Michele Sindona

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Michele Sindona (* 11. Mai Sizilien 1920; † 22. März 1986 in Voghera) war ein italienischer Rechtsanwalt und Bankier.

Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf Sizilien auf, studiert erfolgreich Jura und wurde als Anwalt tätig für norditalienische Unternehmen. Seine süditalienische Herkunft erschwerte es ihm sehr, im norditalienischem Establishment Fuß zu fassen.

Später gründete er eine Reihe von Beteiligungsgesellschaften und eine anfangs sehr erfolgreiche Investmentbank in Norditalien. Mit seinen geschäftlichen Bestrebungen geriet er in Konkurrenz zur ersten und führenden neuzeitlichen Investmentbank Italiens, der von Enrico Cuccia geleiteten Mediobanca. Seine Banken, die er zusammenfusioniert hatte, nannte er Banco Privata Italiana.

Sein Ziel, eine große Holding-Gesellschaft mit vielen Unternehmen zu gründen schlug fehl, da er sich finanziell überlastet hatte und darauf bankrott war.

Seine Verhaftung im Zuge seiner Insolvenz löste eine Reihe von Ermittlungen aus, in deren Folge die Verwicklung von Bankinstituten des Vatikan, der Mafia, der Loge Propaganda Due und anderer Gruppierungen an das Licht der Öffentlichkeit kam. Lange galt er vorher in Finanzkreisen als Finanzjongleur und auch als "Bankier Gottes", bzw. der Mafia. In diese Verwicklungen war auch die Banco Ambrosiano verwickelt mit ihrem Chef Roberto Calvi.

Nachdem er einem Reporter eine Reihe von Interviews gab, verstarb er im Hochsicherheitsgefängnis von Voghera an einer Zyanidvergiftung, die Mörder wurden nie gefaßt.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

Nick Tosches: Geschäfte mit dem Vatikan. Die Affäre Sindona. München 1987. ISBN 3-426-03970-2
Yallop, David A.: Im Namen Gottes? Der mysteriöse Tod des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I. Droemer-Knaur, München 1984 (Lizenzausgabe), ISBN 3-426-26160-X,