Menschenfressende Pflanze
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Als menschenfressende Pflanze bezeichnet man eine Pflanze, die in der Lage ist, einen Menschen zu töten und zu verdauen. Der Mythos der ‚menschenfressenden Pflanzen‘ existiert in vielen Kulturen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts tauchen auch in westlichen Zeitungen Berichte über solche Pflanzen auf. Einen wissenschaftlichen Beweis für ihre Existenz gibt es allerdings nicht. Interessanterweise finden sich zahllose Berichte darüber in Gegenden, die tatsächlich Verbreitungszentren von fleischfressenden Pflanzen darstellen.
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Bekannte ‚menschenfressende Pflanzen‘
Menschenfressende Pflanze auf Madagaskar
Die bekannteste menschenfressende Pflanze soll angeblich auf Madagaskar stehen. Sie taucht hauptsächlich in lokalen Legenden der Mkodos, einem Volk im Landesinneren, und in Missionarsberichten auf. Sie wurde 1878 vom deutschen Botaniker Carl Liche beschrieben. In seinem Bericht ist von der Opferung einer Frau durch die Mkodos die Rede. Nach seinen Angaben war der Baum 2,5 m hoch und besaß acht ca. 3,5 m lange Blätter sowie mehrere etwa 1,5 m lange „Fühler“.
1881 wurde erstmals eine Zeitung auf die menschenfressende Pflanze in Madagaskar aufmerksam – das australische Magazin ’South Australian Register‘. Am 26. September 1920 schrieb die US-amerikanische Zeitung ’The American Weekly‘ über diese Pflanze. Die Reporter interviewten hierfür Carl Liche. In den 1920er Jahren waren mehrere amerikanische Forscher und Hobby-Botaniker, wie Salmon Osborn, ehemals Gouverneur von Michigan, erfolglos auf der Suche nach dieser Pflanze.
Menschenfressende Pflanze auf Mindanao
Eine weitere menschenfressende Pflanze soll auf Mindanao, einer Insel der Philippinen existieren. 1925 berichtet ’The American Weekly‘, das gleiche Magazin, welches bereits zuvor von der menschenfressenden Pflanze in Madagaskar schrieb, über die Pflanze auf Mindanao.
Ya-te-veo
Eine weitere menschenfressende Pflanze soll es in Südamerika geben, genannt Ya-te-veo („Ich kann dich sehen"). Diese Pflanze stammt aus Legenden der Ureinwohner. Den Namen gab der Forscher J. Buel. Er beschrieb sie mit langen, stachelförmigen Ästen und schwertförmigen Dornen.
Menschenfressende Pflanze in Mittelamerika
Am 27. August 1892 berichtete die englische Zeitung ’Illustrated London News‘ über einen Vorfall in einem Sumpfgebiet um den Nicaragua-See. Der Naturforscher Dunstan erzählte, wie sein Hund von einer Pflanze getötet und verzehrt wurde.
’Snake-Tree‘
1892 berichtete der englische Forscher Dr. Wilson von einer Pflanze im Sierra Madre in Mexiko, die die Einheimischen ’Snake-Tree‘ nannten. Er beschrieb, wie die Pflanze einen Vogel verschlang.
1933 erzählte der französische Entdecker Byron de Prorok, wie eine Pflanze im mexikanischen Urwaldgebiet von Chiapas einen Vogel tötete, indem sie das Blatt, auf dem der Vogel saß, schloss und mit den Dornen den Vogel durchdrang.
Affenfressende Pflanze in Brasilien
In den 1970er Jahren berichtete der brasilianische Entdecker Mariano da Silva von einer Pflanze im Grenzgebiet von Brasilien und Guyana, die Tiere – hauptsächlich Affen – mit Düften anlockte und verschlang. Sie taucht auch in Legenden der Yatapu-Indianer auf.