Męcinka
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Męcinka | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Landkreis: | Jawor | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 51° 04' N, 16° 05' O51° 04' N, 16° 05' O | ||
Höhe: | 200 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 610 () | ||
Postleitzahl: | 59-424 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DJA |
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Wirtschaft & Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Landgemeinde | ||
Gemeindegliederung: | 14 Schulzenämter | ||
Fläche: | 147,78 km² | ||
Einwohner: | 4772 (30. Juni 2005) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Gemeindevorsteher: | Zbigniew Przychodzeń | ||
Adresse: | Męcinka 11 59-424 Męcinka |
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Webpräsenz: | www.mecinka.pl |
Męcinka [mɛɲ'ʨinka] (deutsch Herrmannsdorf) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Jaworski, Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Der Ort liegt acht Kilometer nordwestlich von Jawor (Jauer) im nordöstlichen Hügelland des Katzbachgebirges in etwa 200–230 m Höhe. Seine höchsten Erhebungen bilden allerdings der Heßberg (445 m NN) und Eichberg (460 m NN). Der nordöstliche Bereich der Gemeindeflur wird von der Wütenden Neiße begrenzt, durchflossen bzw. von dem angestauten Wasser überflutet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Herrmannsdorf geht ursprünglich zurück auf eine kleine slawische Siedlung, die Dobrowice?) genannt wurde. Der Ort wird urkundlich 1297 (gefälscht auf 1202) erstmals erwähnt. Um 1200 erfolgte die deutsche Besiedlung durch Bauern aus Franken und Hessen. Das Dorf ließ ursprünglich eine gewisse Geschlossenheit durch seine planmäßige Anlage erkennen. Als Straßendorf mit den zwei durch den Ort verlaufenden Straßen und einem langen Angerbereich in der Mitte, entlang des Dorfbaches, namens „Dorpicht“ angelegt und außen befestigt mit einer umgehenden Dorfmauer aus Feldsteinen. In der Mitte des Ortes steht die alte Dorfkirche.
Die Kirche, dem heiligen Apostel Andreas geweiht, soll bereits zu Zeiten der hl. Hedwig von Andechs errichtet worden sein, wird aber erstmals im Jahre 1327 erwähnt. Ihre reiche Innenausstattung lässt auf die Frömmigkeit der Einwohnerschaft und auf ihre Spendenbereitschaft schließen. Herrmannsdorf gehörte bis 1327 als Filiale zum Kirchspiel Schlaup und somit zum Dekanat Jauer.
Die Umgebung gehört zum ältesten Siedlungsbezirk Schlesiens. Goldberg wurde 1211 als erste Stadt nach deutschem Recht (Magdeburger Stadtrecht) gegründet. (Löwenberg 1217 – ebenfalls Magdeburger Stadtrecht). Mit anderen Nachbardörfern war der Ort ein Klosterdorf des Zisterzienserklosters Leubus, dem ältesten Zisterzienserkloster von Schlesien (1163) bis zur Säkularisierung im Jahre 1810. Das Kloster kaufte, bereits 1291 Flächen des damaligen Ortes, was urkundlich festgehalten wurde: „... Bolko, Herzog von Schlesien, durch den Ritter Henricus, genannt Bohemus, 25 Lehnshufen an den Abt des Klosters Leubus...“.
Bemerkenswert für das gepflegte Ortsbild waren die zahlreichen Kreuze, Kreuzigungsgruppen, die Kapellen und Bildstöcke in den privaten Grundstücken. Neben der religiösen Betreuung und Förderung durch die Mönche des Klosters Leubus gehörten auch die Erziehung, Bildung und Kunst sowie die Anleitung zur Land- und Forstwirtschaft zu ihrem Programm.
Frühzeitig entstand den Heßberg (446 m NN – ein zerklüfteter Basaltberg) hinauf die Anlage eines hölzernen Kreuzweges durch Mönche des Klosters, welcher dann 1748 erneuert und wieder geweiht wurde. Die etwa 2 Meter hohen, steinernen Stationen standen unter Denkmalschutz und sind bis heute erhalten. Der, wegen seines steilen Anstiegs, schwer zu begehende Kreuzweg wurde trotzdem über viele Jahrhunderte hinweg bis heute, für viele Andachten und Prozessionen genutzt. Die Bepflanzung der beiden Weinberge (ehemalige Basaltstöcke) mit Weinreben und deren Pflege geht ebenfalls auf die Mönche aus Leubus zurück.
Nach einem Großbrand im Jahre 1826 von 10 Bauernhöfen im Niederdorf entstand 1827 durch die geschädigten Bauern der Ortsteil Neu Herrmannsdorf (genannt Neudorf). Als Ersatz für die viel zu kleine, alte Schule wurde 1938 eine neue, moderne Landschule errichtet.
