Lugano
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Tessin |
Bezirk: | Lugano |
BFS-Nr.: | 5192Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 6900 |
Koordinaten: | 718030 / 96560 Koordinaten: 46° 0' 37" N, 8° 57' 45" O46° 0' 37" N, 8° 57' 45" O |
Höhe: | 273 m ü. M. |
Fläche: | 26.2 km² |
Einwohner: | 49'223 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.lugano.ch |
Karte | |
Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Hochkomma
Lugano (deutsch veraltet: Lauis) ist eine Stadt im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz. Der frühere deutsche Name Lauis wird heute nicht mehr verwendet.
Der Stadtname leitet sich vom lateinischen Wort lucus ab, was heiliger Wald bedeutet.
Lugano erfuhr durch die grosse Eingemeindung des Jahres 2004 eine starke Zunahme seiner Fläche und seiner Bevölkerungszahl. Die Fusion umfasste die alte Stadtgemeinde Lugano sowie die umliegenden Gemeinden Breganzona, Cureggia, Davesco-Soragno, Gandria, Pambio-Noranco, Pazzallo, Pregassona und Viganello.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wappen
Die vier Lettern LVGA im Wappen sind lediglich eine Abkürzung des Stadtnamens und stehen nicht, wie von anderen Theorien postuliert, für La vera giustizia antica oder für die römische Legion Legio V (quinta) Gallia Alpina.
[Bearbeiten] Geographie
Lugano liegt am Luganersee (Lago di Lugano) und ist umgeben von den drei Aussichtsbergen Monte Brè (925 m) im Osten, Monte San Salvatore (912 m) im Westen und dem Sighignola (1314 m) (am gegenüberliegenden Seeufer), dessen Gipfel Balcone d'Italia bereits auf italienischem Boden liegt.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Seit der Eingemeindung von neun umliegenden Vororten im Jahr 2004 hat die Stadt Lugano ca. 50'000 Einwohner. Inklusive Ballungsgebiet sind es rund 90'000 Einwohner. Die 2004 mit Lugano fusionierten früheren Gemeinden sind: Breganzona, Cureggia, Davesco-Soragno, Gandria, Pambio-Noranco, Pazzallo, Pregassona und Viganello. Bereits 1972 wurden die früheren Gemeinden Brè-Aldesago und Castagnola in die Stadt Lugano eingegliedert. Zudem ist Lugano nach Como die zweitgrösste Stadt der Metropolregion Tessin, welche mehrere Agglomerationen des Tessins und von Italien beinhaltet und mehr als 500'000 Einwohner hat.
[Bearbeiten] Sprachen
Amts- und Verkehrsprache ist Italienisch.
[Bearbeiten] Religionen - Konfessionen
Stand 2000: Römisch-katholisch 68%, evangelisch-reformiert 5%, konfessionslos 5%, christlich-orthodox 5%, muslimisch 4%, andere 14%
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Legislative
Die Legislative wird durch den Gemeinderat repräsentiert. Er besteht aus 60 Mitgliedern aus 6 Parteien und wird alle vier Jahre durch das Volk neu gewählt (Sitzverteilung 2004: FDP 23, SP 12, CVP 12, Lega 8, SVP 3, Die Grünen 2).
[Bearbeiten] Exekutive
Die Exekutive ist der Stadtrat. Er besteht aus sieben Mitgliedern und wird wie der Gemeinderat alle vier Jahre durch das Volk neu gewählt.
Stadträte (2004–2008): Giorgio Giudici (FDP), Erasmo Pelli (FDP), Giovanna Masoni Brenni (FDP), Giovanni Cansani (SP), Nicoletta Mariolini (SP), Giuliano Bignasca (Lega), Paolo Beltraminelli (CVP).
