Lutz von Werder

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Lutz von Werder (* 1939 in Berlin) zählt zu den einflussreichsten deutschen Schreiblehrern und Dozenten für Kreatives Schreiben. Nach dem Studium der Philosophie, Promotion in Pädagogik und Habilitation in Soziologie seit 1977 Dozent für Kreativitätsforschung an der Alice-Salomon-Fachhochschule in Berlin.

1965 M.A. in Philosophie
1972 Promotion in Pädagogik
1975 Habilitation in Soziologie
Seit 1977 Professur für Kreativitätsforschung an der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin

[Bearbeiten] antiautoritäre Erziehung

Zur Zeit der antiautoritären Erziehung arbeitete Lutz von Werder 1968-1972 in einem "antiautoritären Kinderladen" mit [Kinderladen Berlin- Schöneberg II] und baute einen Club für Arbeiterkinder auf, die Roten Panther. Er war einer der Hauptbeteiligten im Roten Kollektiv proletarische Erziehung Westberlin ("Rotkol"; 1969-1971) und veröffentlichte die Geschichte von Roten Panthern und Rotkol 1972.

Lutz von Werder war innerhalb der antiautoritären Erziehungsbewegung wohl der aktivste Autor sowie Herausgeber der vergessenen Schriften etlicher Autoren. Diese Werke erschienen sämtlich in großen Taschenbuchauflagen und haben dadurch die Diskussion über antiautoritäre Erziehung maßgeblich mitbestimmt.

Bernfeld, Siegfried: Antiautoritäre Erziehung und Psychoanalyse. Ausgewählte Schriften. Herausgegeben von Lutz von Werder und Reinhart Wolff. Frankfurt/M: März Verlag 1969 (Band 1) - 1970(Band 3).
Otto Rühle: Zur Psychologie des proletarischen Kindes. Herausgegeben von Lutz von Werder und Reinhart Wolff. Frankfurt/M: März Verlag 1969. Frankfurt: Fischer Taschenbuch 1975 ISBN 3-436-02068-0

Schulkampf. Dokumente und Analysen Band 1. Herausgegeben von Lutz von Werder und Reinhart Wolff. Frankfurt/M: März Verlag 1970.
Hoernle, Edwin: Grundfragen proletarischer Erziehung. Herausgegeben von Lutz von Werder und Reinhart Wolff. Darmstadt: März Verlag 1969.
Kanitz, Otto Felix: Kämpfer der Zukunft. Für eine sozialistische Erziehung. Herausgegeben von Lutz von Werder. Frankfurt/M: März Verlag 1970.
Kanitz, Otto Felix: Das proletarische Kind in der bürgerlichen Gesellschaft. Herausgegeben von Lutz von Werder. Frankfurt/M: März Verlag 1970. Frankfurt/M: Fischer Taschenbuch 1974. ISBN 3-436-01852-X.
Werder, Lutz von: Von der antiautoritären zur proletarischen Erziehung. Ein Bericht aus der Praxis. Frankfurt/M: Fischer Taschenbuch 1972. ISBN 3-436-01521-0. (Die Geschichte des Westberliner Roten Kollektivs proletarische Erziehung (ROTKOL).)
Werder, Lutz von: Sozialistische Erziehung in Deutschland. Geschichte des Klassenkampfes um den Ausbildungssektor 1848-1973. Frankfurt/M: Fischer Taschenbuch 1994. ISBN 3-436-01868-6.
Werder, Lutz von: Erziehung und gesellschaftlicher Fortschritt. Einführung in eine soziologische Erziehungswissenschaft. Frankfurt/M, Berlin, Wien: Ullstein 1976. ISBN 3-548-13246-4.
Werder, Lutz von (Hrsg.): Was kommt nach den Kinderläden? Erlebnis-Protokolle. Berlin: Wagenbach 1977. ISBN 3-8031-1075-0.

Soll Erziehung politisch sein? Herausgegeben und kommentiert vom Roten Kollektiv Proletarische Erziehung Westberlin (ROTKOL). Frankfurt/M: März Verlag 1970. [Dieses Buch dürfte auch L.v. Werder zuzurechnen sein, der Mitglied des ROTKOL war].

Werder, Lutz von (Hrsg.): Der unbekannte Fromm. Biographische Studien. Frankfurt/M: Haag & Herchen 1987 (Forschungen zu Erich Fromm, Bd.2). ISBN 3-89228-074-6.

Gotthold Krapp: Polytechnische Erziehung. Frankfurt/M 1971.
mehrere Beiträge in: Erziehung und Klassenkampf. Eine Zeitschrift für marxistische Pädagogik, 1971 ff.
Geschichte der kommunistischen Jugendinternationale München 1970 (3 Bände). (mit Reinhart Wolff).