Die Aufschlüsse und Lagerstätten in der gesamten Gegend um Męcinka zeugen von den verschiedensten Epochen erdgeschichtlicher Entwicklung. So gibt es neben den Lagerstätten von Sand und Lehm, neben den zahlreichen Basaltvorkommen auch Gangbereiche, in denen Bergbau auf verschiedene Erze getrieben wurde.
Unter anderem zeugt davon der alte Rudolph-Stollen, welcher über Jahrhunderte mehr oder weniger erfolgreich aufgefahren wurde. In mehreren Steinbrüchen wurde über viele Jahre hinweg Basalt abgebaut.
Herrmannsdorf mit seiner Umgebung war oft Schauplatz von Schlachten und Kriegen, angefangen von den Mongolenübergriffen 1241 (Schlacht bei Wahlstatt), über die Schlacht an der Katzbach (1813) bis hin zu dem im Winter 1944 beginnenden Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkrieges
Die am Ort vorbei führende „Goldberger Chaussee“, eine alte Handels- und Militärstraße, ist seit alters her, eine der wichtigsten Verbindungen am Rande des Katzbachgebirges nach Westen hin.
1939 lebten in Hermannsdorf 968 Einwohner. Die Ortsflur umfasste ca. 1250,2 Hektar, dazu kam der Forstbezirk „Mönchswald“ mit 796,1 Hektar Waldbestand.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Zu den beliebtesten Ausflugszielen, besonders für die Städter, zählten die Buschhäuser und der Mönchswald. Der gesamte Mönchswald (silvae moncharum) war ebenfalls bis zur Säkularisation 1810 Besitz des Klosters Leubus. Zwar lagen die Buschhäuser unmittelbar an der Ortsgrenze zu Herrmannsdorf, gehörten aber noch zu Hennersdorf. Der gesamte Mönchswald war durch den Riesengebirgsverein gut erschlossen und mit Aussichtstürmen versehen. Von ihnen hatte man eine herrliche Aussicht über weite Teile von Niederschlesien. Das Forstamt in den Buschhäusern war zuständig für die Bewirtschaftung des gesamten Mönchswaldes und sorgte für eine gut gehende Holzwirtschaft.
Die Umgebung von Herrmannsdorf ist reich an Funden aus vorhistorischer Zeit. Der Heßberg, der Burg-Berg und andere Erhebungen lassen Reste von Wehranlagen und Kultstätten erkennen. Der bemerkenswerteste Fund wurde am Fuße des Heßberges, (an den Teufelssteinen) gemacht. Dort fand man 1907 ein goldenes Stirnband aus illyrischer Zeit, ca. 900–700 v. Chr. Auf eine sehr frühe Besiedlung vor 1000 weisen viele Funde in den Nachbarorten hin. Dort fand man Unzen und Gebrauchsgegenstände, welche in die Bronzezeit, bzw. Eisenzeit datiert wurden.
[Bearbeiten] Zeittafel (Auswahl)
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Um 900 wurde bereits eine Burg im späteren Breslau durch den böhmischen Herzog Vratislavia gegründet.
966: Mieszko I. schließt sich der römischen Kirche an, nachdem er 963 den deutschen Kaiser Otto I. als Lehnsherren anerkannte.
1000: Gründung des Bistums Breslau
1017: Thietmar von Merseburg erwähnt die erste deutsche Siedlung Nimptsch in Schlesien.
1172: Herzog Boleslaw, der Lange, holt erste 12 Zisterziensermönche vom Kloster Pforta (Saale) nach Leubus.
1175: Der Konvent in Leubus wird wirksam und beabsichtig, deutsche Bauernsiedlungen im dünn besiedelten Schlesien anzulegen. Herzog Heinrich I., der Bärtige, von Liegnitz vermählt sich mit Hedwig, der Tochter des Bayernherzogs Berthold von Andechs.
um 1200: viele Franken, Thüringer und Flamen kommen als deutsche Siedler in den dünn besiedelten Raum Schlesien. In nur wenigen Jahrzehnten wurden hier 1500 deutsche Dörfer und 63 Städte gegründet.
1241: Herzog Heinrich II., Sohn der hl. Hedwig und Heinrich I., kämpft mit Verbündeten in der Mongolenschlacht und fällt am 9. April 1241 bei Wahlstatt.
1242: Pfarrer Valentin (Valentius) von Jauer in einer Urkunde Herzog Boleslaus als Zeuge benannt.
1291: erste gesicherte Bestätigung von Herrmannsdorf in der Urkunde Hayn (Bolkenhain) vom 13. März 1291. Das Kloster kaufte 25 Lehnhufen in Herrmannsdorf für 200 Mark Silber vom Ritter Henricus dictus Boehemus.
1303: Jauer wird Hauptstadt des Fürstentums
1314–1346: Jauer ist selbstständiges Fürstentum
1327: Herrmannsdorf, bisher Filiale von Schlaup: Pfarrer Michael von Schlaup (Slub) tritt das beanspruchte Kollations- und Patronatsrecht an den Abt Johann von Leubus ab.
