen - bildlich gesprochen - das Wasser bis zum Halse steht. Die Bedingungen für die Kreditvergabe sind dabei so hart, dass der Schuldner oftmals bis an sein Lebensende nicht mehr aus der Schuldenfalle herauskommt. Abhilfe kann hier aber in nahezu allen Fällen bewirkt werden, indem der Schuldner zunächst die Kreditverträge von einer Verbraucherzentrale oder einem Kreditsachverständigen überprüfen lässt. Sollte dabei z.B. die Sittenwidrigkeit des Kreditvertrages festgestellt werden, ist der Schuldner von der Zahlung der Zinsen befreit. Hierzu hat der BGH zahlreiche Urteile gefällt z.B. III. ZR 133/85. Der Schuldner kann bereits gezahlte Zinsen mit dem Darlehensbetrag verrechnen und muss dann nur noch die restliche Darlehensschuld - ohne Zinsen - begleichen. Sollte sich die Sittenwidrigkeit nicht feststellen lassen, so bieten die Verbraucherzentralen dennoch eine sehr effektive Schuldnerberatung an.
![]() |
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen! |