Leopold Ullstein
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Leopold Ullstein (* 6. September 1826 in Fürth; † 4. Dezember 1899 in Berlin) war ein bedeutender deutscher Verleger jüdischer Herkunft.
Leopold Ullstein wurde zunächst im väterlichen Betrieb, einer Papiergroßhandlung in Fürth, ausgebildet und übernahm mit seinen Brüdern 1847 das Geschäft. Die Papiergroßhandlung wurde in den 1850ern nach Leipzig verlegt. Nach Streitigkeiten unter den Ullstein-Brüdern zog sich Leopold aus dem Familienunternehmen zurück und gründete 1855 in Berlin seine eigene Papiergroßhandlung. Von 1871 bis 1877 war er in der Berliner Stadtverordnetenversammlung politisch tätig. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt gründete er den Ullstein-Verlag, nachdem er das "Neue Berliner Tagblatt", die dazugehörige Druckerei "Stahl und Aßmann" und die "Berliner Zeitung" erworben hatte. Im Jahr 1894 kaufte Ullstein die 1892 gegründete Berliner Illustrierte Zeitung, die er zur bedeutendsten deutschen Wochenzeitung fortentwickelte.
Für liberale und Bismarck-kritische Politik war der Ullstein-Verlag das Sprachrohr seiner Zeit. Innovationen machten das Unternehmen erfolgreich. Mit "Der heitere Fridolin" erschien die erste deutsche Kinderzeitschrift, populär waren Modezeitschriften mit dem Slogan "Sei sparsam Brigitte, nimm Ullstein-Schnitte", die Berliner Zeitung bot eine Mittagsausgabe an und der Verlag besaß zeitweise die schnellsten Rotationspressen weltweit. Die in Deutschland neben der Frankfurter Zeitung und dem Berliner Tageblatt international relevante Vossische Zeitung gehörte seit 1914 zum Ullstein-Verlag. Direkte Konkurrenten auf dem Berliner und deutschen Zeitungsmarkt waren für Leopold Ullstein die Verleger August Scherl und Rudolf Mosse.
Er starb am 4. Dezember 1899 in Berlin und wurde auf dem Jüdischen Friedhof im Prenzlauer Berg bestattet. Ullstein starb als erfolgreicher, angesehener Zeitungsverleger. Sein Verlag beschäftigte zu diesem Zeitpunkt 1.600 Mitarbeiter, seine Söhne führten das Geschäft fort und gründeten 1903 sowie den Ullstein Buchverlag und 1919 den Propyläenverlag.
1956 erwarb Axel Springer eine 26-prozentige Beteiligung am Verlag, die er 1960 auf 83 Prozent, später auf 100% ausweitete und damit den Ullstein-Verlag vollständig kontrollierte.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin, Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse Berlin. Ullstein, Berlin 1959. (2. erw. Aufl. Frankfurt am Main-Berlin-Wien, Ullstein 1982.) ISBN 3-550-07496-4
- Sten Nadolny: Ullsteinroman. Ullstein-Verlag 2003. (Familiengeschichte Ullstein.) ISBN 3-550084145
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Leopold Ullstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Leopold Ullstein, Ullstein-Realschule Fürth
Personendaten | |
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NAME | Ullstein, Leopold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Industrieller und Verleger, Begründer des Ullstein-Verlages |
GEBURTSDATUM | 6. September 1826 |
GEBURTSORT | Fürth |
STERBEDATUM | 4. Dezember 1899 |
STERBEORT | Berlin |