[Bearbeiten] Schreibbewegung

Werder gilt als eine der führenden Figuren in der kreativen Schreibbewegung, die seit den 1970er Jahren in ganz Deutschland durch Schreibwerkstätten und Arbeitsgruppen Menschen ins Schreiben bringen will. Werder selbst hat dabei vor allem die theoretischen Aspekte des Schreibens und des Schreibenlehrens untersucht. Dazu gehört auch die Untersuchung von Schreibmethoden als therapeutischem und selbsttherapeutischem Mittel.

Wichtige Impulse hat Werder im Rahmen der Hochschuldidaktik gesetzt: Obwohl Schreiben in allen Studiengängen zu den Grundkompetenzen gehört, ist die praktische Anleitung zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten in Deutschland lange vernachlässigt worden. Erst in den letzten Jahren finden an den Universitäten propädeutische Seminare zum kreativen Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten statt.

1982 hat Werder eines der ersten Institute für Kreatives Schreiben e.V. in Deutschland gegründet. Es ist heute assoziiert mit der Alice-Salomon-Fachhochschule.

Folgende seiner Bücher zum Kreativen Schreiben haben großen Einfluss in der Schreibbewegung gewonnen:

Werder, Lutz v.: Lehrbuch des Kreativen Schreibens. Berlin: Schibri-Verlag 2001
Werder; Lutz v.: Einführung in das Kreative Schreiben. Berlin: Schibri-Verlag 2000²
Werder, Lutz v.: Lehrbuch des wissenschaftlichen Schreibens. Berlin: Schibri-Verlag 1993
Werder, Lutz v.: Kreatives Schreiben in den Wissenschaften. Berlin: Schibri-Verlag 1995²
Werder, Lutz v.: Kreative Literaturgeschichte. Berlin: Schibri-Verlag 1992
Werder, Lutz v.: Erfolg im Beruf durch Kreatives Schreiben. Berlin: Schibri-Verlag 1995
Werder, Lutz v.: Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten. Das Kreative Schreiben der eigenen Lebensgeschichte. Berlin: Schibri-Verlag 2006
Werder, Lutz v.: Brainwriting & Co. Berlin: Schibri-Verlag 2002
Werder, Lutz v.: Kreative Einführung in Grundkonzepte der Psychotherapie. Berlin: Schibri-Verlag 1998

Seit WS 2006 bietet die Alice-Salomon Fachhochschule den ersten Masteraufbaustudiengang zum „Kreativen und Autobiografischen Schreiben“ in Deutschland an.

[Bearbeiten] Philosophische Lebenskunst

Da Schreiben Denken ist, hat Werder das Kreative Schreiben zum Kreativen Denken ausgebaut. Dieses kreative Denken als philosophische Lebenskunst ist eine wichtige Position in der Bewegung der praktischen Philosophie. Die philosophische Lebenskunst praktiziert Werder als “Radiophilosoph“ auf WDR 5 und als Leiter von philosophischen Cafes in der Berliner Urania und im Berliner Literaturhaus in der Fasanenstraße 23 (Infos zu den Veranstaltungen siehe Weblinks) Seine wichtigsten Bücher zur philosophischen Lebenskunst, die alle in philosophischen Cafes entstanden sind, heißen:

Werder, Lutz v.: Beklage Dich nicht – philosophiere. Berlin: Schibri-Verlag 2006
Werder, Lutz v.: Das große philosophische Gedächtnis. Berlin: Schibri-Verlag 2003
Werder, Lutz v.: Mystik für Gipfelstürmer. Berlin: Schibri-Verlag 2003
Werder, Lutz v.: Philosophie für Verliebte. Berlin: Schibri-Verlag 2002
Werder, Lutz v.: Einführung in die philosophische Lebenskunst Asiens. Berlin: Schibri-Verlag 2001
Werder, Lutz v.: Lebensphilosophie für Individualisten. Berlin: Schibri-Verlag 2005
Werder, Lutz v.: Philosophie als Psychotherapie. Berlin: Schibri-Verlag 2006
Werder, Lutz v.: Ängstige Dich nicht – schreibe. Ein Übungsbuch der praktischen Philosophie zur Todesfrage. Berlin: Schibri-Verlag 1998
Werder, Lutz v.: Verzweifle nicht – schreibe! Ein Übungsbuch zur Gottesfrage. Berlin: Schibri-Verlag 1997
Werder, Lutz v.: Creative Thinking. Die effektivsten Methoden großer Denker. Berlin: Schibri-Verlag 2003