Marx-Engels-Forum
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Das Marx-Engels Forum ist eine Denkmalanlage aus der Zeit der DDR im Berliner Stadtbezirk Mitte. Es liegt an der Spandauer Straße, nahe dem Rathaus von Berlin (dem sog. „Roten Rathaus“). Vor dem Zweiten Weltkrieg standen hier Wohn- und Geschäftshäuser, die im Krieg durch Luftangriffe zerstört und nach 1945 abgetragen worden waren.
Nach langer Vorbereitungszeit und nachdem Funktionäre der DDR mehrfach in die Entwurfsarbeiten eingegriffen hatten, konnte die jetzige Anlage am 4. April 1986 eingeweiht werden. Sie entstand nach Plänen des Bildhauers Ludwig Engelhardt, der seit 1977 künstlerischer Leiter des Projekts war. Auf einer runden, gepflasterten Freifläche sind verschiedene Kunstobjekte platziert. Hauptteil des Ensembles und an zentraler Stelle aufgestellt ist eine Skulptur, die von Engelhardt selbst stammt: überlebensgroße Bronzefiguren von Karl Marx (sitzend) und Friedrich Engels (Höhe: 3,85 m), den Verfassern des „Kommunistischen Manifests“ und Vaterfiguren des Sozialismus. Dahinter steht eine Reliefwand von Werner Stötzer aus bulgarischem Marmor mit der Darstellung von Menschengruppen in frühkapitalistischer Umgebung. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes: Bronzereliefs von Margret Middell, Szenen des Lebens in einer befreiten Gesellschaft. Dazwischen, im Bogen angeordnet: auf 4 doppelseitigen, flächigen Edelstahlstelen, die von Arno Fischer, Peter Vogt, Norbert Blum, Hans Gutheil, Jürgen Frenkel, Günther Köhler und Friedrich Nostitz gestaltet wurden, sind in Augenhöhe zahlreiche kleinformatige Fotodokumente aus der Geschichte der Arbeiterbewegung dauerhaft in die geschliffene Oberfläche erodiert.
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde das Marx-Engels-Forum Gegenstand kontroverser Diskussionen, ähnlich wie der nahe gelegene Palast der Republik. Die einen sehen darin das überflüssige Relikt einer glücklicherweise überwundenen Epoche und wünschen eine zeitgemäßere Nutzung der Fläche, andere wollen die Anlage erhalten, wie sie ist - als bemerkenswertes Gesamtkunstwerk, als interessantes Zeugnis der neueren deutschen Geschichte oder als Symbol für die Hoffnung auf einen neuen, besseren Sozialismus. Inzwischen bezeugen die blankgewetzten Knie und Hände des sitzenden Karl Marx, wie beliebt die Figurengruppe jedenfalls als Fotokulisse für Touristen aus aller Welt ist.
Zur Geschichte des Forums produzierte der Maler und Dokumentarfilmregisseur Jürgen Böttcher 2001 den Film „Konzert im Freien“.
Überblick vom Fernsehturm über die Gesamtanlage des Forums, dahinter der Palast der Republik |
Das Marx-Engels-Forum mit dem Marx-Engels-Denkmal, Hintergrund rechts der Berliner Dom |
Werner Stötzer: „Alte Welt“ |
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Marx-Engels-Forum – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 52° 31′ 6" N, 13° 24′ 15" O