Linachtalsperre
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Daten | |
Bauzeit: | 1922 - 1925 |
Höhe über Talsohle: | 25 m |
Höhe über Gewässersohle: | 29,4 m |
Höhe über Gründungssohle: | 36 m |
Höhe der Mauerkrone: | 849,50 m ü. NN |
Speicherraum: | 1,1 Mio. m³ |
Gesamtstauraum: | ... Mio. m³ |
Stauziel: | 847,05 m ü. NN |
Wasseroberfläche bei Vollstau: | 11 ha |
Mauervolumen: | 7000 m³ |
Kronenlänge: | 143 m |
Kronenbreite: | ... m |
Einzugsgebiet: | 10,8 km² |
Bemessungshochwasser: | 30 m³/s |
Turbinenleistung: | 434 kW |
Generatorleistung: | 460 kW |
Die Linachtalsperre in Vöhrenbach (Schwarzwald-Baar-Kreis, Baden-Württemberg) ist ein Baukultur-Denkmal von besonderer nationaler Bedeutung. Die Staumauer ist eine 25 Meter hohe und 143 Meter lange Talsperre (Pfeilerstaumauer) aus Beton. Weitere Beispiele für das Konstruktionsprinzip einer solchen Staumauer in "aufgelöster Bauweise" gibt es unter anderem in Belgien, Italien, Frankreich, Schweiz und in den USA. In Deutschland gibt es nur noch genau eine andere Pfeilerstaumauer: die Oleftalsperre. Diese wurde allerdings in Pfeilerzellenbauweise gebaut. Das ist ein etwas anderes Konstruktions-Prinzip als die Linachtalsperre.
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[Bearbeiten] Geschichte
Erbaut wurde die Talsperre im Linachtal (Seitental der Breg) von 1922 bis 1925 durch die Stadt Vöhrenbach zur Stromgewinnung mittels Wasserkraftwerk. 1969 wurde der Kraftwerksbetrieb eingestellt. Ausschlaggebend dafür war eine Zahlung des regionalen Energieversorger-Unternehmens in Höhe von 300.000 DM. [1] Statt auf die Eigenversorgung setzte man damals auf langjährige Lieferverträge mit diesem Fremdversorger. Die Ablösesumme rechnete sich daher für beide Seiten. Da man die Abrisskosten scheute, blieb die Anlage erhalten. 1988 wurde aus Sicherheitsgründen das Wasser abgelassen. Seitdem diente das Tal vorwiegend als Naherholungsgebiet.
[Bearbeiten] Kraftwerkshaus bei der Kohlbrücke
Das zur Linachtalsperre gehörende Kraftwerkshaus wurde in den Jahren 1922-1924 in Jugendstil-Bauweise errichtet. Es liegt rund zwei km unterhalb der Talsperre im Linachtal. Über einen Stollen und eine Druckrohrleitung wird das Wasser vom See zum Wasserschloss bzw. Schieberhaus und anschließend über die Fallrohrleitung mit einem Höhenunterschied von ca. 80m auf die Turbinen im Krafthaus geleitet.
Die Erstausrüstung damals war mit zwei 340 PS starken Francis-Spiral-Turbinen und einer Freistrahl-Turbine mit 60 PS zur Stromerzeugung. In den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden die Originalturbinen ausgetauscht. Die dann installierten Turbinen (3 Francis-Spiral-Turbinen) sind heute noch funktionstüchtig vorhanden und werden mit dem seit 1998 errichteten Ausleitungskraftwerk zur Stromgewinnung genutzt.
[Bearbeiten] Sanierung
In den 1990er Jahren wurden die Bürger in der Region aktiv, um das Kraftwerk zu reaktivieren. Rund hundert Geldgeber spendeten und investierten etwa 700.000 DM. Bereits seit 1998 wird mit einem Ausleitungskraftwerk über die Turbinen wieder Strom erzeugt. Seit 1999 kümmerte sich ein Förderverein darum, die Staumauer wieder in einen betriebssicheren Zustand zu bringen. Inzwischen wurden durch Zuschüsse und Spenden der größte Teil der Gelder aufgebracht, die für die Sanierung nötig sind. Die wasserrechtliche Genehmigung für den Wiederaufstau wurde vom Regierungspräsidium Freiburg am 21. März 2005 erteilt. Mit den Instandsetzungsmaßnahmen wurde im Sommer 2005 begonnen. Am 17. September 2005 fand der Erste Spatenstich statt. Am 15. März 2007 begann der Wiederaufstau. In Zukunft soll das Erneuerbare Energien-Kraftwerk jährlich 1,2 Millionen Kilowattstunden ins Stromnetz einspeisen. Der in der Sache besonders engagierte Bürgermeister von Vöhrenbach, Robert Strumberger, sieht zudem in dem Stausee ein Potenzial als Touristen-Attraktion.[1]
Bisher wurde erreicht:
- Rundwanderweg mit integriertem Wasserkraft-Lehrpfad fertiggestellt
- Wiederbegehbarkeit der Staumauer
- Schau- und Informationstafeln angebracht
- Kraftwerksgebäude ist als Museum zugänglich
- Erteilung der Wasserrechtlichen Bewilligung für den Wiederaufstau
- Erster Probestau der Linach
Koordinaten: 48° 1' 6" N, 8° 17' 26" O
Siehe auch: Liste von Talsperren in Deutschland
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Linachtalsperre bei Vöhrenbach - Förderverein "Rettet die Linachtalsperre" e.V.
- Der "Linacher Stausee" Interessante Dokumentation mit historischen Fundstücken: Alte und neue Bilder der Linachtalsperre
- Gedea: Erneute Nutzung des Linach-Kraftwerks Bebilderte Projektseite
- www.simscience.org mit Bildern der Talsperre
- www.dkrieger.net Bilder der Linachtalsperre
- Lost Places Kurzer technisch-historischer Abriss über die Linachtalsperre (mit Bildern)