[Bearbeiten] Kunst, Kultur
Die Gemeinde beherbergt den italienisch-sprachigen Rundfunk der Schweiz RTSI und das Orchestra della Svizzera italiana, das aus dem 1935 gegründeten RTSI Orchestra hervorgegangen ist.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Sehr sehenswert ist der Parco civico mit seiner üppigen südlichen Vegetation, der auch die Villa Ciani beherbergt. Westlich des Parks schliesst sich die Seepromenade an, die bis nach Paradiso führt. Die Stadt bietet einen ausgesprochen italienischen Charakter. In der Altstadt sind vor allem die Flaniermeile Via Nassa und die Piazza Riforma einen Besuch wert.
Weitere Attraktionen von Lugano sind die beiden Hausberge Monte San Salvatore und Monte Brè, von denen aus man ein schönes Panorama über die Stadt, den Luganersee und die Tessiner Berge geniesst. Beide Berge sind sowohl per Bahn als auch zu Fuss erreichbar. Am Fusse des Monte Brè liegt das pittoreske Dorf Gandria.
Folgt man der Strasse vom Ortsteil Paradiso den Berg hinauf (San Salvatore), wird man nach dem malerischen Dorf Carabbia nach Carona kommen. Dieser Ort hat ein Schwimmbad, welches zu den schönsten der ganzen Schweiz gehört. Herrlich gelegen, mit Terrassen, altem Baumbestand und einem 10m-Sprungturm ist es wahrlich einen Besuch wert.
[Bearbeiten] Museen
- Museum für moderne Kunst (Museo d'Arte Moderna)
- Museum der aussereuropäischen Kultur (Museo delle culture extraeuropee)
- Kantonales Kunstmuseum (Museo cantonale d'arte)
- Aligi Sassu und Helenita Olivares Stiftung (Fondazione Aligi Sassu e Helenita Olivares)
- Historisches Museum (Museo storico)
- Kantonales naturhistorisches Museum (Museo cantonale di storia naturale)
- Schweizerisches Zollmuseum (Museo doganale svizzero) in Cantine di Gandria
- Städtisches Kunstmuseum (Museo civico di belle arti)
- Wilhelm Schmid Museum (Museo Wilhelm Schmid)
- Gottardo Galerie (Galleria Gottardo)
[Bearbeiten] Kirchen
- Kathedrale San Lorenzo. Die Kirche wird das erste Mal in Schriften aus dem Jahre 875 erwähnt. Die prachtvolle Renaissancefassade wurde 1517 abgeschlossen.
- Kirche Santa Maria degli Angioli. In dieser 1500 fertiggebauten Kirche findet man die schönsten Fresken der Meister der Renaissance. Die Darstellungen "Kreuzigung Christi", "Das Abendmahl" und "Die Muttergottes mit Kind" im Innern der Kirche wurden von Bernardino Luini gemalt, einem Schüler Da Vincis.
[Bearbeiten] Sport
Der Eishockeyverein HC Lugano spielt in der höchsten Eishockeyliga der Schweiz, der NLA, im Stadion La Resega. Und ist amtierender Schweizermeister.
Der Fussballverein AC Lugano (früher FC Lugano) spielt in der zweithöchsten Fussballliga der Schweiz im Stadion Cornaredo. Er wurde drei Mal Schweizer Meister (1938, 1941 und 1949) und drei Mal Schweizer Cupsieger (1931, 1968 und 1993).
Ottmar Hitzfeld spielte von 1978 bis 1980 beim FC Lugano.
Lugano war einer von sechs Austragungsorten der Fussball-Weltmeisterschaft 1954.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Lugano ist das drittgrösste Finanzzentrum der Schweiz. Alle grossen Schweizer Banken sowie zahlreiche internationale Private-Banking-Institute haben hier eine Niederlassung. Tourismus, Finanz und Handel sind die Hauptpfeiler der Wirtschaft Luganos und sichern insgesamt 27.000 Arbeitsplätze.
[Bearbeiten] Verkehr
In Lugano wurden vier meterspurige Strassenbahnen betrieben. Die Cadro-Dino-Bahn (LCD), die Lugano-Tesserete-Bahn (LT), die Trambahn Lugano (TLC) und die Ferrovia Lugano-Ponte Tresa (FLP). Bis auf letztere haben alle Unternehmen den Betrieb eingestellt und wurden durch Buslinien ersetzt.
