Lechfeld
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Das Lechfeld ist eine Schotterebene südlich Augsburgs, die aus Flussablagerungen der letzten Eiszeit (Würm) entstand. Sie liegt zwischen den Alpenflüssen Lech und Wertach. Im Flussbereich zwischen Landsberg und Augsburg sind noch seltene Lech-Urlandschaften erhalten geblieben. Die Einzelflächen unterschiedlicher Heiden und Trockenrasen werden unter dem Begriff Lechtalheiden zusammengefasst. Sie stellen nur noch 1% der ursprünglichen Flächen dar und stehen unter strengem Naturschutz. Es handelt sich um einen der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas.
Nachdem im Jahre 910 die Ungarn ein fränkisches Heer unter Ludwig dem Kind auf dem Lechfeld besiegt hatten, brachte Otto I. den Ungarn 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld eine vernichtende Niederlage bei (siehe dazu Ungarnkriege). Georg Kreuzer hat jedoch schon 1995 überzeugend herausgearbeitet, dass mit diesem Begriff nicht das heutige Lechfeld gemeint sein kann, sondern es sich um eine Gegend zwischen Augsburg und Günzburg (Reisensburg) handeln muss. Außerdem verlief auf dem Lechfeld seit römischer Zeit eine der Hauptverkehrsrouten zwischen Italien und Deutschland, die Via Claudia Augusta, auf deren Trasse die Bundesstraße zwischen Augsburg und Schongau großteils heute noch verläuft. Aufgrund der Bedeutung dieser Straße wurde diese Landschaft, die sich vor der Angliederung an Bayern Anfang des 19. Jahrhunderts in den Händen des Hochstifts Augsburg befand, als „Straßvogtei“ bezeichnet. Als Straßvogtei wurde jedoch ursprünglich das Recht bezeichnet, für den Schutz der Straße entsprechende Gelder zu erheben. Dieses Recht befand sich in der Hand Welf VI., einem Onkel von Herzog Heinrich dem Löwen, bis dieser das Recht an Friedrich Barbarossa veräußerte.
Seit den 1920er ist auf dem Lechfeld in Lagerlechfeld ein militärischer Flugplatz beheimatet, siehe Fliegerhorst Lechfeld.