Makrosoziologie
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Unter Makrosoziologie wird heute der Teil der Soziologie verstanden, der die Gesellschaft schlechthin (auch vergleichbare Kollektive) zum Gegenstand hat, insofern diese als ein Gefüge oder eine Figuration von Sozialgebilden begriffen wird, die auf allgemein vorfindbare Muster (patterns) gegründet sind und nicht notwendig von unmittelbaren Wechselbeziehungen der Mitglieder abhängen, wie das bei (Klein-)Gruppen der Fall ist - vgl. dazu Mikrosoziologie.
Mithin fallen der Makrosoziologie als Gegenstand alle die sozialen Gebilde zu, die dem Begriff des stabilen und institutionalisierten bzw. ritualisierten sozialen Systems entsprechen und mit Max Weber als Verbände bezeichnet werden können. Ihr Zusammenhalt beruht auf einer von allen Teilnehmern gemeinsam anerkannten Vorstellung von der Ordnung des Verbandes. Im Gegensatz zu den Gruppen im engeren Sinn bezieht sich das Handeln in solchen Verbänden also nicht auf bekannte Personen, sondern auf eine abstrakte, gedachte Ordnung, die normativen Charakter trägt.
Wichtige Vertreter makrosoziologischer Theorien sind unter anderem:
- Karl Marx, Ludwig Gumplovicz, Ferdinand Tönnies, Max Weber,
- Strukturalistische Theorien (Émile Durkheim, Claude Lévi-Strauss),
- Poststrukturalistische Soziologie (Pierre Bourdieu, Talcott Parsons),
- Soziologische Systemtheorie (Niklas Luhmann).
- Amitai Etzioni: Aktive Gesellschaft.