Ludwig Hahn
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Ludwig Hermann Karl Hahn (* 23. Januar 1908 in Eitzen, † 10. November 1986) war im Dritten Reich SS-Standartenführer, Jurist und Regierungsdirektor, Leiter der Staatspolizeistelle Weimar, Führer des Einsatzkommandos 1 der Einsatzgruppe I in Polen, Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Krakau und Warschau.
Er studierte Rechtswissenschaften in Jena und Göttingen und promovierte zum Dr. jur. Schon im Februar 1930 trat er in die NSDAP ein. Im April 1933 wurde er Mitglied der SS.
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[Bearbeiten] Leiter der Staatspolizeistelle Weimar
Als Jurist begann er im Juni 1935 seine Tätigkeit im SD-Hauptamt, um anschließend bei der Staatspolizeistelle Hannover eingesetzt zu werden. Bereits ab 1937 übernahm er als Regierungsassessor die Leitung der Staatspolizeistelle Weimar. In dieser Funktion war er auch der ständige Vertreter des Polizeipräsidenten.
[Bearbeiten] Bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei in Polen
Mit Beginn des Krieges gegen Polen im September 1939 wurde Hahn zum Führer des Einsatzkommandos 1 der Einsatzgruppe I für das Unternehmen Tannenberg bestellt. Aufgabe der „Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei“ war die „Bekämpfung aller reichs- und deutschfeindlichen Elemente rückwärts der fechtenden Truppe“ und gleichzeitig die möglichst umfassende Dezimierung der polnischen Intelligenz. Die Einsatzgruppe I wurde im August 1939 in Wien aufgestellt und im Bereich der 14. Armee in Polen eingesetzt. Die Stationen der Einheit waren Neutitschen, Bielsko und Rzeszow. Am 20. November 1939 wurden die Einsatzgruppen aufgelöst.
Ab Januar 1940 wurde Hahn als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) in Krakau eingesetzt. Schon am 14. August des gleichen Jahres wurde er zum Reichssicherheitshauptamt versetzt und gleichzeitig als Sonderbeauftragter des Reichsführers-SS beim deutschen Gesandten in Preßburg für ein Jahr abgeordnet.
[Bearbeiten] Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Warschau
Am 01. August 1941 übernahm er die Nachfolge von SS-Obersturmführer Johannes Müller als KdS Warschau. In dieser Funktion war er mitverantwortlich für die Liquidierung des Warschauer Ghettos durch Deportation in das Vernichtungslager Treblinka im Sommer 1942. Als KdS unterstanden Hahn ca 500 – 600 Mann sowie ca. 1000 Mann polnische Kripo und aus Ukrainern und Kosaken bestehende Wachkompagnien; insgesamt ca. 2000 Mitarbeiter und Bedienstete. Bis Spätherbst 1942 wurden 300 000 Juden deportiert. Am 20. April 1944 wurde er zum SS-Standartenführer befördert.
Im Dezember 1944 wurde Hahn als Kommandant der Einsatzgruppe L (Cochem) an die Westfront versetzt, um dann nochmals an die Ostfront zur Heeresgruppe Weichsel zurückzukehren. Danach im Stab des Höheren SS- und Polizeiführers in Dresden eingesetzt, wurde er noch im März 1945 Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Westfalen und zum Schutz von Gauleiter Adolf Meyer eingesetzt.
[Bearbeiten] Nach dem Krieg
Nach Kriegsende zunächst unter falschen Namen untergetaucht, arbeitete Hahn ab 1949 wieder mit seinem richtigen Namen als Direktor eines Versicherungsunternehmens.
Im Juli 1960 wurde er in Haft genommen, im Juli des Folgejahres jedoch wieder entlassen. Im Dezember 1965 wurde er erneut inhaftiert und nach zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen wiederum entlassen. Das Landgericht Hamburg verurteilte ihn am 04. Juli 1975 schließlich wegen seiner Mitverantwortung für die Deportationen der Juden aus dem Warschauer Ghetto zu einer lebenslangen Haftstrafe.
Am 10. November 1986 ist Dr. Ludwig Hahn verstorben.
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Krausnick/Hans-Heinrich Wilhelm: Die Truppe des Weltanschauungskrieges. Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938-1942. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1981, ISBN 3421019878
[Bearbeiten] Weblinks
http://motlc.learningcenter.wiesenthal.org/pages/t028/t02859.html
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Hahn, Ludwig Hermann Karl |
| KURZBESCHREIBUNG | Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Krakau und Warschau |
| GEBURTSDATUM | 23. Januar 1908 |
| GEBURTSORT | Eitzen |
| STERBEDATUM | 10. November 1986 |
