Leseförderung

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Leseförderung möchte Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen erleichtern, mit der Welt des geschriebenen Wortes in Kontakt zu kommen.

Leseförderung ist im Idealfall das gute Vorbild der Eltern, die viel und gerne lesen. Das Vorlesen spielt eine Rolle (Märchen u. a.). Die Lust am Lesen entsteht womöglich dann, wenn das Kind über altersgemäße Jugendliteratur verfügt (Joanne K. Rowling, Joachim Masannek, Astrid Lindgren, Karl May u. a.). Leseförderung ist dann auch eine Aufgabe von Kindergarten und Schule, das Versäumte nachzuholen.

Das Lesen als Kulturtechnik eröffnet auch heute im Zeitalter von Fernsehen, DVD, Video und Internet den Zugang zur Welt. Gerade durch die Zunahme der audiovisuellen Medien in der Freizeit wird die Leseförderung immer wichtiger. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels führt beispielsweise jedes Jahr einen Vorlesewettbewerb durch und auch die Bibliotheken in Deutschland versuchen die Menschen gezielt für das Lesen zu begeistern. Erwähnenswert sind außerdem die Buchbesprechungen, die im Fernsehen oder in den Zeitungen durchgeführt werden.

Die deutschen Kultusministerien haben erkannt, wie sehr Disziplin und - schlimmer - der schulische Erfolg (Hauptschulabschluss) bedroht sind, wenn die Schüler wegen Konzentrationsmängeln u. a. nicht lesen und schreiben lernen. Hierbei leiden bekanntermaßen besonders Kinder von Migranten namentlich aus der Türkei und Russland.

Seit 1977 gibt es in der Bundesrepublik Deutschland die Deutsche Lesegesellschaft e.V, welche sich insbesondere an die jugendlichen Leser richtet. 1988 übernahm die Stiftung Lesen die Nachfolge der Deutschen Lesegesellschaft e.V..

Gesellschaftlich ist die Zahl von etwa 10 % funktionalen Analphabeten in Deutschland ein Menetekel; sie haben später oft geringere Chancen in der Arbeitswelt.

Institutionen wie Schulbibliotheken, Schulmediotheken, öffentliche Bibliotheken, Buchhandlungen, die Stiftung Lesen, Österreichischer Buchklub der Jugend, Literaturhäuser u. a. fühlen sich der Leseförderung verpflichtet.

[Bearbeiten] Studie

In Deutschland hat bereits die Hälfte der 5- bis 6- Jährigen Kinder Umgang mit dem Computer. Trotzdem spielen Bücher eine wesentliche Rolle im Leben von Jungen und Mädchen. Zu diesen Ergebnissen gelangt die dritte Jugend-Medienstudien der Stiftung Ravensburger Verlag.

Über 80 % aller Kinder sehen regelmäßig fern und ebenso viele lassen sich Bücher vorlesen oder schauen selbst Bilderbücher an. Bei der Frage nach ihrem Lieblingsmedium liegt das Schwergewicht eindeutig beim Fernsehen (Jungen 42,5 %, Mädchen 47,4 %), bei den Hörmedien wie Märchenkassetten (Jungen 20 %, Mädchen 31,6 %) und dem Buch (Jungen 22,5 %, Mädchen 13,6 %).^[1]

[Bearbeiten] Literatur

Michael Sahr: Leseförderung durch Jugendliteratur. Schneider-Verlag, Hohengehren 2003, ISBN 3896761811.
Annette Neubauer: Trainingsprogramm Lesen. Lesefertigkeit von älteren Schülern verbessern. AOL-Verlag 2006
Annette Neubauer: Das Fohlen Sternchen. Logli-Leseförderung, Loewe-Verlag, 2005, ISBN 3-7855-5596-2.
Annette Neubauer: Förderspiele Lesen. Heft 1-3, Lentz Verlag, 2005, ISBN 3-88010-652-5.
Helmut Hiller, Stephan Füssel: Wörterbuch des Buches. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2006, ISBN-10 3-465-03495-3
Christine Neumann: Bücherspaß in der Kita. Don Bosco, München 2005, ISBN 3769815149.
Hans Bödecker, Isa Bödecker, Herbert Somplatzki (Hrsg.): Autorenbegegnungen : 50 Jahre Leseförderung durch den Friedrich-Bödecker-Kreis. Königshausen & Neumann Verlag, Würzburg 2004, ISBN 3826029143.