Meininger

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Die Meininger nannte man die Schauspieltruppe des Meininger Hoftheaters, die von 1874 bis 1890 mit 91 Gastspielreisen das moderne Regietheater in ganz Europa vorstellten. Unter der Leitung des Theaterherzogs Georg II. begeisterten sie bei ihren Auftritten die damalige Theaterwelt und feierten große Erfolge. Von der Residenzstadt Meiningen aus bereisten die Schauspieler samt Tross in 16 Jahren mit einer logistischen Meisterleistung 39 Städte, darunter Metropolen wie Berlin, London, Moskau, St. Petersburg, Wien, Stockholm oder Brüssel.

Dabei kamen bei 2.591 Vorstellungen 41 Werke verschiedener Meister, insbesondere von Shakespeare und Schiller, zur Aufführung.

Die Reform des Regietheaters bedeutete die detailgetreue Aufführung der klassischen Werke mit authentischen Kostümen und Bühnenbildern. Der Schauspieler hatte sich dem Ensemble unterzuordnen, Starallüren von bekannten Schauspielern, die im Vordergrund standen und die Werke auf ihre Weise interpretierten, gab es nicht mehr. Die Bedeutung dieser Reform lässt sich leicht daran ermessen, dass es ohne diesen Durchbruch des modernen Regietheaters kein Hollywood gäbe.

Bald lernten die anderen Bühnen in Europa von den Reformen der Meininger und spielten diese nach. Der große Erfolg machte bald die Gastspielreisen überflüssig, 1890 gaben somit die Meininger in Odessa ihr letztes Gastspiel. Aber noch viele Jahre nach dieser Reisezeit nannte man in der Theaterwelt die Schauspieler des Meininger Hoftheaters respektvoll die Meininger.

[Bearbeiten] Literatur

• C.W.Allers: Die Meininger. Friedrich Conrad Verlag, Leipzig ca. 1890

• John Osborne [Hg.]: Meininger. Texte zur Rezeption. Niemeyer Verlag, Tübingen 1980.