1329 (1327?): Alle schlesischen Piastenfürsten stellen sich unter die Lehnshoheit der böhmischen Krone.
1335, 24. August: Vertrag von Trentschin - Polenkönig Kasimir III., der Große, verzichtet für immer auf Schlesien und stellt keinerlei Ansprüche mehr darauf.
1348: Schlesien wird von Karl IV., als deutscher König, ab 9. Oktober 1355 als römischer Kaiser, (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) feierlich in die Krone Böhmens inkorporiert.
1392: Herzogtum Jauer fällt an Kaiser Karl IV. (er vermählt sich mit „Fräulein von Jauer“ - einer Nichte Bolkos II.).
1427: Hussittenkrieg mit großen Verwüstungen
1453: Pest in der gesamten Umgebung (in Jauer sterben etwa 2000 Einwohner an der Pest). hierzu Mahnmal: die Staupsäule in Herrmannsdorf.
1742: Schlesien fällt an Friedrich den Großen und wird preußisch.
1748: Neuanlage des Stationsweges zum Herrmannsdorfer Heßberg durch Abt Thomas von Leubus.
1810: Säkularisation der Klöster Leubus, Grüssau, Wahlstatt (u. a.). Kloster Leubus war das mächtigste Kloster in Schlesien. König Friedrich Wilhelm III. lässt alle Klöster, einschließlich der Fürstbischöflichen Domkirche in Breslau, auflösen.
1813: Blücher besiegt am 26. August in der Schlacht an der Katzbach (Wütende Neiße) mit der schlesischen Armee die Franzosen und befreit Schlesien von fremder Besatzung.
1818: Umbau der Kirche (Zustand 1945). Der Glockenturm wurde von der Vorgängerkirche übernommen. Pfarrer Christian nennt 1228 als Baujahr dafür.
1826: zweiter Großbrand in Herrmannsdorf - darauf:
1827: Neugründung und Bezug von Neu-Herrmannsdorf durch die abgebrannten Herrmannsdorfer Bauern.
1854: Eisenbahnlinie von Jauer nach Liegnitz und Königszelt.
1904: Bau des Schwesternhauses in Herrmannsdorf
1937: Bau der neuen dreiklassigen Landschule in Herrmannsdorf, Bezug und Einschulung 1938.
1938: Bau von drei Siedlungshäusern für 5 kinderreiche Familien.
1939, 1. September: Beginn des Zweiten Weltkrieges.
1944: verstärkte Bewegungen der deutschen Wehrmacht (Goldberger Chaussee und anderer naher Verkehrsverbindungen) im Dorf.
1945 Januar/Februar: Deutsche Truppenteile nehmen weitere Stellungen auf dem Breiten Berg und der näheren Umgebung sowie im Ort ein. Schwere Kämpfe in der Umgebung (Jauer, Striegau, Liegnitz u. a.) Wehrmacht und SS weisen die Bewohner des Ortes in weniger gefährdete Orte, einschließlich der Tschechoslowakei, aus.
1945: Am 12. Februar besetzt die Rote Armee die Kreisstadt und andere Orte der Umgebung. Es folgen heftige Kämpfe in der Umgebung von Herrmannsdorf.
1945, 8. Mai: Offizielles Kriegsende. Schlesien kommt unter polnische Verwaltung. Es sind bereits viele Bewohner von Herrmannsdorf (einschließlich angekommener Flüchtlinge) ab Januar 1945 in verschiedenen Etappen und in verschiedene Richtungen weggegangen oder geflüchtet. Ein Teil bleibt in wesentlichen Teilen des ehemaligen Reiches, der überwiegende Teil kehrt nach Herrmannsdorf zurück. In den Folgemonaten kommen zunehmend Polen mit ihren Familien in den Ort, lassen Wohnungen und Häuser räumen und beziehen diese.
1945, im Juni: Versuchte Vertreibung (auch umliegender Dörfer) durch polnische Miliz. Treck bis kurz vor Lauban, und anschließende, von den sowjetischen Truppen angeordnete Rückkehr in die Heimatorte.
1946, bis Oktober: In verschiedenen Trecks werden die noch anwesenden Dorfbewohner vertrieben.
- 1. Treck: nach Sandkrug/Oldenburg
- 2. Treck: nach Stadthagen
- 3. Treck: ins Erzgebirge
- 4. Treck: in die Gegend von Berlin
[Bearbeiten] Gemeinde
Die Landgemeinde Męcinka hat eine Fläche von 147,78 km², auf der 4772 Einwohner (2005) leben. Zur Gemeinde gehören 14 Schulzenämter und 4 weitere Wohnplätze.
[Bearbeiten] Weblinks
Bolków (Bolkenhain) - Stadt | Jawor (Jauer) - Stadt | Męcinka (Herrmannsdorf) | Mściwojów (Profen) | Paszowice (Poischwitz) | Wądroże Wielkie (Groß Wandriß)