Luise von Österreich-Toskana
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Luise Antoinette Marie von Österreich-Toskana (* 2. Dezember 1870 in Salzburg; † 23. März 1947 in Brüssel) war Kronprinzessin von Sachsen und Gemahlin von Friedrich August III.. Wäre sie nicht geschieden worden, hätte sie Sachsens letzte Königin werden können.
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[Bearbeiten] Leben
Sie wurde am 2. Dezember 1870 in Salzburg als Erzherzogin von Österreich und zweites Kind des letzten Großherzogs von Toskana, Ferdinand IV. geboren. Ihr voller Name (mit Titel) war Luise Antoinette Maria Theresia Josepha Johanna Leopoldine Caroline Ferdinande Alice Ernestine, Kaiserliche Prinzessin und Erzherzogin von Österreich, Königliche Prinzessin von Ungarn und Böhmen, Prinzessin von Toskana. Im Jahre 1890 lernte sie 20-jährig den Kronprinzen von Sachsen kennen. Er war der Sohn von Georg I., der 1902 König von Sachsen wurde. Eineinhalb Jahre nach der Begegnung waren die beiden verheiratet und sie gebar ihm sechs Kinder. Sie konnte sich aber nicht mit der strengen Dresdner Hofetikette und der Familie ihres Mannes, besonders der Prinzessin Mathilde von Sachsen anfreunden. Da ihre Popularität im Volke für Georg und den Innenminister Georg von Metzsch immer problematischer wurde, machte man ihr das Leben mit großen und kleinen Intrigen schwer. Sie begann eine Affäre mit dem belgischen Hauslehrer André Giron. Als sie mit dem siebten Kind (der Tochter Anna Monika Pia) schwanger war, verließ sie mit Hilfe ihrer beiden Kammerzofen Sidonie und Maria Beeger, beide Töchter des königlichen Hofbaumeisters Eduard Beeger, am 9. Dezember 1902 Dresden in Richtung Genfer See, da angeblich der Hauslehrer der Vater dieses Kindes sein sollte. Damit wurde das sächsische Ehedrama zum ersten Skandal des deutschen Hochadels des 20. Jahrhunderts.
König Georg ließ ohne Anhörung seines Sohnes, des Kronprinzen Friedrich August, die Ehe am 11. Februar 1903 per Sondergericht scheiden. Georg starb bereits am 15. Oktober 1904. Friedrich August III. musste seinem Vater versprechen Luise nicht mehr an den Dresdner Hof zurückkehren zu lassen. Sie versuchte am 21. Dezember 1904 ins Dresdner Taschenbergpalais zu gelangen um ihre Kinder wiederzusehen; vergeblich, da die Polizei das Gebäude umstellt hatte.
Sie bekam von ihrem Vater nach der Scheidung den Titel Gräfin Montignoso, heiratete 1907 den Komponisten Enrico Toselli mit dem sie einen Sohn, Carlo Emmanuele Filiberto (1908-1969) hatte und trennte sich schon 1908 wieder von ihm. Sie nannte sich nun Marquise d´Ysette und lebte in Brüssel. Dort starb sie als Blumenfrau am 23. März 1947.
[Bearbeiten] Kinder
Kinder von Luise von Toskana und Friedrich August III.
- Friedrich August Georg, Kronprinz und Jesuit (* 15. Januar 1893; † 14. Mai 1943)
- Friedrich Christian (1893-1968), Chef der albertinischen Linie des Hauses Wettin (1932 - 1968)
- Ernst Heinrich (1896 - 1971)
- Maria Alix Carola, tot geboren (22. August 1898)
- Margarete Carola Wilhelmine (1900 - 1962)
- Maria Alix Luitpolda (1901 - 1990)
- Anna Pia Monika (1903 - 1976)
Kinder von Luise von Toskana und Enrico Toselli
[Bearbeiten] Sonstiges
Ihr zu Ehren tragen einige Restaurants ihren Namen, so z.B. der Luisenhof und das Cafe Toskana am Blauen Wunder in Dresden-Loschwitz.
[Bearbeiten] Literatur
- Almanach de Gotha. Annuaire généalogique diplomatique et statistique, Dieterich u.a., Gotha 1.1764 - 181.1944 (hier: Jg. 1887 und 1931)
- Luise von Österreich-Toskana: Mein Lebensweg, Verlag der Kunst, Dresden 2001, ISBN 3-86530-047-2
- Erika Bestenreiner: Luise von Toskana. Skandal am Königshof, Piper, München 2000, ISBN 3-492-23194-2
Personendaten | |
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NAME | Luise von Toskana |
ALTERNATIVNAMEN | Marquise d´Ysette, Gräfin Montegnoso |
KURZBESCHREIBUNG | sächsische Kronprinzessin |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1870 |
GEBURTSORT | Salzburg |
STERBEDATUM | 23. März 1947 |
STERBEORT | Brüssel |