Innerhalb der Stadt wurden die alten, meist einspurigen Tramstrecken zwischen 1954 und 1959 durch Trolleybusse ersetzt. Nach der ersten Euphorie wurde das Trolleybusnetz zunehmend vernachlässigt, bis es in den 1990er-Jahren schliesslich verfiel. Nachdem das Bundesamt für Verkehr begann die Betriebsbewilligungen für einzelne Fahrzeuge in schlechtem Zustand zu befristen und diverse Auflagen an den Weiterbetrieb des zerfallenden Netzes knüpfte, wurde der Trolleybusbetrieb am 30. Juni 2001 eingestellt und die Anlagen demontiert.
Westlich der Stadt liegt der Flughafen Lugano-Agno.
[Bearbeiten] Schulen, Hochschulen
In Lugano befindet sich die 1996 gegründete Universität der italienischen Schweiz mit den Fakultäten Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Informatik. Zur gleichen Universität gehört auch die Architekturakademie in Mendrisio.
Franklin College, eine sowohl von der Schweiz als auch von Amerika anerkannte Universität, hat ihren Sitz in Lugano. Es handelt sich hierbei um eine private Universität mit Schwerpunkten in den Fächern Internationale Beziehungen, Wirtschaft sowie Geschichte.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Deutsche Komponisten
- Rund um Lugano und den Luganersee haben sich verschiedene deutsche Komponisten zurückgezogen, wie Michael Jary, Martin Böttcher oder auch Peter Thomas.
[Bearbeiten] Hermann Hesse
- In Montagnola, oberhalb von Lugano mit Blick auf den Luganersee gelegen, verbrachte Hermann Hesse einen Grossteil seines Lebens. Hier wurden von ihm zahlreiche seiner Werke verfasst, unter anderem "Der Steppenwolf" (1927). In Klingsors letzter Sommer hat er der Gegend um die Stadt ein literarisches Denkmal gesetzt. In den Sommermonaten geöffnet, befindet sich nunmehr ein Museum in seiner alten Villa in Montagnola. Neben dieser Casa Camuzzi befindet sich etwas oberhalb des Ortes (neben dem Schulzentrum und dem Spielplatz) die Casa Rossa, ebenfalls Wohnhaus des Dichters. Die Casa Rossa kann allerdings nicht besichtigt werden. Im Ort vor Montagnola liegt Hesses Grabstätte. Direkt an der Strasse - rechter Hand, gegenüber der Kirche Sant´Abbondio - auf dem Friedhof rechts hinten, klein und unscheinbar.
[Bearbeiten] Giuliano Bignasca
- Der wohl schlagzeilenträchtigste Politiker des Kantons Tessin, Giuliano Bignasca amtiert als Stadtrat und Präsident der Lega dei Ticinesi.
[Bearbeiten] In Lugano geborene Persönlichleiten
- Lauro Amadò, Schweizer Fussballspieler
- Rubens Bertogliati, Schweizer Radrennfahrer
- Alberto Camenzind, Architekt, Ehrenbürger von Lugano (1964)
- Leonardo Conti, Reichsgesundheitsführer während des Dritten Reichs
- Adam Dario Keel, Maler
- Giovanni Maria Nosseni, Maler, Bildhauer, Geologe und Kulturmanager der Renaissance in Dresden
- Fulvio Pelli, Schweizer Politiker
- Alfredo Peri-Morosini, Schweizer Bischof
- Santino Solari, Architekt
- Claudio Sulser, Schweizer Fussballspieler
- Michelle Hunziker, Moderatorin, Model
- Leo Leoni, Gitarrist der Rockband Gotthard
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Lugano – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website der Stadt Lugano (deutsch)
- Artikel Breganzona im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Cureggia im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Davesco-Soragno im Historischen Lexikon der Schweiz
[Bearbeiten] Bildergalerie
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